Die letzte Expedition
dort aussieht. – Und dies geschieht sofort und ohne zeitliche Verzögerung, eben weil sich diese Teilchen nicht durch die Zeit, sondern einzig und allein durch den Raum bewegen und dies demzufolge keine ‚Zeit kostet‘! – Verstanden?“, fragte Vitary Selecun schließlich sein arg strapaziertes Auditorium, von denen schon wieder etliche die Augen verdrehten und kaum noch offen halten konnten.
Für viele war dieses Thema schon während ihrer Ausbildungszeit als Astronauten eines der langweiligsten und am schwersten zu verstehenden überhaupt! Doch der wissenschaftliche Leiter fuhr trotz alledem noch etwas damit fort.
„Mnemosomen, meine lieben Freunde, sind nach dem heutigen Stand unserer Forschung unter anderem auch als Trägerwellen für die telepathische Übertragung von Gedanken und für die telekinetische Übertragung von Kräften verantwortlich!“ Nun sah er aber ein, dass er die anwesenden Astronauten genug mit diesen Themen „gequält“ hatte und ging damit, nach einem kurzen Räuspern, zum nächsten Thema über.
„Nun also, nach eurem Raumsprung, den ihr mit der ‚Rezuerk Snie‘ vor eineinhalb Jahren gemacht habt ohne dies dabei eigentlich zu wollen, kamen unsere Wissenschaftler fast einstimmig zu der Überzeugung, dass es noch eine vierte, eine noch unbekannte Art von überlichtschnellen Teilchen geben muss, die sogenannten Quadrionen. Nach dieser Hypothese sollen dies wiederum Teilchen sein, welche in Verbindung mit ultrahohen Energien und elektromagnetischen Feldern Materie ohne jeglichen Zeitverlust von einem Ort im Raum zu einem jeden anderen transportieren können. Die dabei benötigte Energie muss entweder ultrahoch und für uns kaum erzeugbar sein, oder es müssen dazu unglaublich starke Magnetfelder eingesetzt werden, um die benötigte Energie so gering wie möglich zu halten. Ein solches Magnetfeld erzeugte vermutlich dieses fremde Raumschiff damals und ihr habt mit der von der ‚Rezuerk Snie‘ und all ihren Komponenten erzeugten Energie, also auch der Lebensenergie der Besatzungsmitglieder, plus der Energie des von euch eingesetzten Negatronenstrahls diesen Raumsprung überhaupt erst möglich gemacht. Ob dies den Fremden bekannt und von ihnen sogar gewollt gewesen war, wissen wir leider nicht. Ob diese Technologie den Fremden bekannt oder ebenfalls unbekannt ist, wissen wir leider auch immer noch nicht. Dies allerdings zu erkunden, ist zum Beispiel eine unserer Missionsaufgaben.“
„Esrun!“, zischte Manjuc unterdessen erneut seinen Bruder an, der schon wieder allmählich in sich zusammen zu sacken und sogar leise zu schnarchen begann, und stieß ihm dabei ganz leicht mit dem Ellenbogen in die Seite. „Du schläfst schon wieder!“
„Hrrr!“, knurrte dieser leise vor sich hin und rappelte sich langsam wieder auf. „Dass diese interstellaren Reisen aber auch immer so langweilig sein müssen, Manjuc!“
„Reiß dich mal ein bisschen zusammen!“, haderte Manjuc mit ihm. „Dein Chef, Janduc Nicay, guckt schon leicht erzürnt herüber.“
„Ja – ist ja gut“, lallte der jüngere der beiden Brüder, beugte sich etwas nach vorn und stützte seinen schwer gewordenen Kopf auf der vor ihnen befindlichen Tischplatte mit aufgestellten Armen ab, wobei er mit Daumen und Zeigefingern versuchte, seine Augen aufzuhalten. „Ich reiße mich ja schon ...“
„Na, das will ich auch hoffen“, ermahnte ihn Manjuc nochmals und lehnte sich dann ebenfalls auf der Tischplatte auf, um besser sein Gesicht sehen zu können und weitere Schlafanfälle seines Bruders schon im Keime zu ersticken.
Während dessen meldete sich Satury, der von alledem nichts mitbekommen hatte, von seinem Platz ganz rechts außen zu Wort.
„Vitary, ich hab da mal eine Frage: Hat denn unsere damals so plötzlich aufgetretene Müdigkeit, die uns alle befiel, etwas mit diesen Quadrionen und dem Raumsprung zu tun, oder hatte dies eine andere Ursache?“
„Vermutlich ‚ja!‘“, antwortete der Wissenschaftsleiter nach kurzer Überlegung, „denn, wie ich schon sagte, wurde die Energie von der ‚Rezuerk Snie‘ und all ihren Komponenten, also auch den Astronauten, dazu verwendet, diesen Raumsprung überhaupt erst möglich zu machen. Die somit euch allen entzogene Lebensenergie hat eure Gehirne in fehlenden Schlaf umgerechnet, und zwar in dem Maße, als ob ihr tagelang gearbeitet und dabei nicht geschlafen hättet! An der Verwirklichung dieser Theorie des Reisens im Weltraum arbeiten unsere Wissenschaftler schon
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