Die letzte Expedition
etwas. „J... ja, das mache ich, Morina! – Bis gleich!“ Und zu sich selbst meinte er schließlich kopfschüttelnd: „Was habe ich denn da nur wieder von mir gegeben, ich dümmlicher Trottel?! – Das arme Mädchen weiß doch überhaupt nichts mit dem menschlichen Begriff ‚Kukulcán‘ anzufangen?! – Ich war wahrscheinlich doch entschieden zu lange auf der Erde, wie Esrun schon sagte! – Aber warte, Morina, mein liebliches Schätzchen, gleich komme ich zu dir und kläre ich dich erst einmal darüber auf, wer dieser irdische Gott ‚Kukulcán‘ war und dass Satury höchstpersönlich jahrelang in dieser Rolle unter den Menschen herumspukte!“
Dann eilte er mit Riesenschritten und fröhlich grinsender Mimik ins Bad-Abteil seiner Unterkunft, pfiff ein kleines Liedchen vor sich hin und duschte übrigens auch so ganz nebenbei, um möglichst schnell fit und munter zu werden. Anschließend ließ er sich noch von der Dusche trocken blasen, was ihm diesmal aber viel zu lange dauerte, und zog danach in Windeseile seine Dienstuniform über. Wenige Cromaminuten später stand er schon vor Morinas Quartier. Mit heftigem Herzklopfen, welches man sicherlich bis in die Kommandozentrale hat hören können, läutete er schließlich mit Hilfe des auf dem Kennfeld befindlichen Sensors. Sofort öffnete sich die Tür, als ob das Mädchen seiner Träume schon direkt dahinter zu lauern schien!
Mit einem fröhlichen Lächeln schaute sie ihm erwartungsvoll in die Augen und rief: „Da bist du ja, Manjuc Catay! – Können wir los? Ich habe nämlich schon groooßen Hunger!“
„Natürlich, meine Kollegin Astronautin!“, antwortete dieser ohne Umschweife und stolz darüber, mit dem Mädchen seiner innigsten Träume zusammen sein und gemeinsam essen zu können! „Wir können sofort los!“ Und er spürte sein Herz bis zum Hals hinauf schlagen! „Ich habe mich auch extra beeilt, damit du nicht noch länger warten musst!“
Morina schmunzelte ihm mit verstohlenem Blick zu. „Das ist ja überaus liebenswürdig, Großer Bruder von Esrun! Dann muss ich mich ja glatt dafür bedanken?“, bemerkte sie etwas spitz, packte ihn locker am Oberarm und führte ihn zu einem der vier Lifte. Manjuc jedoch war von der kecken Vorgehensweise dieses Mädchens so sehr überrascht und angetan, dass er auf dem Weg zum Speisesaal kein einziges Wort mehr heraus brachte!
„Dein Bruder schläft bestimmt noch, oder?“, fragte sie ihn plötzlich beim Betreten des Speisesaales. „Er hat ja schließlich diesen nicht enden wollenden Nachtdienst gehabt, der Ärmste!“
„Ja, ja, der wird sicherlich noch schlafen“, erklärte Manjuc wie beiläufig. „Ich habe ihn auch seit vorgestern noch nicht wieder gesehen.“
„Was ist das überhaupt, auf das wir dort im All gestoßen sind, Manjuc? Ich habe seit drei Tagen dienstfrei und deshalb keinen Fuß mehr in die Kommandozentrale gesetzt!“, erkundigte sie sich weiter, um das Gespräch am Laufen zu halten. Dabei nahmen sie diesmal beide an einem Tisch an der Fensterfront des Saales Platz. „Sind es nun die bösen Insektoiden, die uns damals in unserem Sonnensystem angegriffen haben?“
„Das wissen wir auch noch nicht so genau, Morina“, gab der ebenfalls noch junge Wissenschaftler zu. „Außerdem habe auch ich bisher nur an der einen Besprechung gestern beim Commander teilgenommen und bin daher nicht über den letzten Stand der Dinge informiert. Ich glaube aber, heute Abend treffen wir mit diesem ‚Was-weiß-ich?‘-Ding zusammen und da werde ich wieder in der Kommandozentrale anwesend sein.“
„Diesem: ‚Was-weiß-ich?‘-Ding??“, stutzte Morina, die diesen seltsamen Ausspruch noch nie gehört hatte.
„Eine recht saloppe Bezeichnung von unserem Commander“, klärte Manjuc sie umgehend auf.
„Aha ...“, staunte die junge Radaroffizierin und nickte dabei recht langgezogen. „Dann muss ich mich ja wohl allmählich auf solch präzise Bezeichnungen für unbekannte Dinge dort oben in der Kommandozentrale einstellen ...“
„Nun ja, dies kann bei diesem Commander eigentlich nur von Vorteil sein, Morina“, meinte der bis über beide Ohren total verknallte Wissenschaftler.
„Tja, und da ich ab heute Bereitschaft habe, werde ich wohl ebenfalls dort oben antanzen und mich mit solch komischen Bezeichnungen herumschlagen müssen, Manjuc!“, erklärte sie und warf dabei einen etwas spitzfindigen Blick zu ihm hinüber.
„Das ist ja großartig!!“, platzte es aus Manjuc heraus. „Dann sehen
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