Die letzte Expedition
möchte ich auf keinen Fall eines der kommenden Ereignisse versäumen! – Ab jetzt übernehme ich hier wieder das Kommando!“ Dabei begann er eine Art Inspektionsgang durch die Kommandozentrale, wie dies bei jedem Dienstantritt so üblich war. „Vielen Dank, Panury, dass du so lange für mich die Stellung gehalten hast, aber nun kannst du dich zurücklehnen und wieder ausschließlich um die Waffensysteme und deine GSD-Leute kümmern!“
Von Jupic unbemerkt, zwinkerte unterdessen der Subcommander dem diensthabenden Offizier am Funkautomaten, Assary Pinoc, zu und dieser stellte heimlich in der Zwischenzeit, in welcher sich der stellvertretende Commander so aufgeregt hatte, eine komplette Bild- und Tonverbindung mit dem langsam zu der fremden Raumstation hinüber schwebenden Lancet her. Da dieser Vorgang aber von den Computern im Lancet durch einen kurzen, leicht melodischen Piepton angezeigt wurde, drehte sich der Commander an Bord des kleinen Raumtransporters mit seinem Drehsessel zum dortigen Hauptbildschirm herum. Verblüfft über die plötzlich und wie von allein eingetretene Bildverbindung mit dem Lancet blieb Jupic bei seinem Inspektionsgang durch die Kommandozentrale wie angewurzelt stehen.
„Ja, was gibt’s denn, Panury?“, erkundigte sich Satury, als er in den viel kleineren Hauptbildschirm des Lancets blickte. – Doch dann entdeckte er auf einmal seinen bereits vor längerer Zeit zur Nachtruhe befohlenen Stellvertreter im Hintergrund des Bildes aus der Kommandozentrale! „Sag mal, Jupic“, wollte er schließlich von diesem wissen, „was, um alles in der Welt, treibst du dich denn nun schon wieder in der Zentrale herum?! Habe ich dir etwa vorhin nicht ausdrücklich befohlen, dass du dich noch mal ein paar Stunden so richtig ausruhen sollst?“
„Entschuldige, Satury, aber ich hatte einfach keine Ruhe mehr in meinem Quartier gefunden und habe hier demzufolge das Kommando wieder übernommen, um in den entscheidendsten Augenblicken unserer Mission dabei zu sein und jederzeit eingreifen zu können!“, rechtfertigte Jupic seine unverhohlene Neugier auf das Kommende.
„Nein, mein lieber Jupic, das entschuldige ich nicht!“, rief der Commander leicht erzürnt über den Hauptbildschirm, der nicht nur ihn, sondern auch die anderen fünf Delegationsmitglieder im Lancet zeigte. „Außerdem ist dies alles im Augenblick völlig nebensächlich! Und falls wir nachher nicht mehr zurückkommen sollten, aus was für Gründen auch immer, oder es zu anderen gravierenden Zwischenfällen kommen sollte, die eine Rückkehr unsererseits verhinderten, was ich natürlich nicht hoffen und auch nicht heraufbeschwören will, dann brauche ich unbedingt einen ausgeruhten und topfitten ‚ersten Offizier‘ in der Kommandozentrale und keinen übermüdeten, unausgeruhten Ersatz-Kommandanten!“, schimpfte er seinen Stellvertreter zu recht aus. „Du begibst dich sofort wieder in dein Bett oder dorthin, wo du dich sonst so auszuruhen gedenkst! Und wenn es dann vielleicht doch größere Zwischenfälle geben sollte, was ich eigentlich, wie gesagt, nicht erwarte, dann wird dich der gute Panury schon noch benachrichtigen! – Hast du mich klar und deutlich verstanden, Kollege Mercay?!“
Jupic machte nach dieser Standpauke ein ziemlich betreten wirkendes Gesicht. „Ja! – Hab ich! – Klar und deutlich!“
„Na, dann ist ja alles gut. – Dann wünsche ich dir noch eine recht angenehme Nachtruhe, Jupic, oder auch viel Spaß bei deinen Entspannungs-Aktivitäten! – Je nachdem, wie du dich auszuruhen gedenkst“, verabschiedete sich Satury von ihm, blickte dabei jedoch unentwegt weiter ins Bild, um den befohlenen Abmarsch seines Stellvertreters genauestens zu überwachen.
Die fünf Offiziere der Bereitschaftsdienste in der Kommandozentrale und auch einige GSD-Leute an den waffentechnischen Anlagen schmunzelten sich vergnüglich unter den Händen gegenseitig zu, als sie Jupics betretene Miene bei seinem Abgang sahen. Doch der stellvertretende Commander bemerkte dies, zum Glück für die kichernde Truppe, nicht und so verließ er schließlich, mit leicht gesenktem Haupt und vollkommen wortlos, den großen Raum. Satury hingegen wandte sich im Nachhinein dann noch einmal an den GSD-Subcommander, den sozusagen amtierenden Kommandanten. „Aber ansonsten gibt es bei euch nichts weiter von größerer Wichtigkeit, Panury, oder?“
Dieser schüttelte jedoch verneinend seinen Kopf und schmunzelte dabei ebenfalls etwas vor sich hin.
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