Die Lerche fliegt im Morgengrauen
in Erwägung zu ziehen?«
»Ich habe keine Ahnung«, sagte Makeev. »Ich gebe nur wei ter, was er mir gesagt hat, nämlich, daß das Kriegskabinett morgen um zehn zusammenkommt und daß dies der Zeitpunkt ist, an dem er losschlagen will.«
»Allah sei ihm gnädig«, sagte Michael Aroun. »Wenn er das jetzt schafft, während des Krieges, ehe die Bodenoffensive beginnt, dürften die Auswirkungen auf die gesamte arabische Welt enorm sein.«
»Das denke ich auch.«
Aroun machte einen Schritt vorwärts und krampfte seine rechte Hand in das Revers von Makeevs Jackett. »Was meinen
Sie, Josef, schafft er es?«
»Er scheint sich dessen sehr sicher zu sein.« Makeev befreite sich von seinem Griff. »Ich kann nur sagen, was er mir anver traut hat.«
Aroun wandte sich ab und starrte ins Feuer, dann meinte er zu Rashid: »Wir starten um neun mit der Citation vom Charles de Gaulle. In knapp einer Stunde sind wir dann am Ziel.«
»Wie Sie befehlen«, sagte Rashid.
»Sie können jetzt schon Alphonse auf dem Schloß anrufen. Ich möchte, daß er spätestens zum Frühstück dort verschwun den ist. Er kann sich ein paar Tage freinehmen. Ich will ihn dort nicht sehen.«
Rashid nickte und begab sich ins Arbeitszimmer. Makeev sagte: »Alphonse?«
»Der Hausmeister. Um diese Jahreszeit ist er ganz allein, es sei denn, ich bitte ihn, die einzelnen Bediensteten aus dem benachbarten Dorf heranzuschaffen. Sie sind alle abrufbereit.«
Makeev meinte: »Ich würde Sie gerne begleiten, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
»Natürlich, Josef.« Aroun schenkte ihnen Kognak nach. »Al lah möge mir verzeihen, ich weiß, daß ich trinke, obwohl ich es nicht tun sollte, aber dies ist ein Anlaß dafür.« Er erhob sein Glas. »Auf Dillon und darauf, daß alles so laufen möge, wie er es sich vorstellt.«
Es war ein Uhr nachts, und Fahy bearbeitete gerade eine der Sauerstoffflaschen aus der Werkbank, als Dillon die Scheune betrat.
»Wie klappt es?«
»Bestens«, sagte Fahy. »Ich bin beinahe fertig. Diese noch und eine weitere. Was sagt das Wetter?«
Dillon trat an die offene Tür. »Es hat aufgehört zu schneien, aber es ist mehr Schnee angesagt. Ich habe mir den Teletext in
deinem Fernseher angesehen.«
Fahy schleppte die Flasche zum Ford Transit, stieg damit ein und ließ sie mit größter Sorgfalt in eine der Röhren gleiten, während Dillon ihm dabei zusah. Angel kam mit einer Kanne und zwei Tassen herein. »Kaffee?« fragte sie.
»Wunderbar.« Ihr Onkel hielt ihr seine Tasse hin, die sie füllte, und dann tat sie das gleiche für Dillon.
Dillon sagte: »Ich habe nachgedacht. Es geht um die Garage, wo Sie mit dem Lieferwagen warten sollten, Angel. Ich weiß nicht so recht, ob das eine gute Idee ist.«
Fahy hielt inne. Er ließ den Schraubenschlüssel sinken, mit dem er gerade arbeitete, und blickte auf. »Warum nicht?«
»Dort hatte bisher diese Russin, meine Kontaktperson, ihren Wagen abgestellt. Die Polizei wird darüber sicherlich Bescheid wissen. Wenn sie die Wohnung überwachen, achten sie mögli cherweise auch auf die Garage.«
»Und was schlägst du vor?«
»Wißt ihr noch, wo ich gewohnt habe? In diesem Hotel in der Bayswater Road? Gleich nebenan befindet sich ein Supermarkt mit einem großen Parkplatz dahinter. Den benutzen wir. Es macht keinen großen Unterschied«, sagte er zu Angel. »Ich zeige Ihnen den Platz, wenn wir dort sind.«
»Wie Sie meinen, Mr. Dillon.« Sie verfolgte gespannt, wie Fahy letzte Hand an seine improvisierte Mörsergranate legte und dann wieder an die Werkbank trat. »Ich habe auch über diesen Ort in Frankreich nachgedacht, Mr. Dillon. Dieses St. Denis.«
»Was ist damit?«
»Sie fliegen nach dem Attentat sofort dorthin, nicht wahr?«
»Das ist richtig.«
Sie zögerte, dann gab sie sich einen Ruck. »Was geschieht denn dann mit uns?«
Fahy hielt inne, um sich die Hände abzuwischen. »Sie spricht
einen interessanten Punkt an, Sean.«
»Euch beiden passiert überhaupt nichts«, sagte Dillon. »Dies ist eine ganz saubere Sache, Danny, die sauberste, die ich je durchgezogen habe. Es gibt nicht den geringsten Hinweis auf eure Mitwirkung. Wenn morgen alles klappt, und das wird es, dann sind wir spätestens um halb zwölf wieder hier, und damit ist die Sache erledigt.«
»Wenn du meinst«, sagte Fahy.
»Ja, das meine ich, Danny, und wenn du dir wegen des Geldes Sorgen machst, vergiß es. Ihr bekommt euren Anteil. Der Mann, mit dem ich zusammenarbeite, kann seine Zahlungen
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