Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
Vom Netzwerk:
für eure Bestellung!“, antwortete der Computer mit einer unglaublichen Ruhe wie ein höflicher Diener, welche Esrun fast noch in Rage brachte und nach nur etwa einer halben Croma-Minute, dies entsprach genau 1,8 Erd-Minuten oder 108 Erd-Sekunden, standen das Essen und die Getränke frisch sprudelnd und lecker duftend auf dem runden Tischchen.
    „Nun sag mir doch aber endlich mal, mein lieber Esrun“, lenkte Manjuc das Gespräch nun absichtlich in eine andere Richtung, „wann gedenkst du denn, mich einmal mit deiner süßen, neuen Kollegin, welche dich vorhin dort oben abgelöst hat, bekannt zu machen? Ich denke, sie wollte mich mal kennenlernen?“ Hintergründig blinzelnd sah er dabei seinen Bruder an.
    Esrun machte aber erst mal ein etwas nachdenkliches Gesicht und überlegte angestrengt, wie sein Dienstplan in den nächsten Tagen aussah. „Also ich habe noch einmal Tagdienst, dann zwei Tage frei und schließlich viermal Nachtdienst. – Deine heiß begehrte Morina dagegen hat mit dem heutigen Tage eingerechnet noch dreimal Nachtdienst und dann fünf Tage frei. – Also kannst du dich eventuell überübermorgen mit ihr treffen. Du kannst sie aber auch, wenn du möchtest, während ihres Nachtdienstes in der Kommandozentrale besuchen. Dies dürfte dir doch als Leiter für planetare Forschung eigentlich niemand verbieten können, oder?“
    „Ach nee, doch lieber nicht“, entgegnete Manjuc mit süß-saurer Mine, „da käme ich mir dann wohl doch ein bisschen zu blöd und aufdringlich vor, Esrun. Schließlich bin ich nun mal kein solcher ‚Draufgänger‘ wie du und ich will dieses Mädchen nicht gleich wie ein Schiff im Sturm erobern! – Wenn ich auch wahnsinnig verknallt in sie bin, so möchte ich es dabei aus Sicherheitsgründen doch etwas langsamer angehen lassen.“
    „Ja, ja, schüchtern und verklemmt – das ist mein Brüderchen!“, lachte der jüngere der beiden. „Von wem du das wohl geerbt hast?“
    „Nun hau bloß nicht so auf den Putz, Esrun!“, empörte sich Manjuc. „Wo sind denn all deine ach so zahlreichen Freundinnen geblieben? – Du bist ja schließlich auch nicht gerade das, was man eine treue Seele nennen kann, mein Lieber!“
    „Na ja, da ist ja leider auch in hohem Grade mein Beruf daran schuld!“, rechtfertigte sich der Gescholtene. „Die langen Dienstzeiten, die Abschottung vom Gros der Besatzung und – und außerdem habe ich noch immer nicht die Richtige gefunden. Schließlich haben wir ja hier auf den Raumschiffen nicht gerade die größte Auswahl, was die jungen Mädchen betrifft und mit solch einer alleinstehenden alten Dame, wie zum Beispiel Uronja Nepjac eine ist, möchte sich einer in unserem Alter nun wirklich nicht mehr zusammentun!“
    „Und was ist nun mit dieser – ähm – Morina?“, löcherte Manjuc seinen Bruder weiter. „Kannst du sie denn nun wenigstens beim nächsten Schichtwechsel nicht einmal fragen, ob und wann sie sich mit dir und mir einmal treffen würde?“
    „Mit dir UND mir?!“, fragte Esrun verwundert, tippte sich selbst auf die Brust und riss seine Augen ganz weit dabei auf.
    „Na ja, klar, ‚und dir‘! Schließlich musst du sie mir ja vorstellen, denn ich kenne sie doch praktisch noch nicht!“, ereiferte sich Manjuc, weil er glaubte, dass sein Bruder ihn sofort mit ihr allein lassen würde. „Etwas später kannst du dich ja dann aus dem Staub machen, wenn du willst, aber in der Anfangsphase, da müsstest du doch bitte, bitte noch dabei sein, ja? Ich wüsste sonst absolut nicht, Esrun, worüber ich mich mit ihr unterhalten sollte?“
    „Ihr werdet schon die richtigen Themen finden“, zeigte sich der „Draufgängertyp“ dieser beiden ungleichen Brüder recht zuversichtlich. „Aber, schon gut, schon gut, Manjuc! Ich frage sie gleich morgen beim Schichtwechsel, du schüchterner Geselle, ob sie mit uns beiden einmal die Astronautenbar besuchen würde. – Einverstanden?“
    „Einverstanden!“, freute sich der Leiter für planetare Forschung. „Ich bin froh, Esrun, einen Bruder und gleichzeitig einen so guten Freund wie dich zu haben!“
    „Nun hör schon auf, Manjuc, mir so viel Fett auf die Backen zu schmieren!“, beklagte sich Esrun über die Schmeicheleien seines großen Brüderchens. „Eine gemeinsame Verabredung zu dritt ist sowieso erst in drei Tagen möglich, wenn Morina und ich, also wir beide zugleich frei haben. Bis dahin musst du dich schon noch gedulden, mein Großer!“
    „Geht doch klar, Esrun! Ich freue mich ja

Weitere Kostenlose Bücher