Die Lerche fliegt im Morgengrauen
kürzeste Entfernung stand. Nylon und Titan.«
Dillon faltete das Bündel auseinander. Die kugelsichere We ste war überhaupt nicht so dick und unförmig wie die Flakjak ken. Sie war wie eine Anzugsweste geschnitten und ließ sich mit Klettbändern schließen und befestigen.
»Ausgezeichnet«, sagte er und legte sie zusammen mit der Walther und dem Schalldämpfer in seinen Aktenkoffer. Er knöpfte seinen Trenchcoat auf, zündete sich eine Zigarette an und blieb in der Küchentür stehen und sah ihr zu, wie sie den Tee zubereitete. »Sie wohnen hier sehr günstig zur sowjeti schen Botschaft, nicht wahr?«
»O ja, ich kann dorthin zu Fuß gehen.« Sie brachte den Tee und die Tassen auf einem Tablett heraus. »Ich habe Ihnen ein Zimmer in einem kleinen Hotel um die Ecke in der Bayswater Road reservieren lassen. Es ist ein Haus, das sehr gerne von Geschäftsreisenden besucht wird.«
»Sehr gut.« Er trank von seinem Tee. »Und nun zur Sache. Was ist mit Fahy?«
»Bisher hatte ich kein Glück. Er ist vor ein paar Jahren von Kilburn in ein Haus in Finchley umgezogen. Dort blieb er nur ein Jahr und zog dann weiter. Und hier endet die Spur. Aber
ich finde ihn noch, ich habe jemanden auf ihn angesetzt.«
»Das müssen Sie. Es ist von entscheidender Bedeutung. Un
terhält der KGB in London noch immer eine Fälschungsabtei lung? «
»Natürlich.«
»Gut.« Er holte seinen Führerschein von Jersey hervor. »Ich brauche einen Pilotenschein auf diesen Namen und Adresse. Sie brauchen dazu ein Foto.« Er schob einen Finger in die Plastikhülle des Führerscheins und zog zwei identische Fotos heraus. »Es ist immer nützlich, so etwas auf Vorrat zu haben.«
Sie nahm ein Foto an sich. »Peter Hilton, Jersey. Darf ich fragen, warum das notwendig ist?«
»Weil ich mich, wenn der Zeitpunkt zum Verschwinden kommt, mit dem Flugzeug absetzen möchte, und sie vermieten einem keine Maschine, wenn man keinen Pilotenschein hat, der von der Civil Aviation Authority ausgestellt wurde.« Er schenkte sich noch eine Tasse Tee ein. »Bestellen Sie Ihrem Experten, ich möchte den Schein mit InstrumentenflugQualifikation und für zweimotorige Maschinen.«
»Ich notiere es mir.« Sie öffnete ihre Handtasche, nahm ein Briefkuvert heraus, steckte das Foto hinein und machte eine Notiz auf dem Umschlag. »Sonst noch etwas?«
»Ja, ich brauche schnellstens alle Einzelheiten über das der zeitige Sicherheitssystem von Downing Street zehn.«
Sie hielt die Luft an. »Soll das heißen, daß dies Ihr Ziel ist?«
»Nicht ganz. Es ist der Mann, der darin sitzt, aber das ist ein anderer Punkt. Ich brauche den täglichen Terminplan des Premierministers. Wie leicht kann man den beschaffen?«
»Es kommt darauf an, was Sie haben wollen. Es gibt am Tag stets feste Termine. Zum Beispiel die Fragestunde im Unter haus. Natürlich hat sich das zur Zeit wegen des Golfkrieges etwas geändert. Das Kriegskabinett tritt jeden Vormittag um zehn zusammen.«
»In der Downing Street?«
»Ja, im Kabinettzimmer. Aber er hat während des Tages auch noch andere Verabredungen. Erst gestern ist er in einer Sen dung für die Truppen am Golf im British Forces Network aufgetreten.«
»Kam die Sendung von der BBC?«
»Nein, BFN hat seine eigenen Räume im Bridge House. Das liegt unweit der Paddington Station und gar nicht weit von hier.«
»Interessant. Ich würde gerne wissen, inwieweit dabei für seine Sicherheit gesorgt wurde.«
»Nicht sehr, glaube ich. Ein paar Polizisten, Detektive, was weiß ich, aber sonst nichts. Die Engländer sind verrückt.«
»Sie erleichtern einem die Arbeit. Dieser Informant von Ih
nen, derjenige, der die Informationen über Ferguson beschafft hat. Erzählen Sie mir von ihm.« Was sie tat, und danach nickte er. »Sie haben ihn im wahrsten Sinne des Wortes an den Eiern, nicht wahr?«
»Ich glaube, so könnte man es ausdrücken.«
»Dann sehen Sie zu, daß es so bleibt.« Er stand auf und knüpfte den Mantel zu. »Ich gehe jetzt lieber und beziehe mein Hotelzimmer.«
»Haben Sie schon gegessen?« fragte sie.
»Nein.«
»Dann habe ich einen Vorschlag. Nicht weit vom Hotel ent
fernt gibt es ein hervorragendes italienisches Restaurant, Luigi’s. Es ist einer dieser typischen Familienbetriebe. Richten Sie sich im Hotel häuslich ein, und ich gehe weiter zur Bot schaft. Ich schaue mal nach, was wir über die Sicherheit in der Downing Street haben, und erkundige mich, ob es etwas Neues über Fahy gibt.«
»Und der
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