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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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ihre Person zurücklenken –, und die Brücke war zweckmäßig eingerichtet. Zwei Reihen Konsolen mit Monitoren, ein leicht erhöhtes Podest, von dem aus der Captain oder der wachhabende Offizier alles überblicken konnte, und an der Vorderseite zwei große Bildschirme, die Informationen und, wenn es gewünscht wurde, das Bild einer Außenkamera darstellten. Im Moment war keiner der Schirme eingeschaltet. Stattdessen konzentrierte sich die Brückenbesatzung ganz auf ihre individuellen Monitore, während Captain Basta und ihr Erster Offizier murmelnd zwischen den Konsolen hin und her liefen.
    Es war ungefähr so aufregend, wie Farbe beim Trocknen zu beobachten. Beziehungsweise so aufregend, wie ein Team aus hervorragend ausgebildeten Experten zu beobachten, die Handlungen vollzogen, die sie schon mehrere Hundert Male ohne Aufregung oder Zwischenfall vollzogen hatten. Bair, die aufgrund ihrer vielen Jahre im diplomatischen Korps darauf vorbereitet war, dass die Arbeit gut ausgebildeter Profis im Normalfall alles andere als ein spektakulärer Anblick war, verspürte nichtsdestotrotz eine leichte Enttäuschung. Ihre Erfahrung mit dramatischen Unterhaltungsprogrammen ließen sie etwas erwarten, das etwas actionlastiger ablief. Sie seufzte, ohne dass es ihr bewusst wurde.
    »Sie haben etwas anderes erwartet, Ma’am?«, fragte Evans und wandte seine Aufmerksamkeit nun wieder der Botschafterin zu.
    »Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte«, erwiderte Bair, die sich insgeheim darüber ärgerte, so laut geseufzt zu haben, dass man es hören konnte. »Auf der Brücke geht es ruhiger zu, als ich gedacht hätte.«
    »Die Brückenbesatzung arbeitet schon seit sehr langer Zeit zusammen«, erklärte Evans. »Und Sie dürfen nicht vergessen, dass viele Informationen intern weitergeleitet werden.« Als Bair darauf mit einer hochgezogenen Augenbraue reagierte, lächelte Evans und tippte sich mit einem Finger gegen die Schläfe.
    Ach ja, richtig , dachte Bair. Captain Basta und die übrigen Mitglieder der Brückenbesatzung gehörten allesamt der Kolonialen Verteidigungsarmee an. Das bedeutete, dass jeder von ihnen – abgesehen von den offensichtlichen gentechnischen Veränderungen wie die grüne Haut und das jugendliche Aussehen – über einen Computer verfügte, der als BrainPal bezeichnet wurde und der in ihr Gehirn implantiert war. Angehörige der KVA konnten ihre BrainPals dazu benutzen, miteinander zu reden oder Daten auszutauschen. Dazu mussten sie nicht ihren Mund beanspruchen. Das Gemurmel deutete jedoch darauf hin, dass sie es trotzdem taten, zumindest zeitweise. Die Leute von der KVA waren einst ganz normale Menschen ohne grüne Haut oder einen Computer im Kopf gewesen, und alte Gewohnheiten ließen sich nur schwer ablegen.
    Bair, die auf dem Planeten Erie geboren war und die letzten zwanzig Jahre auf Phoenix verbracht hatte, dem Heimatplaneten der Kolonialen Union, hatte weder grüne Haut noch einen Computer im Kopf. Aber sie hatte während ihrer diplomatischen Missionen viel Zeit mit KVA -Angehörigen verbracht, sodass sie ihre Andersartigkeit unter der Vielfalt der Menschen, mit denen sie zusammenarbeitete, gar nicht mehr zur Kenntnis nahm. Manchmal vergaß sie ganz, dass sie in Wirklichkeit eine gentechnische Varietät darstellten.
    »Noch eine Minute bis zum Skip«, sagte der Erste Offizier der Polk . In Bairs Gehirn tauchte ein Name auf: Everett Roman. Abgesehen von Commander Romans Zeitansage hatte sich nichts auf der Brücke verändert. Also vermutete Bair, dass die Ankündigung für sie und Roberts gedacht war. Bairs Blick wanderte zu den großen Bildschirmen an der Vorderseite des Raums. Sie waren immer noch dunkel.
    »Commander Roman«, sagte Evans und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Bildschirme, als er die Aufmerksamkeit des Ersten Offiziers hatte. Dieser nickte. Die Schirme erwachten zum Leben. Einer zeigte das Bild eines Sternenhintergrunds, der andere einen einfachen Grundriss der Polk .
    »Danke, Lieutenant Evans«, sagte Bair leise. Evans lächelte.
    Commander Roman zählte die letzten zehn Sekunden bis zum Skip ab. Bair behielt die Sterne auf dem Bildschirm im Auge. Als Roman bei null angelangt war, schienen sich die Sterne nach einem Zufallsmuster zu verschieben. Bair war jedoch klar, dass sich die Sterne gar nicht bewegt hatten. Es waren ganz andere Sterne. Die Polk war ohne spektakuläre Effekte von einem Moment auf den nächsten um mehrere Lichtjahre versetzt worden.
    Bair blinzelte

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