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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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wir uns ja – ähm, ich meine, dann sehen wir uns ja vielleicht gemeinsam – ähm, uns vielleicht gemeinsam das unbekannte Objekt einmal an?!“, begann er schließlich wie von Sinnen zu stottern, weil er ihr nicht so direkt auf den Kopf zu sagen wollte, dass er sich jedes Mal riesig freute, wenn er mit ihr zusammentraf oder sie einfach nur sehen konnte.
    „Ja natürlich, Manjuc, das werden wir ganz bestimmt!“, rief sie und schmunzelte dabei so offensichtlich, dass es sogar der Angesprochene bemerkte. Und weil sie allmählich seine zunehmende Unsicherheit und Verlegenheit erkannte, es war ja kaum noch zu übersehen, geschweige denn zu überhören, begann sie schließlich beim im Tisch eingebauten Serviercomputer das Mittagessen für sich und Manjuc zu bestellen.
    Der junge Wissenschaftler indes war erst einmal sichtlich darüber erleichtert, denn ihm gingen allmählich die Themen zum Gesprächsstoff aus und vor seiner Angebeteten wollte er sich nicht gleich unbedingt beim ersten Mal durch ausgesprochene Wortkargheit und anfängerhafte Stotterei bis auf die Knochen blamieren. Was hätte dies denn wohl für einen Eindruck bei der jungen Radaroffizierin hinterlassen? Seine inzwischen schon ziemlich rot gewordenen Ohren verloren nun aber, zum Glück für den frisch Verliebten, Stück für Stück ihre auffällig unnatürliche Färbung und sein Blutdruck ging ebenfalls wieder ein ganz klein wenig zurück.
    Morina bestellte übrigens gefüllten Bjacca-Kohl mit weichgekochten Salzpatontas, womit sie irgendwie rein zufällig auch den Geschmack Manjucs traf. Der cromatinische Bjacca-Kohl war so etwas Ähnliches wie auf der Erde eine Mischung aus Weißkohl und Wirsingkohl. Die Füllung bestand hingegen, wie auf der Croma so üblich, aus pflanzlichen Zutaten und dies waren in diesem Fall reichlich scharf gewürzte Seetangblätter, die mit etwas Krill zermahlen jene auf der Erde übliche Hackfleischmasse ersetzten. Die daneben servierten Salzpatontas waren eine kartoffelähnliche Knollenfrucht, welche allerdings eine rötlichbraune Färbung und einen von Natur aus leicht scharfen Geschmack besaßen. Dazu wurde nun noch eine Art Soße, ein heißer Sud aus naturbraun gefärbten Seetangblättern, sowie zwei Gläser entalkoholisierten Rotweins gereicht und fertig war das kleine Festtagsmenü nach Cromatiner-Art!
    Als die beiden schließlich fertig gespeist hatten und Manjuc den Serviercomputer gerade zum Abräumen auffordern wollte, trat plötzlich Esrun ganz leise von hinten an ihn heran und klopfte ihm kräftig auf die Schulter. Erschrocken fuhr Manjuc zusammen und wollte sich soeben bei dem vermeintlichen Bösewicht revanchieren, doch der Anblick seines Bruders hielt ihn dann doch von diesem Vorhaben ab.
    „Ich dachte, du hättest Nachtdienst und schläfst noch?!“, rief er ihm schließlich leicht empört zu. „Anstatt dessen spionierst du mir nach und zettelst hier auch noch beinahe eine Schlägerei mit den Gästen dieses Etablissements an!“, witzelte Manjuc weiter. „Mein lieber Esrun, wenn du da mal nicht Ärger mit dem Personal dieser Schänke bekommst!“
    „Keine Sorge, mein Großer!“, ulkte dieser natürlich zurück. „Ich bin schon seit dem Bau der ‚Omikron‘ ein Stammgast hier in diesem luxuriösen Wirtshaus und kann mir deshalb auch einiges erlauben, denke ich. Selbst die Bedienungscomputer kennen mich schon persönlich! Manche reden mich allen Ernstes sogar mit ‚He, Kumpel! Wie geht‘s dir?‘ an! – So etwas kannst du bestimmt nicht von dir behaupten, oder?!“
    Nun mussten Manjuc und vor allem Morina erst einmal herzhaft lachen und Esrun nahm inzwischen am Tisch der beiden Platz.
    „Jetzt sag mir doch aber erst einmal“, erkundigte sich Manjuc, als er sich nun allmählich wieder beruhigt hatte, „du Komiker, der seinen Beruf offensichtlich ganz und gar verfehlt hat, wieso du schon so früh am Mittag, nachdem du ja immerhin zehn Stunden Nachtdienst hattest, hier im Speisesaal aufkreuzt und die in Ruhe ihre Mahlzeit einnehmenden Leute belästigst? Bist du etwa aus dem Bett gefallen? Oder hast du vielleicht blutsaugende Insekten unter der Bettdecke?“
    „Also, nicht dass ich wüsste, mein spitzzüngiges Bruderherz!“, erwiderte Esrun nun mit einer verbalen Gegenattacke.
    „Ja, was treibt dich denn dann hier herunter?“, stichelte Manjuc weiter. „Hat dich etwa der Duft unseres gefüllten Bjacca-Kohls hergelockt?“
    Esrun aber schüttelte schmunzelnd seinen Kopf. Er wusste nur zu genau,

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