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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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meisten Wissenschaftler vom RdW als hochgradig unwahrscheinlich, dass Sterne wie die Roten Riesen weiterhin Planeten besitzen, auf denen noch irgendeine Form von Leben existiert. Und falls es in den äußeren Gebieten solcher Sterne Planeten oder Monde gibt, deren Oberflächen bisher zu kalt für die Entstehung von Leben waren, die aber alle Voraussetzungen dafür bereithielten, so war es zeitlich gesehen wiederum vollkommen unmöglich, dass sich in diesen paar Millionen Jahren noch einmal wenigstens einige komplexere Lebensformen, geschweige denn höheres Leben, hätten entwickeln können.
    Satury jedoch führte den für Expeditionsreisen zuständigen CORA-Wissenschaftlern eine weitere, von ihm entwickelte hypothetische Möglichkeit der Existenz hochentwickelter Lebewesen in solchen Roten-Riesen-Sonnensystemen vor Augen.
    „Wenn sich bei einem solchen Stern, welcher noch nicht das Stadium der ersten Aufblähung erreicht hat“, erklärte er den Kollegen von der CORA und vom RdW seine Theorie, „ein Planet existiert, auf dem sich eine hochentwickelte Zivilisation befindet und diese Zivilisation schon große Fortschritte bei der Erkundung und Besiedelung des Weltalls gemacht hat, besteht ja immerhin die hypothetische Möglichkeit, dass sie bereits andere Planeten oder Monde ihres eigenen Sonnensystems besiedelt hat, die bei der Entwicklung ihrer eigenen Sonne zum Roten Riesen nicht von der zerstörenden Aufblähung betroffen waren. So hätte diese Zivilisation trotz des schmerzlichen Verlustes ihres eigenen Heimatplaneten doch weiterhin überleben können. – Und diese Möglichkeit, verehrte Kollegen, habe ich bei meiner Theorie über die Herkunft der Fremden und ihr in technologischer Hinsicht hochentwickeltes Raumschiff eingearbeitet und mit in Betracht gezogen!
    Ob es sich bei diesen Fremden allerdings um dieselben Lebensformen wie damals bei dem Angriff auf unsere Croma vor einem Jahr oder um eine andere, weitere Spezies handelt, kann ich euch auch nicht sagen. Fest steht nur eines, und zwar dass dieses Raumschiff denen verblüffend gleicht, welche wir aus früheren Jahrhunderten, als wir Cromatiner noch keine Raumfahrt betrieben hatten, als unidentifizierbare Flugobjekte, sogenannte UFO’s, kennen! Dies will ich mit dieser Forschungsreise, meine verehrten Kollegen, erkunden und beantrage deshalb, eine Expedition zum System des Sterns Alpha Tauri auszurüsten. Es wäre unschätzbar wichtig für die Zukunft unserer Zivilisation herauszufinden, ob dort die Heimat der Aggressoren oder einer weiteren, einer vierten intelligenten Spezies liegt!“
    Die Wissenschaftler der CORA und vom RdW, einschließlich CORA-Präsident Parun Ternac, berieten noch eine Weile, stimmten dann aber letztendlich und uneingeschränkt dem Antrag Satury Itjacs zu. Ihm wurde sogar angeraten, mit mehreren als nur dem einen Raumschiff dorthin zu fliegen, doch Satury lehnte dies aus Gründen der Friedfertigkeit seines Forschungsauftrages kategorisch ab. Er wolle dort nicht als kriegerischer Raumfahrer, sondern als Forscher und Diplomat in Erscheinung treten, machte er den CORA- und RdW-Mitgliedern klar. Vielleicht sei ja doch noch ein friedlicher Handel und Wissensaustausch mit diesen außercromatinischen Raumfahrern möglich. Immerhin könne dies zu einem gewaltigen Wissensschub und Technologiesprung auf der Croma führen, dessen Ausmaße noch gar nicht abschätzbar wären!
    So bekam also Satury Itjac diesen Auftrag für die Zeit nach seinem Urlaub zugesprochen und er wählte sich aus Gründen der Bewährtheit fast genau dieselbe Mannschaft wieder aus, die auch schon auf der „Rezuerk Snie“ mitgeflogen war. Zusätzlich zu der bisherigen Mannschaftsstärke forderte er jedoch noch je eine weitere Person pro Berufsgruppe an, so dass am Ende zirka zweihundertfünfzig Astronauten, Männer, Frauen und auch Kinder, an der Expedition teilnehmen sollten.

    Manjuc und Esrun Catay schlenderten durch den Obstgarten ihres elterlichen Hauses. Es war schon Nachmittag und sie zogen einen reichlich mit Tsjungays, einer Art türkis schimmernder cromatinischer Birnen, gefüllten Korb auf Rädern hinter sich her, als plötzlich Manlica, die jüngere Schwester der beiden, wie ein kleines Mädchen vom Haus her durch den Garten gehüpft kam und ihren Brüdern nacheinander um den Hals fiel.
    „Ich bin ja so glücklich, Manjuc! – Ich bin ja so glücklich, Esrun!“, rief sie fröhlich herum hüpfend und gab jedem ihrer Brüder einen dicken Schwesterkuss auf

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