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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Unkenntlichkeit zu modernisieren.« Wir gingen Richtung Westen, während Sandkrabben davonhuschten und Vögel unseren Weg aufmerksam verfolgten, um zu sehen, ob wir womöglich ein paar Krumen für sie fallen ließen.
    »Meine Freunde und Familienangehörigen waren fast alle schon in der Woche vor der Hochzeit gekommen. Wir veranstalteten Strandpicknicks und Cocktailpartys und Wettangeln und Muschelfeten, und ich dachte nicht im Traum daran, daß mein Glück je enden könnte.
    Nur Adam, dessen Arbeitszeiten sehr starr waren, fehlte noch. Ich wußte, seine letzte Schicht ging am Donnerstag um Mitternacht zu Ende - damals arbeitete er in New York -, und danach würde er sofort zur Fähre fahren. Bei Tagesanbruch am Freitag würde er also hier sein.«
    Es machte mir nichts aus. Ich erzählte die Geschichte so kurz und bündig, ich wußte, ich würde es schaffen. Nach dieser Woche hatte ich nicht mehr viele Gefühle übrig, die sich aus mir herausquetschen ließen, auch nicht für diese abwechselnd von Glück und Leid geprägten Erinnerungen.
    »Ich habe Adam nie wiedergesehen, nie mehr seine sanfte Stimme gehört oder die Wärme seiner Hände auf meinem Körper gespürt. Alle, die ihn wie ich liebten, blieben bis zu seinem Begräbnis auf der Insel. Keine Hochzeit, keine Braut.«
    Meine Stimme war noch immer fest, und ich bemerkte nicht einmal, daß mir Tränen die Wangen hinunterliefen, bis Mike mich an den Schultern packte. »Mensch, Alex, jetzt mach mal ’ne Pause. Ich wollte doch nicht, daß das wieder in dir hochkommt. Setz dich hin und verschnauf ein wenig...«
    »Puh. Ich habe schon lange nicht mehr darüber geredet - und doch kann ich einfach nicht hier sein, ohne an Adam zu denken«, sagte ich und setzte mich in den Sand. Mike ließ sich neben mir nieder und sah zu, wie ich ein Stöckchen nahm und gedankenlos ein Herz und einen Pfeil mit Adams Initialen darin zeichnete. Er war zu höflich, um zu fragen, was passiert sei, aber ich war so in Fahrt, daß ich einfach weitererzählte.
    »Es war ein Unfall, Mike, ein schrecklicher Unfall. Jemand raste auf der Autobahn seitlich in Adams Wagen. Sie fuhren gerade
über eine dieser Brücken in Connecticut, und Adams Auto durchbrach das Schutzgitter und stürzte von der Brücke. Der Aufprall hatte es völlig zertrümmert.«
    »Hat man den Kerl geschnappt?« wollte Mike wissen, wie es wohl nur jemand in unserem Beruf fragen würde, denn für alle anderen spielte das nach Adams Tod keine Rolle mehr.
    »Nein. Es war ja mitten in der Nacht. Es gab keine Unfallzeugen. Die Polizei fand das Auto erst Stunden später. Weißt du, du bist genau wie Adams Mutter. Sie war überzeugt, daß es kein Unfall, sondern Mord war, weil Adam an irgendwelchen geheimen medizinischen Forschungen für die Regierung gearbeitet hätte. Sie ließ sich nicht davon abbringen und hat nie akzeptiert, daß es ein Unfall gewesen war.«
    »Aber du konntest es?«
    »Die Polizei ging der Sache nach - aber es ergab einfach keinen Sinn. Aus welchem Grund hätte irgend jemand Adam umbringen sollen? Du kennst mich doch. Ich nahm einfach an, daß die Götter mir nicht allzu viel Glück zugedacht hatten. Adam hatte mir die Zukunft geschenkt - er war klug und lustig und warmherzig und liebevoll und der glücklichste Mensch, dem ich je begegnet bin. Wie meine Mutter sagen würde: >Es hat einfach nicht sein sollen.«
    Statt in einem weißen Zelt auf unserem Hügel zu tanzen, waren wir alle hierher gefahren - zu Adams Lieblingsstrand. Sein Vater und seine Schwester fuhren mit seinem Segelboot hinaus und verstreuten seine Asche da, wo er es ihrer Meinung nach gewollt hätte. Ich komme hierher, um mit ihm zu reden, Mike - wahrscheinlich denkst du jetzt, das ist ja wie in einem Groschenheft, aber ich komme nicht von ihm los. Hier finde und liebe ich ihn, und ich weiß, daß er mich mehr als alles auf Erden geliebt hat. Das hat ihn umgebracht - die ganze Nacht zu fahren, um hierherzukommen und mich zu heiraten.«
    Mike ließ mich fünf oder zehn Minuten allein dort sitzen und ging am Strand entlang, ehe er umkehrte und den Arm ausstreckte, um mich aus dem Sand hochzuziehen.
    »Gib mir die Autoschlüssel, Mädchen, und laß uns zum Flugzeug fahren. Das fehlte mir gerade noch, hier nachts von der Flut überrascht zu werden, während du so sentimental bist und dich einem anderen Kerl an den Hals wirfst.«

    Wir gingen zum Auto zurück, und Mike fuhr das kurze Stück zum Flugplatz, wo wir den Leihwagen abgaben und darauf

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