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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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schon riesig, habe aber trotzdem ganz schönes Muffensausen!“, jubelte Manjuc innerlich. „Na dann, zum Wohl, Bruderherz!“, meinte er und trank, nachdem er allein mit Esruns Wasserglas angestoßen hatte, endlich sein schon allmählich warm werdendes zweites Gläschen Met.
    „Was machst du eigentlich übermorgen, Manjuc?“, erkundigte sich Esrun nach einer ganzen Weile. „Ich habe da zwei Tage frei und wollte eigentlich mal das Sportzentrum besuchen. Mal sehen, was man dort alles so anstellen kann? Hast du Lust und kommst du da mal mit? Wie ich so gehört habe, hast du doch zurzeit gar nicht viel zu tun, oder? Deine eigentliche Arbeit fängt doch erst an, wenn wir Alpha Tauri erreicht haben?“
    Manjuc machte erst einmal ein etwas nachdenkliches Gesicht, kratzte sich leicht an der linken Schläfe, stimmte dann jedoch vorbehaltlos zu. „Ja, das ist eine gute Idee, Esrun! Endlich mal etwas Anderes, als bloß immer hier in der Bar herumzuhängen. Natürlich komm ich mit!“
    So saßen die beiden noch zirka eine halbe Stunde an dem kleinen runden Tischchen und genossen die wunderbare Aussicht auf das pechschwarze, endlose, aber doch faszinierende Weltall mit den Milliarden und Abermilliarden von Sternen. Dann aber überkam Esrun auf einmal wieder diese gewaltige Müdigkeit wie jene, die ihn bereits während der Vorlesung heimsuchte, und beide begaben sich schnellstens zur Nachtruhe in ihre jeweiligen Quartiere.

    Am frühen Nachmittag des übernächsten Tages piepste plötzlich, als Manjuc es sich geradewegs auf der Couch in seinem Quartier gemütlich machen wollte, sein Handcommunicator und er sah sofort auf dem Display, dass sein Bruder ihn rief.
    „Ach ja, Esrun, dich habe ich leider vollkommen vergessen!“, entschuldigte er sein Versäumnis. „Wir wollten doch beide ins Sportzentrum gehen, nicht wahr? Soll ich bei dir dort unten vorbeikommen oder kommst du erst hier zu mir herauf?“
    „Du, Manjuc, das wird heute wahrscheinlich nichts mit uns! Der Commander hat für heute die gesamte Halle beansprucht und will dort ein Fußballturnier mit den Mannschaften mehrerer Abteilungen durchführen lassen. Die Halle ist garantiert bis in die späten Abendstunden belegt!“
    „Und warum weiß ausgerechnet ich noch nichts davon?“, beschwerte sich Manjuc zu Unrecht bei seinem Bruder, der ja schließlich gar nichts für dessen Uninformiertheit konnte. „Da hätte ich doch glatt mitgemacht und du doch sicherlich auch, Esrun, oder?“
    „Also, pass mal auf, mein lieber Manjuc!“, rügte Esrun sein großes Brüderchen, „Erstens: Wenn du dir einmal die Aushänge im Speisesaal genauer anschauen würdest, dann wüsstest auch du von dem Turnier! – Zweitens: So viel ich weiß, sind die Mannschaftsaufstellungen noch gar nicht endgültig festgelegt, also werden auch wir sicherlich noch daran teilnehmen können. Aber da musst du diesbezüglich mal Attu Tessic befragen, denn der hat die Organisationsleitung übernommen. – Und schließlich noch drittens: Falls wir doch nicht daran teilnehmen können, aus was für einem Grund auch immer, so sind auch begeisterungsfähige Zuschauer in großer Anzahl willkommen. – Also, kommst du in Sportklamotten gleich bei mir hier vorbei, ja? Dann gehen wir anschließend gemeinsam dort runter, einverstanden?“
    „In Ordnung, Esrun, machen wir es so!“, stimmte Manjuc schließlich zu. „Dann muss ich mich aber erst noch ganz schnell umziehen! Ich wollte es mir nämlich soeben auf der Couch hier bei mir so richtig schön bequem machen.“
    „Das sieht dir wieder mal ähnlich, Großer!“, lachte der Radaroffizier. „Na, dann bis gleich!“
    Die Verbindung war beendet und Manjuc beeilte sich, seinen neuen, noch ungebrauchten und vor allem ziemlich chicen Sportanzug, den die CORA jedem Astronauten der „Omikron“ zur Verfügung gestellt hatte, anzuziehen. Eine Viertelstunde später stand er, leicht nach Luft japsend, denn er war die beiden Ebenen, welche sein Quartier und das seines Bruders trennten, über das zentrale Treppenhaus und die Gänge im Dauerlauf hinunter gerannt, vor der Tür von Esruns Unterkunft. Dieser jedoch wartete vergebens am nächstliegenden der vier Lifte und staunte mächtig über die Geschwindigkeit Manjucs.
    „Mann, oh Mann! Du bist wohl geflogen, Manjuc?! So flink wie ein Vögelchen habe ich dich doch überhaupt nicht mehr in Erinnerung?“, lästerte der jüngere der beiden beim leicht erschöpften Anblick des Gerufenen.
    „Ach was!“, fauchte dieser,

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