Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Darstellung, die der Reihe nach verschiedene Schiffe und Besatzungslisten angezeigt hatte, hielt plötzlich bei einem bestimmten Schiff inne. »Hier.«
Rigney konzentrierte sich auf den Bildschirm. »Was ist das?«
»Das ist das B-Team«, sagte Egan.
»Die Clarke ?«, sagte Rigney. »Ich habe noch nie von diesem Schiff gehört.«
»Es kümmert sich um diplomatische Missionen geringerer Priorität. Geleitet wird das Team von einer Frau namens Abumwe.« Das Bild einer dunkelhäutigen und ernst wirkenden Frau schwebte in der Bildschirmdarstellung. »Ihr wichtigster Auftrag war eine Verhandlung mit den Korba vor einigen Monaten. Sie beeindruckte die Aliens, indem sie einen KVA -Offizier, der an Bord stationiert war, gegen einen ihrer Soldaten antreten ließ, um den Kampf auf diplomatisch sinnvolle Weise zu verlieren.«
»Das klingt interessant«, sagte Rigney.
»Ja, aber es war nicht allein ihr Verdienst.« Egan rief die Bilder zweier Männer auf, von denen einer grünhäutig war. »Der Kampf wurde von einem ihrer Assistenten arrangiert, Hart Schmidt. Lieutenant Harry Wilson war der Offizier, der den Kampf bestritt.«
»Warum also diese Leute?«, fragte Rigney. »Warum sind sie die Richtigen, um diese Mission zu übernehmen?«
»Aus zwei Gründen«, sagte Egan. »Erstens, vor drei Jahren gehörte Abumwe einer Gesandtschaft an, die mit den Utche verhandelte. Damals gab es kein Ergebnis, aber sie hat Erfahrung mit ihnen. Das bedeutet, dass sie sehr schnell auf den neuesten Stand gebracht werden kann. Und zweitens …« Sie veränderte den Bildausschnitt, um Rigney die Clarke im Weltraum zu zeigen. »Die Clarke ist achtzehn Stunden von der Skip-Distanz entfernt. Abumwe und ihre Leute können immer noch vor den Utche das Danavar-System erreichen und die Verhandlungen übernehmen. Zumindest hätten wir so die Möglichkeit, eine neue Runde von Gesprächen einzuleiten. Wir haben kein anderes diplomatisches Team, das es rechtzeitig schaffen könnte.«
»Wir schicken also ein B-Team, weil es ein klein wenig besser als gar nichts ist«, fasste Rigney zusammen.
»Abumwe und ihre Leute sind keineswegs inkompetent«, sagte Egan. »Sie wären einfach nur nicht unsere erste Wahl. Aber im Moment ist unsere Wahlfreiheit stark eingeschränkt.«
»Richtig«, sagte Rigney. »Also werden Sie alles versuchen, um es Ihrer Chefin schmackhaft zu machen.«
»Es sei denn, Sie haben eine bessere Idee.«
»Eigentlich nicht.« Rigney runzelte für einen Moment die Stirn. »Obwohl …«
»Obwohl was?«
»Zeigen Sie mir noch einmal den Kerl von der KVA «, sagte Rigney.
Egan rief erneut die Porträtaufnahme von Lieutenant Harry Wilson auf. »Was ist mit ihm?«
»Befindet er sich immer noch an Bord der Clarke ?«
»Ja«, sagte Egan. »Er fungiert als Technologieberater. Bei einigen der jüngsten Missionen der Clarke ging es bei den Verhandlungen unter anderem um Militärtechnik und Waffen. Er soll die anderen an den Maschinen ausbilden, die wir ihnen überlassen. Wieso?«
»Es könnte sein, dass ich eine Idee habe, wie Sie Außenministerin Galeano den Plan mit dem B-Team versüßen können«, sagte Rigney. »Und meinen Chefs ebenfalls.«
4.
Wilson bemerkte Schmidts Gesichtsausdruck, als er aufblickte und ihn vor der Tür zu Botschafterin Abumwes Konferenzraum stehen sah.
» So schockiert musst du auch nicht gucken«, bemerkte Wilson trocken.
»’tschuldigung«, sagte Schmidt. Er trat zur Seite, um ein paar andere Mitglieder der diplomatischen Delegation der Clarke durchzulassen.
Wilson winkte ab. »Normalerweise werde ich nicht so früh in die Diskussion einbezogen. Schon in Ordnung.«
»Weißt du, worum es geht?«, fragte Schmidt.
»Ich kann mich nur wiederholen: Normalerweise werde ich nicht so früh in die Diskussion einbezogen.«
»Verstanden«, sagte Schmidt. »Gut. Wollen wir?«
Die beiden traten durch die Tür.
Der Konferenzraum war beengt, genauso wie alles an Bord der Clarke . Der Tisch mit acht Plätzen war bereits besetzt. Botschafterin Abumwe blickte ernst zu Schmidt und Wilson auf, als sie hereinkamen. Die beiden bezogen ihr gegenüber an der Wand Stellung.
»Nachdem wir jetzt alle versammelt sind«, sagte sie mit einem vielsagenden Blick zu Wilson und Schmidt, »können wir anfangen. Das Außenministerium hat in seiner Weisheit beschlossen, dass wir nicht länger auf Vinnedorg benötigt werden.«
Ein kollektives Aufstöhnen kam von der Runde. »Wer soll diesmal unsere Arbeit übernehmen?«, fragte Rae
Weitere Kostenlose Bücher