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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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herunter, „mir so viel Zucker um meinen Mund zu schmieren, sonst bilde ich mir wohl letzten Endes darauf noch irgendetwas ein?! Meine Idee der Arretierung mit den Gravitonen-Strahlern war doch nun wirklich keine so derart weltbewegende Sache, dass mir gleich der ganze Planet dafür danken müsste! Für mich und jeden anderen normal begabten Techniker ist es doch eine ganz normale und natürliche Sache, seinem Vorgesetzten praktische Vorschläge und Lösungen zu unterbreiten, ohne dass mir dafür jedes Mal dessen Dank auf Ewigkeiten nachschleicht.“
    Parun nickte bedächtig und zustimmend. „Du hast ja Recht, gute Frau. Aber dein genialer Einfall mit den Gravitonen-Strahlern des Schiffes rettete womöglich an die hunderttausend Cromatinern das Leben! Wenn dieses riesige Hochhaus hier hinter uns vorzeitig eingestürzt wäre, während sich um euer Raumschiff herum hier im Park noch diese zahllosen zu evakuierenden Cromatiner aufhielten, hätte es wahrscheinlich ein Blutbad ungeahnten Ausmaßes gegeben!! – Den Dank dieser Leute wirst du mitnichten so leicht zurückweisen können wie den meinen, du recht streitbare und verehrte Astronautin!“ Beim letzten Satz erhob Parun Ternac dann auch noch mahnend, wie zur Unterstreichung seiner Worte, seinen linken Zeigefinger. „Für solche Erfindungen haben schon oft die verschiedensten Leute eine hohe Auszeichnung durch die CORA bekommen!“
    „... wenn ihr, also du und mein Commander, es nicht gleich an die ‚Große Glocke‘ hängt und diese erretteten Cromatiner es nicht erfahren, wäre ich schon sehr zufrieden, mein lieber Präsident“, erwiderte die technische Leiterin der „Omikron“ erneut. „Ich möchte nachher nämlich nicht unbedingt eine halbe Million Autogramme geben müssen! – Und außerdem: Erfindungen sind schließlich dazu da, dass sie gemacht werden und nicht, dass sich die Erfinder anschließend mit Ruhm und Auszeichnungen die Brust voll hängen, bis ihnen die Luft weg bleibt!“
    Nun fand der Präsident der CORA fast schon keine Worte mehr! Auf jedes Argument von ihm brachte die technische Leiterin der „Omikron“ ein Gegenargument! „Also – also, es ist doch unglaublich, mein lieber Commander“, wandte sich Parun Ternac schließlich kopfschüttelnd und allmählich ratlos werdend an Satury, „aber diese Frau hat doch tatsächlich auf jeden und alles irgendetwas zu erwidern! – Ist diese Uronja Nepjac auf dem Raumschiff eigentlich auch so derart rechthaberisch, dass sie bei jedem und allem immer das letzte Wort haben muss?“
    Mit einem ganz offiziell Zustimmung signalisierenden Grinsen und einem einhergehenden Kopfnicken blickte Satury zum Präsidenten zurück und zwar so lange, bis dies seine technische Leiterin in beabsichtigter Weise endlich bemerkte.
    „Also, jetzt muss ich mich doch wirklich schwer wundern, Satury!“, empörte sich die altgediente Astronautin mit ebenfalls lustig blinzelnder Miene. „Ich werde doch wohl meinen Standpunkt und meine Meinung, was Erfindungen und deren Auszeichnungen durch die CORA betrifft, noch frei äußern dürfen, oder?“
    Daraufhin mussten nicht nur Satury und Parun, sondern auch einige der diese Abordnung begleitenden Personen erst einmal, vergnügt und positiv überrascht zugleich über den eigenartigen Humor dieser Frau, erheitert lachen und sogar Uronja, die ja ansonsten immer recht ernst zu sein schien, stieg schließlich, nach einigen, ihre Vorgesetzten genau musternden Blicken, in das allgemeine Gelächter der Gruppe mit ein.
    Inzwischen hatte die Delegation des CORA-Präsidenten endlich den Sockel des riesigen Raumschiffs mit der zwanzig Meter breiten Haupteinstiegsschleuse erreicht. Das unglaubliche Gedränge der zigtausend Rettung vor der bevorstehenden Katastrophe suchenden Cromatiner war hier dermaßen stark, dass etliche der die Abordnung schützenden GSD-Angehörigen erst einmal eine schmale Gasse freimachen mussten, damit die Gesandtschaft um Parun Ternac die schräge, metallische und leicht ansteigende Rampe der „Omikron“ erreichen konnten.
    „Leute! – Meine lieben Cromatiner!“, versuchte der Präsident die fast schon chaotische und im Raumschiff Schutz und Sicherheit suchende Menge zu beruhigen. „Dieses mächtige und geräumige Raumschiff unserer stolzen cromatinischen Zivilisation, welches ihr hier vor euch seht, bietet genügend Platz für über dreihunderttausend Personen! Gesetzt den Fall, dass wirklich nicht alle von euch dort drinnen aufgenommen werden können,

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