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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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sehe, werde ich mein Bestes tun, Ihr Geheimnis zu erfahren.“
    „Das ist mir völlig klar“, erwiderte der Oberkontrolleur mit einem leisen Lachen.
    „Und es stört Sie nicht?“
    „Nicht im geringsten – obwohl ich bei Kernwaffen, Giftgasen oder ähnlichen Dingen, die unsere Freundschaft gefährden könnten, die Grenze ziehe.“
    Stormgren fragte sich, wieviel Karellen erraten haben mochte, wenn er überhaupt etwas argwöhnte. Hinter dem Scherz des Oberkontrolleurs hatte er einen Ton des Verständnisses gehört, vielleicht sogar – wer konnte das sagen – von Ermutigung. „Ich freue mich, das zu hören“, erwiderte Stormgren, so ruhig er konnte. Er stand auf und öffnete die Klappe seiner Aktenmappe. Sein Daumen glitt an dem Griff entlang. „Ich werde die Erklärung sofort entwerfen“, wiederholte er, „und sie Ihnen heute noch durch Fernschreiber übermitteln.“
    Während er sprach, drückte er auf den Knopf und wußte, daß all seine Befürchtungen grundlos gewesen waren. Karellens Sinne waren nicht empfindlicher als die der Menschen. Der Oberkontrolleur konnte nichts gespürt haben, denn in seiner Stimme war keine Veränderung, als er sich jetzt verabschiedete und die vertrauten Codeworte sprach, die die Tür des Raumes öffneten.
    Dennoch kam sich Stormgren wie ein Warenhausdieb vor, der einen Laden unter den Augen des Hausdetektivs verläßt, und er atmete erleichtert auf, als die glatte Wand sich hinter ihm geschlossen hatte.
     
    „Ich gebe zu“, sagte van Ryberg, „daß einige meiner Theorien nicht sehr erfolgreich gewesen sind. Aber sagen Sie mir, was Sie über diese neue denken.“
    „Muß ich das?“ seufzte Stormgren.
    Pieter schien den Seufzer nicht zu bemerken. „Es ist eigentlich nicht meine Idee“, sagte er bescheiden. „Ich habe sie in einer Erzählung von Chesterton gefunden. Wenn wir nun annehmen, daß die Overlords nur die Tatsache verbergen, daß sie nichts zu verbergen haben?“
    „Das klingt für mich etwas zu kompliziert“, sagte Stormgren, der sich langsam für die Sache zu interessieren begann.
    „Was ich meine, ist folgendes“, fuhr van Ryberg eifrig fort. „Ich meine, daß sie körperlich menschliche Wesen sind wie wir, aber sie stellen sich vor, daß wir uns nur von Geschöpfen beherrschen lassen, die … nun, die eben fremd und überintelligent sind. So wie die menschliche Rasse beschaffen ist, will sie sich nicht von Geschöpfen der gleichen Art herumkommandieren lassen.“
    „Sehr geistreich wie alle Ihre Theorien“, sagte Stormgren. „Sie sollten sie numerieren, um sie auseinanderhalten zu können. Die Einwände gegen diese neue …“
    Aber in diesem Augenblick wurde Alexander Wainwright ins Zimmer geführt.
    Stormgren überlegte, was Wainwright denken mochte. Er fragte sich auch, ob dieser mit den Entführern irgendeine Verbindung gehabt hätte. Er bezweifelte es, denn er hielt Wainwrights Mißbilligung jeder Gewalt für völlig echt. Die Extremisten in seiner Bewegung hatten sich gründlich in Mißkredit gebracht, und es würde lange dauern, bis die Welt wieder von ihnen hörte.
    Der Führer der Freiheitsliga lauschte aufmerksam, als ihm die Erklärung vorgelesen wurde. Stormgren hoffte, er würde sich durch diese Hinzuziehung geehrt fühlen, die Karellens Gedanke gewesen war. Erst in weiteren zwölf Stunden würde die übrige Welt von dem Versprechen erfahren, das ihren Enkeln gemacht worden war.
    „In fünfzig Jahren“, sagte Wainwright nachdenklich, „das ist eine lange Wartezeit.“
    „Für die Menschheit vielleicht, aber nicht für Karellen“, erwiderte Stormgren. Erst jetzt begann er die Klugheit dieser Lösung zu erkennen, die die Overlords gefunden hatten. Sie hatte ihnen den Atemraum verschafft, dessen sie zu bedürfen meinten, und hatte der Freiheitsliga den Boden unter den Füßen weggezogen. Er bildete sich nicht ein, daß die Liga kapitulierte, aber ihre Stellung würde ernstlich geschwächt sein. Sicherlich erkannte Wainwright dies ebenfalls.
    „In fünfzig Jahren“, sagte er bitter, „wird der Schaden geschehen sein. Diejenigen, die sich an unsere Unabhängigkeit erinnert haben, werden tot sein. Die Menschheit wird ihr Erbe vergessen haben.“
    Worte, leere Worte, dachte Stormgren. Die Worte, für die einstmals die Menschen gekämpft hatten und für die sie gestorben waren, und für die sie niemals wieder kämpfen oder sterben würden. Und die Welt würde dadurch besser sein.
    Als er Wainwright weggehen sah, fragte sich

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