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Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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blind herum.«
    »Stosh, Sie alter Gauner!« Drew warf Witkowski einen dankbaren Blick zu. »Jetzt sind Sie mir wieder einen Schritt voraus. Das wird uns sehr nützlich sein. Vielen Dank. Wo sollen wir anfangen, haben Sie einen Tip?«
    »Am besten wäre, wenn Sie eine Geisel nehmen und ausquetschen könnten. Die Pläne sind immerhin zwei Jahre alt.«
    Lennox griff unter das schwarze Nazihemd, das er sich übergestreift hatte, und zog sein Funkgerät heraus. »Karin?« flüsterte er und drückte dabei den Sendeknopf.
    »Wo bist du?« war Karins Stimme zu hören.
    »Wir sind drinnen.«
    »Das wissen wir«, meldete sich die Stimme des Lieutenants, »wir haben die kleine Übung beobachtet, die unsere neuen Rekruten da vorgeführt haben. Sind Sie immer noch am Pool?«
    »Ja.«
    »Was braucht ihr?« fragte Karin.
    »Wir wollen einen Gefangenen nehmen und ihm ein paar Fragen stellen. Sind irgendwelche Kandidaten in Sicht?«
    »Nicht im Freien«, sagte Anthony, »aber in der Küche sind zwei oder drei; ich kann sie immer wieder am hinteren Fenster sehen.«

    »Danke und Ende«, sagte Lennox ins Funkgerät und verstaute es wieder unter seinem Hemd. »Okay, Leute, wie stellen wir es an, einen von denen da rauszuholen?«
    »Das werde ich übernehmen müssen«, erwiderte Dietz, knipste seine Taschenlampe an und studierte die Pläne, die Witkowski mitgebracht hatte. »Wer auch immer diese Leute da drinnen sind, es sind entweder Deutsche oder Franzosen. Drew, Sie sprechen nicht Deutsch, und Ihr Französisch versteht kaum einer, und die anderen sind falsch gekleidet … da ist eine Tür, hier an der Seite. Ich werde den Kopf hineinstecken und um eine Tasse Kaffee bitten und sagen, jemand soll sie mir bitte rausbringen. Ich werde das auf Deutsch sagen - die beiden Wachen waren Deutsche.«
    »Und was ist, wenn die merken, daß Sie nicht der richtige Wachmann sind?«
    »Ich werde sagen, daß einem plötzlich übel geworden ist, und ich ihn ersetzt habe, deshalb brauche ich auch den Kaffee, ich bin noch gar nicht richtig wach.« Dietz ging schnell auf den Südflügel mit der Küche zu, und Lennox und Witkowski blickten ihm am Eingang der Badehütte kauernd nach. Plötzlich blieb Dietz wie zu einer Salzsäule erstarrt stehen, als auf beiden Seiten des Château zwei grelle Scheinwerfer aufflammten. Er stand jetzt im hellen Lichtschein, und man konnte deutlich sehen, wie schlecht sein schwarzes Hemd und die dazugehörige Hose saßen. Eine junge Frau im Minirock und ein großer Mann in mittleren Jahren traten aus dem Dunkel in den Lichtschein. Der Mann reagierte zuerst erschrocken, dann wütend auf den Anblick des Captains und griff unter sein Jackett. Das ließ Dietz keine Wahl: Ein Schuß aus seiner schallgedämpften Waffe traf den Mann in die Stirn und ließ ihn lautlos zu Boden sinken. Als die Frau einen Schrei ausstoßen wollte, war Dietz bereits neben ihr und brachte sie mit einem Handkantenschlag an den Hals zum Schweigen. Während sie zu Boden sank, hob Dietz die Waffe und brachte mit zwei weiteren Schüssen die Scheinwerfer zum Erlöschen. Dann warf er sich die Frau über die Schulter und rannte zu der Badehütte zurück.
    »Schafft die Leiche weg!« befahl der Colonel im Flüsterton zu den Franzosen gewandt und zog die Plane beiseite.

    »Ich werde gehen«, sagte Drew und lief los. Die Leiche des Mannes zeichnete sich silhouettenhaft im Mondlicht ab, das freilich zum größten Teil von den Mauern des Château verdeckt wurde. Er rannte zu der Leiche, als plötzlich die Küchentür aufflog. Lennox duckte sich und preßte sich dann an die Wand. Ein Mann mit einer Kochmütze spähte heraus, sah sich um, zuckte die Achseln und ging wieder in die Küche zurück. Drew stand der Schweiß auf der Stirn; er hängte sich die Waffe um und rannte auf den Toten zu, beugte sich vor, packte ihn an den Füßen und zerrte ihn zu der Badehütte.
    »Qu’est-ce que c’est que vous faîtes la«, sagte eine Frauenstimme aus der Finsternis heraus.
    »Halls-weeh«, antwortete Lennox stockend und außer Atem und fügte dann heiser hinzu: » trop de whisky «.
    » Ah, un allemand! « Eine Frau in einem langen, weißen, fast durchsichtigen Kleid trat ins schwache Mondlicht. Sie lachte, taumelte leicht und fuhr dann auf Französisch fort: »Zu viel Whisky, sagen Sie? Sie auch? Ich habe gute Lust, in den Pool zu springen.«
    »Gut«, sagte Drew, der nur die Hälfte verstanden hatte.
    »Soll ich Ihnen helfen?«
    »Nein, danke.«
    »Oh, Heinemann haben Sie

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