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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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Facetten der Persönlichkeit des Oberkontrolleurs gesehen zu haben: Der wirkliche Karellen war unbekannt, und vielleicht konnten menschliche Wesen ihn nicht kennen. Und wieder einmal hatte Stormgren das Gefühl, daß das wirkliche Interesse des Oberkontrolleurs anderswo lag, und daß er die Erde nur mit einem Bruchteil seines Geistes regierte, so mühelos, wie ein Meister des dreidimensionalen Schachs eine einfache Schachpartie spielte.
    „Und dann?“ fragte Stormgren leise.
    „Dann können wir unsere wirkliche Arbeit beginnen.“
    „Ich habe mich oft gefragt, worin diese Arbeit bestehen könnte. Unsere Welt in Ordnung zu bringen und die menschliche Rasse zu zivilisieren, ist nur ein Mittel. Sie müssen aber ein Ziel haben. Werden wir jemals imstande sein, in den Weltraum hinauszukommen und Ihr Universum zu sehen – vielleicht sogar Ihnen bei Ihren Aufgaben zu helfen?“
    „Sie können es so ausdrücken“, sagte Karellen, und jetzt hatte seine Stimme einen deutlichen, jedoch unerklärlichen Ton von Traurigkeit, der Stormgren seltsam verwirrte.
    „Aber wenn Ihr Experiment mit dem Menschen nun doch fehlschlägt? Wir haben solche Dinge in unsern eigenen Bemühungen um primitive menschliche Rassen erlebt. Sicherlich haben Sie auch Fehlschläge gehabt.“
    „Ja“, sagte Karellen so leise, daß Stormgren ihn kaum hören konnte. „Wir haben unsere Fehlschläge erlebt!“
    „Und was tun Sie dann?“
    „Wir warten – und versuchen es wieder.“
    Eine Pause entstand, die etwa fünf Sekunden währte. Als Karellen wieder sprach, waren seine Worte so unerwartet, daß Stormgren einen Augenblick nicht reagierte.
    „Leben Sie wohl, Rikki!“
    Karellen hatte ihn überlistet. Wahrscheinlich war es schon zu spät. Stormgrens Bestürzung währte nur einen Augenblick. Dann zog er mit einer einzigen schnellen, gut geübten Bewegung die Taschenlampe heraus und preßte sie gegen die Glasscheibe .
     
    Die Tannen reichten fast bis an den Rand des Sees und ließen an seinem Ufer nur einen schmalen, wenige Meter breiten Grasstreifen frei. Jeden Abend ging Stormgren, wenn es warm genug war, trotz seiner neunzig Jahre auf diesem Streifen bis zum Landungssteg, um die Sonne jenseits des Sees untergehen zu sehen, und kehrte dann zum Haus zurück, bevor der kühle Nachtwind vom Wald herüberwehte. Diese einfache Gewohnheit befriedigte ihn sehr, und er würde sie fortsetzen, so lange er die Kraft dazu hatte.
    Fern über dem See näherte sich irgend etwas in niedrigem und schnellem Flug von Westen her. Flugzeuge waren in dieser Gegend ungewöhnlich, wenn man die transpolaren Linien nicht rechnete, deren Maschinen bei Tag und Nacht stündlich in der Höhe vorbeikamen. Aber man bemerkte sie nie, abgesehen von einem gelegentlichen Dunststreifen im Blau der Stratosphäre. Dieses Flugzeug war ein kleiner Hubschrauber, der mit unverkennbarer Zielsicherheit auf ihn zukam. Stormgren blickte den Strand entlang und sah, daß es dort keine Fluchtmöglichkeit gab. Dann zuckte er die Schultern und setzte sich auf die hölzerne Bank am Kopf des Landungsstegs.
    Der Reporter war so ehrerbietig, daß es Stormgren überraschte. Er hatte fast vergessen, daß er nicht nur ein älterer Staatsmann war, sondern außerhalb seines eigenen Landes fast eine sagenhafte Gestalt.
    „Herr Stormgren“, begann der ungebetene Gast, „es tut mir sehr leid, Sie belästigen zu müssen, aber ich möchte fragen, ob Sie irgend etwas über die Dinge äußern könnten, die wir über die Overlords gehört haben.“
    Stormgren runzelte die Stirn ein wenig. Nach all diesen Jahren teilte er noch immer Karellens Abneigung gegen dieses Wort. „Ich glaube nicht“, sagte er, „daß ich dem, was anderswo geschrieben wurde, viel hinzufügen kann.“
    Der Reporter beobachtete ihn mit seltsamer Eindringlichkeit. „Ich dachte, Sie könnten es. Eine ziemlich merkwürdige Geschichte ist uns soeben bekanntgeworden. Es scheint, daß vor fast dreißig Jahren einer der Ingenieure der Wissenschaftlichen Abteilung ein bemerkenswertes Gerät für Sie herstellte. Wir fragten uns, ob Sie uns etwas darüber sagen könnten.“
    Einen Augenblick schwieg Stormgren, während sein Geist in die Vergangenheit zurückwanderte. Er war nicht überrascht, daß das Geheimnis entdeckt worden war. Überraschend war nur, daß es so lange bewahrt werden konnte.
    Er erhob sich und begann den Steg zum Ufer zurückzugehen. Der Reporter folgte ihm im Abstand von einigen Schritten.
     
    „Die Geschichte“, sagte

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