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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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geheim«, erwiderte Roberts.
    »Benutzen Sie Ihren Kopf, Brad«, sagte Bair gereizt. »Die Mission war nur auf unserer Seite geheim. Es könnte etwas durchgesickert sein. Vor allem auf der Seite der Utche.«
    »Glauben Sie, dass die Utche uns eine Falle gestellt haben?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Bair. »Sie sind in derselben Situation wie wir. Für sie ist diese Allianz genauso wichtig wie für uns. Es wäre unsinnig, wenn sie die Koloniale Union hinhalten, nur um dann eine solche Schwachsinnsnummer durchzuziehen. Mit einem Angriff auf die Polk gewinnen sie gar nichts. Die Zerstörung eines KVA -Schiffs ist eine offen feindselige Handlung.«
    »Vielleicht schafft es die Polk , sich zu behaupten«, sagte Roberts.
    »Sie haben gehört, was Captain Basta gesagt hat«, erwiderte Bair. »Zu viele Raketen. Und die Polk wurde bereits beschädigt.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass auch der Rest unserer Leute mit Rettungskapseln entkommen konnte.«
    »Ich glaube nicht, dass sie zu den Rettungskapseln geschickt wurden.«
    »Aber Evans hat doch gesagt …«
    »Evans hat nur gesagt, was er sagen musste, damit wir die Klappe halten und aus der Polk verschwinden.«
    Dazu sagte Roberts nichts mehr.
    Erst mehrere Minuten später meldete er sich wieder zu Wort. »Wenn die Polk eine Skip-Drohne losschickt, wie lange braucht sie, um Skip-Distanz zu erreichen? Einen Tag?«
    »So in etwa«, sagte Bair.
    »Einen Tag, um die Neuigkeit zu übermitteln, ein paar Stunden, um alles vorzubereiten, und noch ein paar Stunden, bis man uns gefunden hat«, sagte Roberts. »Das heißt, zwei Tage in dieser Blechbüchse. Im günstigsten Fall.«
    »Schon richtig«, sagte Bair.
    »Und danach wird man uns gründlich befragen. Nicht dass wir ihnen irgendwie erklären könnten, wer uns angegriffen hat oder warum.«
    »Wenn sie nach uns suchen, werden sie auch nach der Blackbox der Polk Ausschau halten«, sagte Bair. »Darin sind alle Daten aus dem Schiff bis zum Zeitpunkt der Vernichtung gespeichert. Wenn sie bis dahin die angreifenden Schiffe identifizieren konnten, wird auch diese Information vorhanden sein.«
    »Falls die Blackbox die Vernichtung der Polk übersteht«, sagte Roberts.
    »Ich habe gehört, wie Captain Basta den Befehl gegeben hat, die Box bereit zu machen«, sagte Bair. »Ich schätze, das bedeutet, dass sie genug Zeit hatten, um dafür zu sorgen, dass sie den Angriff übersteht.«
    »Also haben Sie, ich und eine Blackbox die Vernichtung der Polk überstanden«, sagte Roberts.
    »Ja, danach sieht es aus.«
    »Verdammt«, sagte Roberts. »Ist Ihnen schon einmal etwas Ähnliches widerfahren?«
    »Ich war an einigen Missionen beteiligt, die nicht gut gelaufen sind«, sagte Bair und blickte sich in der Rettungskapsel um. »Aber so etwas ist auch für mich eine Premiere.«
    »Wollen wir hoffen, dass sich das günstigste Szenario einstellt«, sagte Roberts. »Wenn nicht, wird es in etwa einer Woche richtig schlimm.«
    »Nach dem vierten Tag werden wir abwechselnd atmen«, sagte Bair.
    Roberts lachte matt und riss sich dann zusammen. »Das sollte ich nicht tun. Verschwendung von Sauerstoff.«
    Bair lachte selbst und stellte dann überrascht fest, dass ihr dabei sämtliche Luft aus den Lungen gesogen wurde, als das Vakuum des Weltraums in die Rettungskapsel eindrang und sie auseinanderriss. Bair blieb noch ein kurzer Moment, um den Gesichtsausdruck ihres Assistenten zu bemerken, bevor das Trümmerstück von der Explosion, das die Kapsel zerfetzte, auch die beiden Insassen traf und sie tötete. Sie hatte keinen letzten Gedanken, nur das Gefühl, wie ihr die Atemluft über die Lippen strich, und dann die kurze, schmerzlose Empfindung eines Stoßes, als das Trümmerstück in sie eindrang und ihren Körper wieder verließ. Es folgte ein vages Gefühl der Kälte, dann der Hitze und schließlich gar nichts mehr.
    2.
    Zweiundsechzig Lichtjahre von der Polk entfernt stand Lieutenant Harry Wilson steif am Rand einer Meeresklippe auf dem Planeten Farnut, gemeinsam mit ein paar weiteren Leuten von der Clarke , dem diplomatischen Kurierschiff der Kolonialen Union. Es war ein wunderbarer sonniger Tag, es war warm, aber nicht so heiß, dass die Menschen in ihrer förmlichen Kleidung geschwitzt hätten. Die Diplomaten der Kolonialen Union bildeten eine Reihe, und parallel dazu hatten sich die farnutianischen Diplomaten postiert, deren Gliedmaßen von festlichem Schmuck glitzerten. Jeder menschliche Diplomat hielt eine kunstvoll verzierte Flasche, die mit

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