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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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schmaler „Brust“, „ist das Mächtigste und Gefährlichste, was auf dem Daros an Weltraum-Waffen bisher entwickelt wurde! – Was dieser Kapitän Do aber mit der ‚vollständigen Vernichtung‘ eures Schiffes gemeint hat, kann sich nach unseren Erfahrungen mit den Piraten des Weltalls nur um den gewaltsam herbeigeführten Aufschlag ihres Schiffes auf das Eure handeln. Diese selbstzerstörerische Aktion müsste eigentlich dann jeden Moment beginnen!“
    „Recht vielen Dank für diese Informationen, lieber Botschafter Xi!“, zeigte sich Satury sichtlich zufrieden über die hilfreichen Aussagen des kleinen, geflügelten Tauraners. „Und – ähm – dann möchte ich dich noch inständigst bitten, dass, wenn du mich ansprichst oder rufst, du mich doch einfach nur ‚Commander‘ oder auch ‚Commander Itjac‘ nennst! – Denn, erstens: geht dies schneller und verbraucht nicht so viel unserer wertvollen Zeit und zweitens: unser Volk legt seit Jahrhunderten nicht mehr allzu großen Wert auf solche stark übertriebenen Floskeln wie ‚hochverehrter‘ oder auch ‚hochgeschätzter‘. Solche Ausdrücke falscher Schmeichelei halten wir Cromatiner für Relikte aus alten, längst vergangenen und überholten Zeiten.“
    „Ich werde mein Bestes versuchen, mich ab sofort daran zu halten, hoch..., Entschuldigung, Commander ... Itjac!“, gab der Botschafter schließlich leicht stotternd von sich. Die Sprachwandler waren durch den regen sprachlichen Kontakt mit den Tauranern bereits so gut automatisch weiterentwickelt, das heißt, sie lernten automatisch dazu, dass sie dieses Stottern, wie eben jenes von Xi, auch genauso weitergaben.
    „Ja, ich danke dir, Xi! Das ist sehr nett, hilfreich und entgegenkommend!“, bedankte sich Satury nochmals mit einem schiefen Schmunzeln auf den Lippen, denn der Tauraner schien die leichte Ironie, die eigentlich in seiner Bitte lag, wirklich nicht verstehen zu können. Diese Wesen kannten Begriffe wie Humor, Satire oder Ironie anscheinend überhaupt nicht und wussten damit auch absolut nichts anzufangen.
    Dann jedoch wurde Satury sehr dienstlich! „Jupic, Alarmstufe drei!“, befahl er seinem ersten Offizier, erhob sich von seinem Kommandantensessel und lief gleich darauf nach vorn an den großen Hauptbildschirm zum Arbeitsplatz der Radaroffiziere. „Alles auf einen Einschlag vorbereiten! – Esrun, sind schon irgendwelche Bewegungen oder Aktivitäten an diesem Objekt festzustellen, die auf einen Kollisionskurs hindeuten?!“
    Manjucs jüngerer Bruder überprüfte sogleich alle Anzeigen an seinem Pult, schüttelte dann jedoch mit einem Ausdruck des Bedauerns seinen Kopf. „Bis jetzt ist noch nichts Außergewöhnliches festzustellen, Commander! Die Entfernung zu diesem doppelt-kegelförmigen Ding beträgt immer noch, wie zur Zeit des Angriffs, zweihundertsechzehntausend Kilometer und das Objekt begleitet uns weiterhin mit derselben Geschwindigkeit, mit der wir in Richtung Heimat fliegen!“
    Satury aber rieb sich etwas nervös seine rechte Faust in der linken Hand und schob dabei, von leichten Selbstzweifeln innerlich aufgewühlt, auch ja die richtigen Vorkehrungen und Handlungen zu treffen, um das nagelneue Raumschiff und natürlich auch die riesige Besatzung von über zweihundertfünfzig Cromatinern heil, gesund und „in einem Stück“ nach Hause zu bringen, seine etwas buschigen Augenbrauen über der Nasenwurzel zusammen. „Warum, zum Kuckuck, tut sich denn bei denen nur nichts?! Wie lange wollen denn diese Raumpiraten mit ihrem Manöver noch warten?!“, fragte er anscheinend den großen Hauptbildschirm, denn seine Blicke wichen nicht mehr von diesem ab.
    Einige der bei der wissenschaftlichen Erkundung des Planeten Erde von vor zwei Jahren noch nicht dabei gewesene Astronauten sahen sich etwas erstaunt und, ob dieser Redewendung, leicht irritiert an, aber eine Erklärung darüber, was denn ein „Kuckuck“ überhaupt sei, erhielten sie von Satury vorerst nicht. Anstatt jedoch die Fragen des Commanders nun endlich zufriedenstellend zu beantworten und die allgemeine Anspannung unter dieser Crew mit einem alles erschütternden Donnerknall zu beenden, kam von der MRC-Offizierin eine neue, noch mehr Fragen aufstellende Meldung!
    „Commander!“, rief Selenja Ninsay, ohne zu diesem dabei hinzuschauen, denn die eintreffenden Daten des MRC erforderten ihre gesamte Aufmerksamkeit. „Das daronische Raumschiff bewegt sich mit ständig steigender Beschleunigung und außerdem wieder

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