Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
während Lennox es ihm gleichtat. » S’il vous plait, non «, fügte der Agent hinzu und hielt Drew am Handgelenk. » Vous êtes courageux, aber mein Kollege und ich sind in solchen Dingen erfahrener, Monsieur. Le capitaine und wir haben das besprochen. Sie sind zu wertvoll, um ein solches Risiko einzugehen.«
    »Ich würde von Ihnen nichts verlangen, was ich nicht auch selbst tun würde!«
    »Das haben Sie bewiesen, aber Sie wissen, wonach Sie suchen müssen, und wir nicht.«
    »Sie haben das mit dem Captain …?«
    »Schsch!« machte der Franzose. »Sie kommen.«
    Die folgenden Minuten waren wie ein Marionettentheater, das in drei unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablief: Zeitlupe, Halt und Zeitraffer. Die beiden agents krochen langsam aus den jeweiligen Badehäuschen, gingen um sie herum und arbeiteten sich geduckt wie zwei Raubtiere hinter ihre beiden Zielpersonen. Plötzlich entdeckte die nördliche Wache den agent du combat auf der Südseite und machte einen Fehler. Er kniff die Augen zusammen, um sicherzugehen, daß er sich in seiner Verblüffung nicht getäuscht hatte. Dann riß er die Maschinenpistole von der Schulter und wollte gerade einen Ruf ausstoßen, als Nummer Zwei schon über ihm war, die linke Hand wie eine Klaue an seiner Kehle, während die Rechte ihm mit chirurgischer Präzision das Messer in den Rücken trieb. Der verblüffte zweite Posten fuhr herum und konnte gerade noch sehen, wie Nummer Eins mit hoch erhobenem Messer auf ihn zuraste. Als die Klinge dem Nazi die Kehle durchschnitt, erstarb jedes Geräusch.
    Reglose Stille herrschte. Die Franzosen zerrten die toten Wachen zur Mauer und schickten sich an, die Leichen darüberzuschieben.
Aber Lennox rannte aus seiner Badehütte und hinderte sie daran. »Nein!« flüsterte er so laut, daß er ebensogut hätte schreien können. »Bringen Sie beide hierher!«
    Die drei Männer standen verblüfft und ein wenig verärgert um Drew. »Was, zum Teufel, soll das, Cons-Op?« fragte Dietz. »Wir wollen doch nicht, daß jemand diese Typen findet!«
    »Ich glaube, Sie haben etwas übersehen, Captain. Die Uniformen.«
    »Ja, albern nicht wahr?«
    »Mag sein, und vielleicht passen sie auch nicht besonders gut, aber ich wette, wir könnten uns da hineinzwängen - über unseren Tarnanzügen. Selbst die Hemden - da draußen ist es dunkel.«
    »Hol mich der Teufel!« sagte Dietz langsam. »Das ist schlau. Bei dem Licht sind die eine bessere Tarnung, als das, was wir anhaben.«
    » Dépêchez-vous - schnell!« sagte Nummer Eins und kniete mit seinem Kollegen nieder und fing an, den beiden Leichen die blutigen Uniformen auszuziehen.
    Wenige Minuten später hatten Lennox und Dietz sich in einermaßen glaubwürdige Kopien der beiden Wachen verwandelt, auch wenn die Uniformen etwas knapp saßen und Blutflecken hatten. Im grellen Lichtschein würden sie damit niemanden täuschen können, aber im Schatten und im Halbdunkel sollte es reichen. Sie griffen nach ihren Waffen und luden durch.
    »Jemand soll Witkowski verständigen«, befahl Drew. »Rufen Sie einmal wie ein Käuzchen und passen Sie auf, sonst kriegen Sie einen Wurfhaken auf den Kopf. Stosh ist nicht gerade bester Laune.«
    »Das übernehme ich«, sagte Dietz und wollte schon das Badehäuschen verlassen.
    »Nein, Sie nicht«, sagte Lennox und hielt ihn auf. »Wenn der die Uniform sieht, könnte er Ihnen den Schädel wegpusten. Gehen Sie, Nummer Eins. Sie haben sich heute nachmittag längere Zeit mit ihm unterhalten; er wird Sie erkennen.«
    »Oui, Monsieur.«
    Keine zwei Minuten später trat die beeindruckende Gestalt von Colonel Stanley Witkowski in das kleine Häuschen. »Ich
sehe, Sie waren beschäftigt«, sagte er nach einem Blick auf die beiden in ihrer Unterwäsche daliegenden Leichen. »Was soll die alberne Maskerade?«
    »Wir gehen jagen, Stosh, und Sie werden bei unseren französischen Kumpels hier bleiben. Sie werden uns den Rücken freihalten, und unser Leben wird davon abhängen, daß Sie gut aufpassen.«
    »Was werden Sie tun?«
    »Mit der Suche beginnen, was sonst?«
    »Ich dachte, wenn Sie keine klare Gebrauchsanweisung kriegen, bauen Sie vielleicht Mist«, sagte Witkowski, holte ein zusammengefaltetes Papier aus der Jacke und breitete es dann recht pietätlos über einer der Leichen aus. Er knipste seine blaue Taschenlampe an; es handelte sich um einen verkleinerten Grundriß des Château. »Ich habe unseren Freund Cloche das für uns machen lassen. Auf die Weise suchen Sie wenigstens nicht

Weitere Kostenlose Bücher