Die letzte Expedition
zum Schutze unserer Nasenschleimhäute und unseres allgemeinen Wohlbefindens lieber die Raumanzüge anziehen sollten!“
„Ist dieses fürchterliche Gasgemisch denn schädlich oder gar giftig für uns, Attu?“, erkundigte sich der Commander sicherheitshalber noch mal beim „rein zufällig“ mitfliegenden und an Bord befindlichen Chefarzt der „Omikron“.
„Hmmm ...“, machte dieser recht langgezogen und mit einem tiefen Brummen. Dann rieb er sich grüblerisch sein glattrasiertes Kinn. „Eigentlich nicht, Satury“, meinte er schließlich, noch während er den in seinem Kopf befindlichen Gedächtnis-Speicher durchforstete. „Kohlendioxid ist nicht giftig, denn wir atmen es ja ständig aus, und Methan und Ammoniak bewirken erst in stärkeren Dosen Übelkeit, Brechreiz, Kopfschmerzen und so weiter. – Na ja, und Edelgase haben in etwa dieselben Wirkungen auf uns wie Stickstoff und Kohlendioxid – nämlich keine.“
„Na, dann ist doch alles bestens, Leute!“, frohlockte der Commander, klatschte dabei in die Hände und rieb anschließend zufrieden seine Handinnenflächen gegeneinander. „Dann können wir ja ohne weiteres diese lästigen Schutzanzüge hier in den Wandschränken zurücklassen und in unseren schnieken Gala-Uniformen den Tauranern von Angesicht zu Angesicht gegenüber treten! – Welch ein Glück!“
Mindestens fünf der insgesamt sechs anwesenden Astronauten rümpften dabei, in Erwartung des bevorstehenden Ammoniak-Gestanks, ihre Nasen und schienen zudem leicht verärgert über das, was ihnen der Commander damit, gerüchlich zumindest, zumutete!
„Was ist denn nur auf einmal los mit euch? Stört euch etwa der Geruch von faulen Eiern, liebe Leute?“, konnte Satury diese nun auf einmal arg gebremste Entdeckerfreude überhaupt nicht mehr verstehen, vor allem so kurz vor dem Ziel! „Freunde, dort draußen gibt es eine völlig neue Zivilisation zu entdecken und ihr wollt denen nur wegen eines eigenartigen Gestanks gleich in kompletten Raumanzügen begegnen?“, beschwor er schließlich mit fragenden Blicken seine kleine Mannschaft. „Nun macht nicht solche langen Gesichter, sonst denken die Tauraner wohlmöglich noch von uns, wir würden immer so komisch aussehen! – Los, machen wir uns auf den Weg!“
„Na gut, Satury“, lenkte Uronja schließlich ein, „aber bitte gib nicht uns fünf Leuten nachher die Schuld, wenn sich einer von uns in Gegenwart dieser kleinen insektoiden ‚Stinker-Spezies‘ vor Gestank bekotz... – ähm, entschuldige – ich meine natürlich ‚sich aufs Übelste übergeben muss‘ und vielleicht sogar noch einen von diesen kleinen Außercromatinern unglücklicherweise ‚anspeit‘! Was das dann für uns alle für Konsequenzen haben könnte, kannst du dir ja sicherlich an deinen zehn Fingern selbst ausmalen, mein lieber Commander!“
Satury hingegen schaute danach die technische Leiterin der „Omikron“ erst einmal bemitleidenswert von der Seite an. „Ach, meine liebste Uronja“, meinte er, allerdings ziemlich ironisch, „du hast doch immer wieder eine unnachahmliche Gabe, in bestechendster Weise den leibhaftigen ‚Dämonen‘ an die Wände dieses nagelneuen Lancets zu malen! – Kommt endlich, Freunde! Ihr werdet den Geruch, vor allem schon vor lauter Neugier auf die bevorstehenden Ereignisse, gar nicht so richtig bemerken! – Kommt, ich gehe auch voran!“, und schon stiefelte der Commander los. Doch kurz vor der hermetischen Schiebetür hielt er plötzlich inne! „Ach herrje, Vitary!“, rief er erschrocken nach seinem wissenschaftlichen Leiter. „Ich habe dich ja noch gar nicht nach der Temperatur, welche dort draußen herrscht, befragt?! Können wir da überhaupt so ohne weiteres und vor allem ‚so leicht bekleidet‘ hinausgehen?!“
Vitary Selecun, der noch nicht mehr als drei Schritte seinem Commander gefolgt war, kehrte auf der Stelle noch mal um, holte schnell noch seinen transportablen Atmosphären-Analysator, schaute kurz darauf und meldete schließlich eine für die Cromatiner halbwegs akzeptable Temperatur von dreihundertachtzehn Grad über absolut Null, was auf der Erde von heute etwa fünfundvierzig Grad Celsius entsprach.
„Na, da werden wir aber ganz schön ins Schwitzen geraten, mein lieber Satury!“, nörgelte nun auch noch Attu Tessic herum, der auf Grund seines doch recht hohen Alters schon einige Probleme mit dem Bluthochdruck hatte.
„Na ja, Attu, wenn es denn wirklich jemandem zu warm werden sollte, so kann er ja zum
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