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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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englische Lyrik, Motown-Songtexte,
Filmdetails -, versteh’ ich gar nicht, warum Battaglia meint, daß du zu nichts zu gebrauchen bist. Dann laß uns mal geh’n.«
    Ich warf einen letzten Blick aufs Haus, dann steuerte ich den Wagen auf die Zufahrtsstraße hinaus. Auf der Fahrt machte ich Mike immer wieder auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam - die Häuser von Freunden, Farmen und Stichstraßen zu den Stränden.
    »Wie hast du das hier gefunden, Alex? Ich meine, warum bist du eigentlich auf diese Insel gekommen?«
    »Kannst du eine Liebesgeschichte verkraften? Eine kurze. Ohne Happy-End.«
    Ich glaube, Mike bedauerte es sofort, diese Frage gestellt zu haben. Die meisten meiner Freunde im Amt hatten zwar eine vage Ahnung, was ich während meiner Studienzeit erlebt hatte, aber ich hatte nie viel darüber gesprochen. Ich bezweifle, daß er es mit Martha’s Vineyard in Zusammenhang gebracht hatte, sonst hätte er das Thema nicht gerade jetzt angeschnitten.
    »Ich mache noch einen kleinen Umweg, dann fahren wir zum Flugplatz«, sagte ich und bog von der Staatsstraße auf einen Feldweg ab, der etwa drei Kilometer durch dichtes Gestrüpp führte, bevor er auf ein Gebiet sumpfiger Wiesen und Salzwasserbinnenseen stieß. Jenseits der Dünen, die nur von Möwen und Schnepfen bewacht waren, erstreckte sich meilenweit weißer Sandstrand, wie er praktisch die gesamte Südküste der Insel bedeckte. Ich wußte, dort unten, am Black Point Beach, würde keine Menschenseele sein, wir würden die großartige Brandung des Atlantischen Ozeans, der unablässig seine Wellen gegen die Küste warf, ganz für uns haben.
    »Du weißt ja, daß ich in Charlottesville an der University of Virginia Jura studiert habe. Mir gefiel es dort, und ich mochte sogar alles, was mit meinem Studienfach zu tun hatte. Es ist eine großartige Uni, und Charlottesville ist einer der schönsten Orte überhaupt. Vom ersten Semester an war mir klar, daß ich in den öffentlichen Dienst wollte. Ich wußte auch, daß ich Staatsanwältin werden wollte - beides paßte ganz natürlich zusammen -, und Paul Battaglia stand in dem Ruf, die beste Behörde eines Bezirksstaatsanwalts weit und breit zu leiten.

    Mein Studium verlief also von Anfang an ganz zielgerichtet. Die Fakultät war interessant, die Studenten, mit denen ich mich dort anfreundete, waren phantastisch. Es war ja eine Weile her, seit ich mit Jungs die Schulbank gedrückt hatte, und ich flirtete genauso intensiv, wie ich arbeitete. An einem Samstag nachmittag luden mich meine Freunde Jordan und Susan« - Mike kannte die beiden gut - »in ihr Landhaus ein, sie hatten es fürs Reiten gemietet... Ein großer Fehler für ein jüdisches Mädchen aus Westchester, das nur ein einziges Mal im Bronx-Zoo auf einem Pferd gesessen hatte. Wir zockelten ganz gemütlich dahin, aber dann scheute mein Pferd plötzlich vor einer Schlange und warf mich ab. Ich kam gleich in die Notaufnahme der Universitätsklinik, weil meine Hand so komisch aussah-drei Finger waren übel gebrochen.« Wir waren am Ende des Feldwegs angekommen, und ich stellte den Wagen ab, so daß Mike und ich aussteigen und über die Dünen spazieren konnten. Er folgte meinem Beispiel und zog ebenfalls die Schuhe aus.
    »Und nun kommt der Auftritt von Adam Nyman - dem diensthabenden Assistenzarzt in der Notaufnahme. Er schiente meine Finger, überzeugte mich, daß Jurastudenten pedantisch und langweilig sind, und ging mit mir essen. Ich war wahnsinnig verliebt, und von diesem Wochenende an verbrachten wir jede freie Minute miteinander. Die Details darfst du selbst einfügenich bin sicher, daß du das kannst.«
    »War er ein Vineyarder?« fragte Mike.
    »Nein, aber er war praktisch sein Leben lang mit seiner Familie hierhergekommen.« Wir waren am oberen Ende des sandigen Wegs angelangt, bis zu den Knien im hohen Schilfgras, und blieben stehen, um die unglaubliche, menschenleere Weite von Meer und Himmel in uns aufzunehmen.
    »Dafür hat Adam gelebt: um hier zu segeln, vom ersten Tageslicht bis zum Sonnenuntergang. Jede Ferien, jedes lange Wochenende, jede freie Minute drängte es uns, hierherzukommen. Wir verlobten uns und legten das Hochzeitsdatum fest - gleich im Sommer nach meiner Zulassungsprüfung an der juristischen Fakultät. Wir kauften das Haus und begannen es herzurichten. Adam hatte die alte Dame gekannt, die darin gewohnt hatte - eine Fischerwitwe aus einer alten Inselfamilie -, und er hatte ihr
versprochen, das Haus nie abzureißen oder bis zur

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