Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Nierenberg
Vom Netzwerk:
drüben?“
    „Es besteht doch unzweifelhaft eine vollkommene biologische und sogar auch technische Übereinstimmung zwischen diesen Tauranern und den fremden Aggressoren von damals!“, konnte Selenja Ninsay ständig an ihrem MRC ablesen und pflichtete somit ihrer Kollegin bei, „Es kann ja nur und muss sich hierbei auch zwangsläufig um wirklich ein und dieselbe Zivilisation handeln, Commander! Eine andere Schlussfolgerung lassen die Daten nicht zu.“
    In diesem Augenblick erschienen Vitary, Manjuc und Krelija in der einen und Uronja und Attu in der anderen Lifttür in der Kommandozentrale, bekleidet mit ihren Gala-Uniformen und freudestrahlend wie Kinder, die zu ihrer Einschulung gehen.
    „Na, da seid ihr ja schon?“, rief Satury mit einem kurzen, musternden Blick nach hinten erstaunt aus. So schnell hatte er sie wahrlich noch nicht zurück erwartet! Doch da es hierbei ja um den Erstkontakt mit einer fremden Spezies ging und die fünf in Schale geworfenen Astronauten, mit Ausnahme von Chef-Ingenieurin Uronja, allesamt Wissenschaftler waren, konnte es ihnen natürlich nicht schnell genug gehen, ins Lancet zu kommen und zu den Fremden hinüber zu fliegen.
    „Mann oh Mann!“, haderte Satury schließlich mit sich selbst. „Jetzt muss ja sogar ich mich noch mit dem Umziehen beeilen!“, und er verschwand daraufhin ebenfalls umgehend in seinem an die Kommandozentrale angrenzenden Dienstzimmer.
    Drei cromatinische Minuten später, also etwa elf Minuten irdischer Zeit, stand dann auch der Commander geschniegelt und gestriegelt in seiner Gala-Uniform wieder im „Leitstand“ des Raumschiffs. Er erkundigte sich bei den fünf Auserwählten seiner Besatzung, ob jemand aus speziellen Gründen nicht an dieser Mission teilnehmen könne und da keiner von ihnen verneinte, befahl er den fünf Astronauten schließlich, ihm zur Raumtransporterhalle in den Lift zu folgen. Wie konnte auch der Commander nur annähernd von diesen wissbegierigen Forschungs-Astronauten annehmen, sich vor dieser spannenden und auch ein bisschen abenteuerlichen Aufgabe drücken zu wollen? Letztlich war ja jeder Astronaut, egal welcher Fachrichtung er angehörte, immer irgendwie ein kleiner Abenteurer im unendlich großen Weltenall, den das Unbekannte und das zu Erforschende reizen musste.
    Die sechs vor Stolz strotzenden Abgesandten der cromatinischen Zivilisation bestiegen natürlich, wie sollte es auch anders sein, das Lancet mit der Nummer „eins“ von den insgesamt zwanzig durchnummerierten Raumtransportern, welche in der unglaublich großen Halle, die einen Durchmesser von sage und schreibe vierhundertfünfzig Metern besaß, ziemlich einsam und verlassen herumstanden und wie vereinzelte, aus dem Erdboden herausragende Hügelkuppen in einer weiten Ebene wirkten.
    Kurz danach, als alle sechs Abgesandten der cromatinischen Zivilisation eingestiegen waren, hob dann endlich das Lancet mit der Nummer „eins“ vom Hallenboden ab und schwebte, dabei fast geräuschlos, einer der vier, sich wie die Blende einer altmodischen Fotokamera öffnenden Einflugsschleusen in der fünfzig Meter hohen Hallendecke entgegen. Als diese sich immer mehr öffnete und sich das Lancet nun direkt unter der Schleuse befand, wurde unterhalb der blendenähnlichen Hallenöffnung und um das Lancet herum ein röhrenförmiges Kraftfeld errichtet und binnen Sekunden die gesamte Luft innerhalb des Kraftfeldes abgesaugt. Nun konnte das Lancet schließlich ungehindert ins freie Weltall entschweben und Kurs auf das Ziel dieser Mission, die tauranische Raumbasis „Ni-cos“, nehmen.

67
ZU GAST AUF „NI-COS“

    Jupic kam hastig durch die linke Lifttür zur Kommandozentrale hereingestürzt. „Warum hat mich Satury nicht schon eher benachrichtigt, Panury?!“, beschimpfte er völlig zu Unrecht den derzeit ranghöchsten Offizier der augenblicklich anwesenden Astronauten. „Er wollte mir doch eigentlich Bescheid geben, wenn er zu diesen Wesen dort hinüberfliegt?“
    Der GSD-Subcommander jedoch schmunzelte erst einmal genüsslich und kraulte sich dabei seinen kurzen, dichten Vollbart. „Tja, weißt du, Jupic, eigentlich solltest du dich ja erst einmal richtig ausruhen, damit du für die weitere Reise zum Alpha Tauri oder die Rückfahrt wieder fit bist, hat mir der Commander vorhin gesagt ...“
    „Ach was! So ein Quatsch!“, schimpfte der stellvertretende Commander weiter und lenkte seine Schritte direkt zum Kommandantenpult. „Ich bin putzmunter wie noch nie und außerdem

Weitere Kostenlose Bücher