Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
Vom Netzwerk:
leicht belustigt und etwas außer Atem, zurück. „Rede nicht so geschwollen daher, Esrun! Los, ab ins Treppenhaus und zum Sportzentrum hinunter gerannt! Wir brauchen noch ein bisschen Training, mein Lieber! – Los, los, mein Kleiner! Guck nicht so verdutzt! – Ich bin es wirklich, dein leibhaftiges Bruderherz! – Nun komm schon! Wir wollen doch noch daran teilnehmen können, oder nicht?“
    „Ja – ja, na klar!“, antwortete völlig perplex der ziemlich überrumpelte Esrun, der eigentlich wie gewohnt mit dem Lift die vielen Ebenen überbrücken wollte. „Aber muss das denn unbedingt dieses endlos lange Treppenhaus sein? Es ist doch viel bequemer und vor allem einfacher, mit dem Lift zu fahren!“
    Aber alles Betteln half einfach nichts! Manjuc packte seinen unentschlossenen Bruder am linken Arm und zerrte ihn gnadenlos mit ins Treppenhaus, wo es stets im Kreis herum satte dreiundzwanzig Ebenen tiefer ging!
    Nach achtzehn Ebenen ging den beiden dann doch allmählich die Puste aus, denn auch treppab zu laufen wird mit der Zeit ganz schön anstrengend und Manjuc und Esrun taten dies ja schließlich im Dauerlauf. Als sie dann auch noch die beiden letzten Ebenen vor der großen Raumtransporterhalle erreichten, wurden die Abstände zwischen diesen Ebenen immer größer, da die 27. eine Raumhöhe von sechs Metern und die 28., wo das Sportzentrum lag, eine Raumhöhe von vierzehn Metern hatte, was natürlich viel mehr Stufen im Treppenhaus zur Folge hatte, als zum Beispiel die durchschnittlichen Raumhöhen aller anderen Ebenen mit nur drei Metern. So hielten beide erst einmal kurz an und verschnauften einen Augenblick in Höhe der 26. Ebene.
    „Nur noch zwei Etagen!“, keuchte Esrun. „Können wir nicht doch noch den Rest mit dem Lift zurücklegen?“
    „Nichts da, Esrun! Es sind zwar nur noch die zwei Höchsten, aber egal, die schaffen wir nun auch noch! – Los, komm!“, spornte ihn Manjuc an und so dauerte es schließlich nicht mehr lange, bis sie unten in der 28. Ebene ankamen.
    Als sie jedoch die Tür zum Rundflur öffneten, befanden sie sich beide in einem riesigen Gedränge! Eine unzählige Menge cromatinischer Astronauten blockierte den Flur, von dem aus nur zwei große Doppelschiebetüren weiterführten: eine ins Sportzentrum und die andere in den noch leerstehenden, aber später einmal als Biosphäre beziehungsweise Park gedachten riesigen Raum. Diese Biosphäre sollte erst am Ziel ihrer Reise, wenn sie einen belebten oder sogar einen bewohnten Planeten im System des Sterns Alpha Tauri finden würden, mit Pflanzen und kleineren Tieren dieser noch hypothetischen Welt gefüllt und zu einem Park gestaltet werden. Die Größe dieser noch leerstehenden Halle betrug immerhin hundert mal zweihundert Meter auf einer halbkreisförmigen Fläche!
    Praktisch dieselbe Gesamtgröße hatte das dieser Biosphäre gegenüberliegende Sportzentrum, nur dass dieses in verschiedene Bereiche mehrfach unterteilt war. Der zentrale Komplex, um welchen die anderen, kleineren Sportstätten herum angeordnet waren, bestand aus der eigentlichen Sporthalle, die eine Spielfeldgröße von siebzig mal einhundertzwanzig Metern besaß, linker Hand den Umkleideräumen und dem dahinter befindlichen Wellenschwimmbad, sowie rechter Hand Kraft- und Fitnessräumen, einem Massageraum, einer Art Kegelbahnanlage mit zwei Bahnen und einer kleinen Halle mit etlichen, fest arretierten Turngeräten. All diese Räumlichkeiten, mit Ausnahme der Schwimmhalle, waren heute geradezu überfüllt! Jeder, der hierher ins Sportzentrum drängte, wollte sich in irgendeiner Art und Weise sportlich betätigen.
    Vom Gedränge am Halleneingang aus suchten Manjuc und Esrun mit hilflosen Blicken nach Attu Tessic, dem hochgewachsenen, hageren Mann hohen Alters, welcher der Chefarzt des Raumschiffs war und der angeblich die Organisationsleitung dieses Turniers übernommen haben sollte. Doch in diesem Gewühle von herumirrenden Astronauten, die allesamt irgendwie ihre Mannschaftsleiter zu suchen schienen, war das graue Haupt des Chefarztes, welcher sogar Professor der Medizin war, nirgends zu entdecken.
    „Gehen wir mal hinter in die kleine Turnhalle, Esrun!“, schlug Manjuc schließlich vor. „Da ist nebenan noch ein kleines Büro des Hallenwartes. Vielleicht ist er dort zu finden?“
    Also begaben sie sich beide durch das schier endlose Gedränge dort hin und Manjuc hatte letztlich mit seiner Vermutung Recht. Doch außer Attu Tessic waren ebenfalls noch Satury Itjac,

Weitere Kostenlose Bücher