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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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sich hierbei um die Tachyonen, die Transphotonen und die Mnemosomen! – Allen diesen Teilchen ist gemeinsam, dass sie nicht gegen die physikalischen Gesetze der Ersten Allgemeinen Relativitätstheorie verstoßen. – Ganz im Gegenteil! – Erst durch diese Teilchen lassen sich bestimmte Vorgänge in der Physik, und hier im Speziellen in der Astrophysik, ausreichend und zufriedenstellend erklären! Allen diesen Teilchen gemeinsam ist ebenfalls der Umstand, dass sie materielos und damit ohne spezifische Masse sind. Nur dadurch ist es ihnen aber auch möglich, schneller als das Licht und damit die Photonen, welche ja ebenfalls keine Masse besitzen, zu sein.“
    Vitary hüstelte etwas, nahm noch mal einen Schluck Wasser und blickte sich dann kurz unter den Zuhörern um, um festzustellen, ob das Interesse an diesem Lehrstoff unter den Astronauten auch noch genügend vorhanden war, oder ob inzwischen Fragen angemeldet wurden. Da dies noch nicht der Fall war, setzte er seinen Vortrag fort.
    „Die Tachyonen waren die ersten uns bekannten Teilchen, die sich schneller als das Licht bewegten“, erklärte der neue wissenschaftliche Leiter und zeigte dabei mit einem Fluoreszenzlaser auf einen bestimmten Bereich der auf dem Bildschirm dargestellten Grafik. „Das Problem mit ihnen, diesen Tachyonen meine ich, war ja damals, dass sie mit herkömmlichen Messmethoden für unsere damaligen Instrumente nicht erfassbar waren. Heute wissen wir aber, dass sich Tachyonen durch ihre ungeheure Geschwindigkeit vom zehn hoch zehnfachen der des Lichtes nicht schneller als das Licht selber, dafür aber schneller als die Zeit bewegen! Sie überholen seltsamerweise die Zeit vorwärts wie auch rückwärts, sind also von ihrem ursprünglichen Entstehungszeitpunkt aus bereits in der Vergangenheit und auch viel später in der Zukunft messbar. Die dafür benötigten Messinstrumente nennen wir Tachyon-Scanner, aber auch sehr empfindungsfähige Cromatiner können Tachyonen wahrnehmen! Diese Teilchen erzeugen nämlich in den Gehirnen jedes höher entwickelten Lebewesens Bilder, meist in Form von Träumen, entweder von Ereignissen, welche erst in der Zukunft eintreten, oder von Ereignissen, die bereits seit längerer Zeit geschehen sind und von denen uns eben diese Tachyonen heutzutage berichten. Durch diese wissenschaftlich und experimentell nachgewiesenen Tachyonen ließ sich ja bekanntlich auch die Fähigkeit von sogenannten ‚Wahrsagern‘ erklären, die nichts weiter taten, als dass sie diese Teilchen aus der Zukunft zu Bildern zusammenfügten und diese auf ihre spezielle Weise zu erklären versuchten.“
    Vitary musste, nachdem er sah, dass einige seiner Zuhörer schon zu schwitzen anfingen, seinem Redefluss erst einmal kurz Einhalt gebieten, denn die hier anwesenden Astronauten waren es ja gar nicht mehr gewohnt, solchen Vorlesungen so ohne weiteres mit dem Elan, den junge Studenten zum Beispiel an den Tag legten, zu folgen. Ihr tagtäglicher Dienst, zum Teil zehn cromatinische Stunden, also einen halben Tag ohne Pausen in der Kommandozentrale, verbrauchte viel von der Energie, welche sie bei solch einer Vorlesung wie dieser aufwenden mussten, um hellwach und genügend aufnahmefähig zu bleiben. So versuchte also der wissenschaftliche Leiter bei den folgenden Erläuterungen etwas bildhafter und mit aussagekräftigeren Handbewegungen seine Themen an die Zuhörerschaft zu bringen.
    „Ebenso gehört zum Wesen der Tachyonen“, setzte er nun körperlich etwas lebhafter fort, „die lange Zeit für ein früheres Seelenleben gehaltene Eigenschaft dieser Teilchen, bei einigen bestimmten Leuten die Empfindung zu verursachen, dass die in ihnen innewohnende Seele in einem früheren Körper bereits irgend ein Leben führte. Wir sprechen hierbei von der sogenannten Reinkarnation, der Wiedergeburt der körperlosen Seele in anderen körperlichen Wesen – Cromatinern, Tieren oder auch Pflanzen, wie wir heute wissen. Dass es aber einzig und allein nur der Natur dieser Tachyonen zu verdanken war, dass sich frühere Ereignisse auf die Gegenwart auswirkten, konnte man damals leider noch nicht wissen!“
    Vitary machte wiederum eine kurze Pause, um einen Schluck Mineralwasser zu trinken, der ja vor ihm auf dem Rednerpult stand und in der Zwischenzeit hoben auf einmal die ersten Astronauten eine Hand, um damit zu zeigen, dass sie eine Frage vorzubringen hätten. So nickte er dem ersten Fragesteller freundlich zu. „Ja, bitte?“
    „Kollege Selecun, wird es denn

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