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Die Lerche fliegt im Morgengrauen

Titel: Die Lerche fliegt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen.«
    Er legte den Koffer auf den Karton und hob diesen hoch, während sie vorausging, um für ihn die Tür zu öffnen.
    »Was haben Sie damit vor? Wollen Sie das Parlament in die Luft sprengen?«
    »Das hat schon Guy Fawkes versucht«, sagte er, entfernte sich durch den Korridor und ging die Treppe hinunter.
    Das Pflaster war mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, als er die Straße entlangging und um die Ecke bog, wo der Lieferwa­ gen wartete. Billy, der ungeduldig im Schatten gelauert hatte, schob die BMW die Straße hinauf und an den geparkten Wagen vorbei, bis er sehen konnte, wie Dillon neben dem Morris stehenblieb. Angel öffnete die Hecktür, und Dillon stellte den Karton auf die Ladefläche. Sie schloß die Tür wieder, ging um den Wagen und setzte sich neben Fahy.
    »Ist es das, Sean?«
    »Das ist es, Danny, ein Fünfzig-Pfund-Karton Semtex mit dem Stempel der Fabrik in Prag. Und jetzt laß uns von hier verschwinden, wir haben eine lange Nacht vor uns.«
    Fahy benutzte einige Seitenstraßen und gelangte schließlich auf die Hauptstraße, wo er sich in den fließenden Verkehr einfädelte. Billy folgte ihm auf seiner BMW.

    12

    Aus technischen Gründen verzögerte sich der Start des Learjet vom Aldergrove Airport bis halb sechs. Es war bereits Viertel vor sieben, als Brosnan und Mary in Gatwick landeten, wo eine Limousine des Ministeriums sie erwartete. Mary benutzte das Autotelefon und erreichte Ferguson in seiner Wohnung am Cavendish Square. Er stand am Kamin und wärmte sich, als Kim sie hereinführte.
    »Ein Sauwetter, und morgen soll noch mehr Schnee fallen, fürchte ich.« Er trank einen Schluck Tee. »Nun, wenigstens sind Sie heil wieder angekommen, meine Liebe. Es muß für Sie ein aufregendes Erlebnis gewesen sein.«
    »So könnte man es nennen.«
    »Sie sind absolut sicher, daß es Dillon war?«
    »Drücken wir es folgendermaßen aus«, ergriff Brosnan das Wort. »Wenn er es nicht war, dann war es ein ungeheuerlicher Zufall, daß sich jemand ausgerechnet diesen Moment ausge­ sucht hat, um Tommy McGuire zu erschießen. Und dann war da ja noch diese Nummer mit der Landstreicherin. Typisch Dillon.«
    »Ja, sehr merkwürdig.«
    »Allerdings saß er nicht in der Maschine nach London«, sagte Mary.
    »Sie wollen sagen, Sie glauben, daß er nicht im Flugzeug war«, korrigierte Ferguson sie. »Nach allem, was ich weiß, könnte dieser verdammte Kerl den Flug ebensogut als Pilot gemacht haben. Er scheint ja zu allem fähig zu sein.«
    »Um halb neun startet noch eine weitere Maschine nach London, Sir. Colonel McLeod hat versprochen, sie eingehend überprüfen zu lassen.«
    »Das ist nur vergeudete Zeit.« Ferguson wandte sich an Brosnan. »Sie werden mir darin zustimmen, Martin.«
    »Wohl oder übel.«
    »Dann lassen Sie uns die ganze Sache noch einmal durchge­
    hen. Schildern Sie genau, was passiert ist.«
    Als Mary ihren Bericht beendet hatte, sagte Ferguson: »Ich habe die Flugzeiten für Starts von Aldergrove vor einer Weile überprüft. Es gab Maschinen nach Manchester, Birmingham und Glasgow. Um halb sieben startete sogar eine Maschine nach Paris. Es ist eine Kleinigkeit, von dort nach London zu kommen. Er wäre dann morgen hier.«
    »Und es gibt den Seeweg«, erinnerte Brosnan ihn. »Die Fäh­ re von Larne nach Stranraer in Schottland und dann mit einem Schnellzug von dort nach London.«
    »Sowie die Möglichkeit, daß er irgendwo über die irische Grenze ging, nach Dublin fuhr und von dort eine von einem Dutzend Möglichkeiten genutzt hat, um nach London zu kommen«, sagte Mary. »Aber das bringt uns nicht weiter.«
    »Wichtig ist der Grund für die Reise«, sagte Ferguson. »Er hatte keine Ahnung von Ihrer Absicht, McGuire aufzusuchen, und zwar bis gestern abend nicht, als Brown den Inhalt meines Berichts an die Nowikowa durchgab, und doch nutzte er die erste Gelegenheit, um nach Belfast zu gehen. Warum wohl?«
    »Um McGuire zum Schweigen zu bringen«, sagte Mary. »Es ist interessant, daß unser Treffen mit McGuire für zwei Uhr angesetzt war, daß wir aber zwanzig Minuten zu früh bei ihm erschienen. Wären wir nicht dort gewesen, hätte Dillon ihn vor uns erwischt.«
    »Aber auch jetzt kann er nicht sicher sein, was McGuire Ihnen erzählt hat, wenn er überhaupt den Mund aufgemacht hat.«
    »Aber der Punkt ist, Sir: Dillon wußte, daß McGuire etwas über ihn in der Hand hatte, deshalb hat er keine Mühe ge­ scheut, ihn auszuschalten. Und für mich

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