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Die letzte Generation

Die letzte Generation

Titel: Die letzte Generation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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klarer Blick für das erstrebte Ziel – und Macht.
    Diese Dinge besaßen die Overlords. Obwohl ihr Ziel verborgen war, waren ihre Kenntnisse offenkundig und ebenso ihre Macht.
    Diese Macht nahm viele Formen an, von denen wenige von den Völkern, deren Schicksale die Overlords jetzt regierten, erkannt wurden. Die in ihren großen Schiffen verkörperte Macht war für jedes Auge deutlich genug sichtbar gewesen. Aber hinter dieser Entfaltung schlummernder Kraft standen andere und feinere Waffen.
    „Alle politischen Probleme“, hatte Karellen einmal zu Stormgren gesagt, „können durch die richtige Anwendung der Macht gelöst werden.“
    „Das klingt wie eine ziemlich zynische Bemerkung“, hatte Stormgren zweifelnd erwidert. „Es klingt etwas zu sehr nach: ‚Macht ist Recht.’ In unserer eigenen Vergangenheit blieb die Anwendung der Macht bemerkenswert erfolglos.“
    „Das entscheidende Wort ist ‚richtig’. Sie haben niemals wirkliche Macht oder die Kenntnisse besessen, die nötig sind, um sie anzuwenden. Wie in allen Problemen, gibt es wirksame und unwirksame Behandlungsweisen. Nehmen Sie zum Beispiel an, daß eine Ihrer Nationen unter Führung eines fanatischen Herrschers sich gegen mich zu empören versuchte. Die höchst unwirksame Antwort auf eine solche Bedrohung wären einige Milliarden PS in Gestalt von Atombomben. Wenn ich genügend Bomben anwendete, wäre die Lösung vollständig und endgültig. Sie würde aber auch, wie ich bemerkte, unwirksam sein, wenn sie keine andern Mängel besäße.“
    „Und die wirksame Lösung?“
    „Die erfordert etwa soviel Kraft wie ein kleiner Radiosender und eine ähnliche Geschicklichkeit, ihn zu bedienen. Denn es kommt auf die Anwendung der Macht an, nicht auf ihren Umfang. Wie lange, glauben Sie, würde wohl die Laufbahn eines Diktators dauern, wenn ständig, wo er auch wäre, eine Stimme leise in seinem Ohr flüsterte? Oder wenn ein gleichbleibender Ton, laut genug, um alle andern Geräusche zu ersticken und ihn am Schlafen zu hindern, Tag und Nacht sein Gehirn erfüllte? Nichts Brutales, das werden Sie zugeben. Aber in der endgültigen Wirkung genauso unwiderstehlich wie eine Tritiumbombe.“
    „Ich verstehe“, hatte Stormgren gesagt, „und es würde keinen Ort geben, wo man sich verbergen könnte?“
    „Keinen Ort, wohin ich nicht meine Helfer schicken könnte, wenn ich mich stark genug dazu fühlte. Und deshalb werde ich niemals wirklich harte Maßnahmen anzuwenden brauchen, um meine Stellung zu behaupten.“
    Damals hatten die großen Schiffe nur als Symbole gedient, und jetzt wußte die Welt, daß alle außer einem Trugbilder waren. Aber durch ihre bloße Anwesenheit hatten sie die Geschichte der Erde verändert. Jetzt war ihre Aufgabe erfüllt, und ihre Leistung würde durch die Jahrhunderte widerhallen.
    Karellens Berechnungen waren zutreffend gewesen. Die Betroffenheit über die Begegnung war schnell vorbeigegangen, obwohl viele, die auf ihr Freisein von Aberglauben stolz waren, niemals imstande gewesen wären, einem der Overlords ins Gesicht zu sehen. Hier war irgend etwas Sonderbares, etwas, was jenseits aller Vernunft oder Logik war. Im Mittelalter hatten die Menschen an den Teufel geglaubt und ihn gefürchtet. Aber dies war das einundzwanzigste Jahrhundert. Konnte es sein, daß es eben doch so etwas wie ein Rassengedächtnis gab?
    Es wurde natürlich allgemein angenommen, daß die Overlords oder Wesen der gleichen Art in heftigen Konflikt mit den Menschen der alten Zeit geraten seien. Der Zusammenstoß mußte in ferner Vergangenheit erfolgt sein, denn er hatte in der bekannten Geschichte keine Spuren hinterlassen. Hier war ein weiteres Rätsel, und Karellen würde nicht zu seiner Lösung beitragen.
     
    Obwohl die Overlords sich jetzt den Menschen gezeigt hatten, verließen sie selten ihr einziges Schiff. Vielleicht fanden sie es wegen ihrer Größe unbequem auf der Erde, und das Vorhandensein der Flügel wies darauf hin, daß sie von einer Welt mit viel geringerer Schwerkraft kamen. Sie wurden nie ohne einen Gürtel gesehen, der mit allerlei komplizierten Geräten ausgestattet war, die nach der allgemeinen Annahme ihr Gewicht regelten und sie befähigten, sich miteinander zu verständigen. Das unmittelbare Sonnenlicht war ihnen unangenehm, und sie hielten sich nie länger als einige Sekunden darin auf. Wenn sie für längere Zeit ins Freie gehen mußten, trugen sie dunkle Brillen, die ihnen ein etwas groteskes Aussehen gaben. Obwohl sie imstande

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