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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ist es klar, daß es einzig und allein die Information war, daß dieser Jack Harvey einundachtzig in London sein Waffenlieferant gewesen ist.«
    »Ja, nachdem Sie mich von Aldergrove anriefen, bevor Sie abflogen, habe ich die Angaben überprüft. Detective Inspector Lane von der Spezialabteilung hat mir mitgeteilt, daß Harvey ein bekannter Gangster großen Stils ist. Er verdient sein Geld mit Drogen, Prostitution und allem, was man so kennt. Die Polizei ist seit Jahren ohne nennenswertem Erfolg hinter ihm her. Unglücklicherweise ist er mittlerweile ein angesehener Geschäftsmann. Ihm gehören Grundstücke, Nachtclubs, Wett­ büros und so weiter.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Sir?« fragte Mary.
    »Daß es nicht so einfach ist, wie Sie vielleicht annehmen. Wir können Harvey nicht einfach zum Verhör abholen, nur weil ein Toter etwas über ihn erzählt hat, das vor zehn Jahren passiert sein soll. Seien Sie vernünftig, meine Liebe. Er würde gelangweilt dasitzen, den Mund nicht aufmachen, und ein Team der besten Anwälte Londons hätte ihn in Nullkommanichts draußen.«
    »Mit anderen Worten, er würde noch nicht einmal vor Ge­
    richt kommen?« fragte Brosnan.
    »Genau«, seufzte Ferguson. »Ich habe immer große Sympa­ thie für die Idee gehabt, daß man, um den kriminellen Kreisen entscheidend beizukommen, sämtliche Anwälte zusammentrei­ ben und auf dem nächsten öffentlichen Platz erschießen sollte.«
    Brosnan sah aus dem Fenster auf die herabschwebenden Schneeflocken. »Es gibt auch noch einen anderen Weg.«
    »Sie denken an Ihren Freund, diesen Flood?« Ferguson lä­
    chelte verkniffen. »Ich will Sie nicht abhalten, seinen Rat einzuholen, aber ich gehe davon aus, daß Sie sich innerhalb der Legalität bewegen.«
    »Aber natürlich, Brigadier, großes Ehrenwort.« Brosnan griff nach seinem Mantel. »Kommen Sie, Mary, wir statten Harry einen Besuch ab.«

    Dem Morris zu folgen, bereitete Billy auf seiner BMW keine Schwierigkeiten. Der Schnee blieb nur am Straßenrand liegen, und der Asphalt war naß und eisfrei. Es herrschte reger Ver­ kehr aus London heraus und durch Dorking. Auf der Straße nach Horsham nahm er etwas ab, war aber immer noch dicht genug, um Billy ausreichend Deckung zu geben.
    Er hatte Glück, als der Morris am Schild nach Grimethorpe abbog, denn es hatte aufgehört zu schneien, und der Himmel hatte sich aufgeklärt, so daß ein Halbmond genügend Licht spendete. Billy schaltete seinen Scheinwerfer aus und folgte den Rücklichtern des Morris in einiger Entfernung, ohne daß er in der Dunkelheit zu sehen war. Als der Wagen vor ihm am Doxley-Schild abbog, folgte er ihm vorsichtig, hielt auf der Hügelkuppe an und beobachtete, wie die Lichter sich durch das Tor zur Farm bewegten.
    Er stellte den Motor ab und ließ sich die abschüssige Straße hinunterrollen. Am Tor mit dem Holzschild, auf dem »Cadge End Farm« zu lesen war, hielt er an. Zu Fuß ging er auf dem Fahrweg ein Stück weiter zwischen den Bäumen hindurch, bis er das erleuchtete Innere der Scheune auf der anderen Hofseite erkennen konnte. Dillon, Fahy und Angel standen neben dem Morris. Dillon wandte sich um, kam heraus und überquerte den Hof.
    Billy zog sich eilig zurück, schwang sich auf seine BMW und rollte den Hügel hinunter und ließ den Motor erst wieder an, als er sich in einiger Entfernung zur Farm befand. Fünf Minuten später jagte er schon wieder auf der Hauptstraße zurück nach London.

    Im Wohnzimmer rief Dillon Makeev in dessen Pariser Woh­ nung an. »Ich bin’s«, meldete er sich.
    »Ich habe mir schon Sorgen gemacht«, erklärte Makeev ihm. »Nach dem, was mit Tania …«
    »Tania hat sich ihren eigenen Ausweg gesucht«, unterbrach Dillon ihn. »Ich habe es Ihnen doch erzählt. Es war ihr Weg zu gewährleisten, daß man nichts aus ihr herausbekam.«
    »Und diese Angelegenheit, die Sie erwähnt haben? Ihr Aus­
    flug nach Belfast?«
    »Das habe ich erledigt. Jetzt stehen alle Zeichen auf Grün, Josef.«
    »Wann?«
    »Das Kriegskabinett tritt vormittags um zehn in Downing Street 10 zusammen. Und genau um diese Uhrzeit schlagen wir zu.«
    »Aber wie?«
    »Sie können es anschließend in den Zeitungen nachlesen. Wichtig ist im Augenblick, daß Sie Michael Aroun bestellen, er solle morgen vormittag zu seinem Landsitz St. Denis flie­ gen. Ich hoffe, irgendwann im Laufe des Nachmittags dort zu landen.«
    »So schnell?«
    »Nun, ich werde wohl kaum allzulange am Ort des Gesche­
    hens bleiben wollen, oder?

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