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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
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auffinden! Wir haben anstatt dessen stets Umschreibungen wie ‚kein Kampf‘, ‚Unschlacht‘ oder auch ‚Nicht-Krieg‘ als Bezeichnung für dieses Wort gefunden und es dann logischerweise mit unseren Worten ‚Frieden‘ oder ‚friedlich‘ übersetzt. Anscheinend kennen diese Tauraner noch nicht sehr lange einen solchen Zustand des ‚sich gegenseitig nicht Bekämpfens‘ und haben auf Grund dessen in ihrer Sprache noch kein eigenständiges und spezielles Wort dafür entwickelt?“
    „Tja, das klingt durchaus plausibel, Krelija!“, befand Satury und auch Jupic stimmte ihm zu. „Das würde aber gleichzeitig auch bedeuten, dass diese Wesen ein ziemlich kriegerisches Volk sein müssen oder zumindest gewesen sind, wenn es nicht einmal ein Wort für den uns allen hier so wichtigen Begriff des ‚Friedens‘ in deren Sprachschatz gibt! – Und das ist fürwahr kein besonders gutes Zeichen, meine ich, nicht wahr, Jupic?!“ Dieser nickte zustimmend. „Und außerdem haben mir diese sogenannten ‚Tauraner‘ für meine Begriffe viel zu oft das Wort ‚Frieden‘ oder eine seiner Abwandlungen in ihrer ziemlich ängstlich klingenden Botschaft an uns verwendet! – Das ist doch höchst verdächtig, oder?“
    „Vielleicht“, meinte der erste Offizier stolz, „haben sie ja auch nur Angst, weil unser Schiff so extrem gut bewaffnet ist, Satury?“
    Nun nickte der Commander recht bedächtig. „Das ist durchaus möglich, mein Lieber. Woher aber wissen diese Insekten – ähm, ich meine natürlich diese sogenannten ‚Tauraner‘ – woher wollen die allerdings wissen, dass wir vor zwei Jahren auf der Croma und somit auch in unserem gesamten Sonnensystem angegriffen wurden, Jupic?“ Dieser jedoch runzelte dabei nur die Stirn. „Das würde mich auf jeden Fall mal interessieren! - Vielleicht handelt es sich ja hierbei sogar um die Aggressoren von damals höchstpersönlich?!“
    „Solch eine Vermutung ist auf alle Fälle äußerst naheliegend, Satury!“, stimmte Jupic ohne weiteres dieser These zu. „Deshalb sollten wir dort, wenn es wirklich zu einem Plausch mit denen kommt, auf keinen Fall unbewaffnet zum Besuch erscheinen!“
    Inzwischen hatte der Commander eine Idee und betätigte daraufhin eine Taste an seinem Pult. „Vitary Selecun bitte sofort zur Kommandozentrale! – Vitary Selecun bitte sofort zur Kommandozentrale!“, rief er seinen wissenschaftlichen Leiter über den Bordfunk aus, denn Vitary war ja mit seinen Leuten immer noch dabei, ein neuartiges Gerät zur Kommunikation mit insektoiden Lebewesen zu entwickeln. „Wie lange wird es übrigens noch dauern, Janury“, wandte er sich dann wiederum an seinen Hauptnavigator hier in der Kommandozentrale, „bis wir bei dem Objekt, dieser Raumstation, dort vorn eintreffen?“
    Der Angesprochene schaute kurz auf die Anzeigen an seinem Pult. „Noch eine knappe halbe Stunde etwa, Commander! Noch genau neun Minuten!“
    „Hmmm“, brummte er, „in Ordnung! – Ähm, Krelija“, beugte er sich anschließend nun wieder zum Bildschirm seines Kommandopultes nach vorn und die Linguistikerin bestätigte ihre immer noch vorhandene Anwesenheit mit einem lockeren Kopfnicken, „wie steht es denn überhaupt mit der Möglichkeit, den von euch entwickelten Übersetzungscode auf ein tragbares Gerät wie zum Beispiel den damals in der Anfangsphase der Erkundung der Erde geschaffenen und kurzzeitig eingesetzten Sprachwandler zu übertragen? Habt ihr dafür schon genügend Informationen über die seltsame Sprache dieser ‚Tauraner-Wesen‘?“
    Krelija Caprun indes überlegte einen Augenblick. „Doch, ja, Commander, das müsste eigentlich möglich sein!“, bestätigte sie schließlich die geistreichen Überlegungen Saturys. „Wir haben durch die ziemlich inhaltsreiche Botschaft der Tauraner ja ihr komplettes Alphabet und Zahlensystem, einschließlich vieler Fachbegriffe und auch die Satzstrukturen ihrer Grammatik erhalten. Ich glaube schon, Commander, dass es ohne weiteres möglich sein müsste, die altbewährten Sprachwandler hierbei einzusetzen und für die bevorstehende Kommunikation mit den Außercromatinern zu nutzen. Sie müssten lediglich insoweit umgerüstet werden, als dass damit auch die hochfrequenten Schallwellen der tauranischen Sprache empfangen und, was noch schwieriger ist, auch gesendet werden können! – Aber in diesem Punkt wendest du dich besser direkt an meinen Vorgesetzten, Commander, denn der hat ja bekanntlich diejenige Abteilung unter sich, die

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