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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Was ist mit Ihnen, Josef?«
    »Ich glaube, ich werde mit Aroun und Rashid ebenfalls nach St. Denis kommen.«
    »Schön. Dann bis zu unserem nächsten Treffen, und erinnern Sie Aroun an die zweite Million.«
    Dillon legte den Hörer auf, zündete sich eine Zigarette an, dann nahm er wieder den Hörer in die Hand und rief den Flugplatz Grimethorpe an. Nach einer Weile wurde abgenom­ men.
    »Hier ist Bill Grant.« Der Mann klang leicht betrunken.
    »Peter Hilton hier, Mr. Grant.«
    »Ah ja«, sagte Grant. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Wir haben doch kürzlich über meinen Flug nach Land’s End gesprochen — Sie erinnern sich? Ich denke, morgen ist es soweit.«
    »Und um welche Uhrzeit?«
    »Wenn Sie sich ab Mittag bereit halten könnten, würde es reichen. Schaffen Sie das?«
    »Wenn der Schnee sich in Grenzen hält. Viel mehr darf nicht mehr fallen, sonst könnte es problematisch werden.«
    Grant legte langsam den Hörer auf, griff nach der Flasche Scotch und schenkte sich großzügig davon ein. Dann zog er die Tischschublade auf. Darin lagen ein alter WebleyArmeerevolver und ein Karton .38er-Munition. Er lud die Waffe und legte sie zurück in die Schublade.
    »In Ordnung, Mr. Hilton, dann wollen wir doch mal sehen, was Sie wirklich vorhaben«, murmelte er und leerte das Whis­ kyglas.

    »Ob ich Jack Harvey kenne?« Harry Flood brach in schallendes Gelächter aus. Er saß hinter seinem Schreibtisch und sah zu
    Mordecai hoch. »Kenne ich ihn, Mordecai?«
    Der athletische Mann lächelte Brosnan und Mary an, die vor ihm standen und immer noch ihre Mäntel trugen. »Ja, ich glaube, man könnte sagen, daß wir Mr. Harvey recht gut kennen.«
    »Um Gottes willen, setzt euch und erzählt, was in Belfast los war«, forderte Flood sie auf.
    Sie folgten seiner Aufforderung, und Mary lieferte eine kurze Darstellung des Geschehens. Am Ende meinte sie: »Halten Sie es für möglich, daß Harvey einundachtzig Waffenlieferant von Dillon war?«
    »Bei Jack Harvey würde mich nichts überraschen. Er und seine Nichte Myra betreiben ein kleines Imperium, das jede Art von kriminellen Machenschaften einschließt. Frauen, Drogen, Schutzgelder, bewaffnete Raubüberfälle großen Stils, was immer Sie wollen, aber Waffen für die IRA?« Er sah Mordecai fragend an. »Was meinst du dazu?«
    »Er würde sogar die Leiche seiner Großmutter aus dem Grab holen, wenn er sich davon einen Gewinn verspricht«, sagte der große Mann.
    »Das ist treffend ausgedrückt.« Flood wandte sich an Mary. »Da haben Sie Ihre Antwort.«
    »Na schön«, sagte Brosnan. »Und wenn Dillon Harvey ein­ undachtzig benutzt hat, dann besteht die Chance, daß er es jetzt wieder tut.«
    Flood runzelte skeptisch die Stirn. »Nur mit deiner Geschich­ te könnte die Polizei Harvey nichts anhaben, das ist dir ja wohl klar. Sie müßten ihn laufenlassen.«
    »Ich glaube, der Professor beabsichtigt eine etwas raffinierte­ re Methode, wie zum Beispiel eine Tracht Prügel für den Bastard, bis er den Mund aufmacht«, sagte Mordecai und schlug sich mit der Faust in die Handfläche.
    Mary sah Brosnan an, der die Achseln zuckte. »Was würden Sie denn vorschlagen? Bei einem Mann wie Harvey kommt man mit Nettigkeit nicht weiter.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Harry Flood. »Harvey bedrängt mich schon seit einiger Zeit mit der Forderung nach einer Geschäftspartnerschaft. Wenn ich ihm jetzt mitteilen lasse, daß ich mich mit ihm treffen will, um alles in Ruhe einmal durch­ zusprechen?«
    »Ausgezeichnet«, sagte Brosnan. »Aber so bald wie möglich. Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren.«

    Myra saß am Schreibtisch ihres Onkels und ging die Einnah­ men des Clubs durch, als Flood sie anrief.
    »Harry«, sagte sie, »was für eine nette Überraschung.«
    »Ich hatte gehofft, ich könnte Jack sprechen.«
    »Das ist nicht möglich, Harry. Er ist wegen irgendeiner Sa­
    che mit seinem Sportclub im Midland-Hotel nach Manchester gefahren.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Bald. Er hat morgen vormittag irgendwelche geschäftlichen Termine, deshalb nimmt er gleich den ersten Flug von Man­ chester um halb acht.«
    »Dann dürfte er gegen neun im Büro sein, nicht wahr?«
    »Eher um halb zehn, wenn man den Londoner Verkehr be­
    rücksichtigt. Aber um was geht es denn, Harry?«
    »Ich habe mir einiges durch den Kopf gehen lassen, Myra, wahrscheinlich habe ich ziemlich dumm reagiert. Wegen der Partnerschaft, meine ich. Jack hat sicherlich in einigen Punkten recht. Wir könnten

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