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Die letzte Hürde

Die letzte Hürde

Titel: Die letzte Hürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Hofs zugleich gebraucht zu werden. Der Hufschmied kam eine Woche früher als angesagt und brachte damit alles durcheinander, Black Arrow verletzte sich an einem herausstehenden Nagel, als er, von einem über den Hof hinbrausenden Düsenjäger erschreckt, ein paar Meter bis an die Wagenremise zurückwich. Bei drei Schulpferden wurde eine Pilzerkrankung unter der Sattellage festgestellt, und Bille telefonierte verzweifelt hinter Doktor Dörffler her, der ständig irgendwohin unterwegs war. Und als ob das nicht gereicht hätte, mußte Hans Tiedjen einer ausländischen Delegation Hof und Gestüt zeigen und brauchte Billes Hilfe beim Vorstellen seiner vierbeinigen Stars.
    Als Bille endlich mit dem Fahrrad zum Reitstall Wedenbruck zurückkehrte, war es längst dunkel, und Mirko und die Mädchen hatten Feierabend gemacht. Da Billes Weg zunächst an Krolles Haus vorbeiführte, hielt sie schnell an, um nach Lena zu sehen. Auf ihr Klingeln öffnete Lenas Großmutter.
    „Na, bringen Sie mir meine Pferdenärrin zurück?“ fragte die alte Dame lächelnd.
    „Ist sie noch nicht zu Hause?“ erkundigte sich Bille erstaunt. „Es ist doch schon so spät!“
    „Das sagen Sie Lena mal! Sie wollte bis zu Ihrer Rückkehr bei dem Pony im Stall bleiben.“
    „Na, ich glaube, da muß ich wirklich mal ein ernstes Wort mit ihr reden!“ Bille verabschiedete sich und fuhr zum Stall weiter. Eher verwundert als besorgt stellte sie fest, daß Zottel nicht mehr in seiner Gastbox war. Sicher war es Lena zu langweilig geworden, und sie hatte beschlossen, Zottel selbst in seinen heimatlichen Stall hinüberzureiten. Vielleicht hatte Lena einen der Reitschüler um Hilfe beim Aufsitzen gebeten. Daß die Stalltür weit offenstand, schien Billes Verdacht zu bestätigen. Ich muß wirklich besser auf sie aufpassen, beschloß sie, Lena mutet sich in ihrer Begeisterung zu viel zu! Und Zottel sollte um diese Zeit auch nicht mehr unterwegs sein.
    In Windeseile fuhr sie nach Hause, überzeugt davon, Lena bei Zottel und Moischele im Stall zu finden, denn Mutsch und Onkel Paul waren heute abend eingeladen und längst unterwegs.
    Hof und Stall lagen im Dunkeln, alles war still.
    „Lena? Lena, bist du da?“ Bille ließ ihr Fahrrad fallen, wo sie stand, und war mit wenigen Sätzen im Stall. Moischele wieherte ihr erleichtert entgegen, weil jemand kam. Zottels Box aber war leer!
    Panik überfiel Bille so plötzlich, als hätte sich eine dunkle Gestalt von hinten auf sie gestürzt und sie umklammert. Ihre Knie drohten nachzugeben. Ruhig, Bille, ganz ruhig, sagte sie sich, jetzt bloß nicht die Nerven verlieren! Was konnte geschehen sein? Daß Zottel mit Lena durchgegangen war, konnte sie mit gutem Gewissen ausschließen. Schon eher war es denkbar, daß Lena, übermüdet von einem längeren Ritt, aus dem Sattel gerutscht war und Zottel bei ihr ausharrte. Möglicherweise hatte Lena ihre Kräfte überschätzt und, bevor es dunkel wurde, noch einen kleinen Ausritt gemacht. Doch das hätten Mirko oder eines der Mädchen merken müssen!
    Bille raste ins Haus und lief zum Telefon. Zum Glück meldete sich Mirko sofort.
    „Mirko, wann hast du Lena zuletzt gesehen?“ rief Bille atemlos in den Hörer.
    „Bille! Was ist los? Sie war bei Zottel in der Box, sie wollte dort auf dich warten. Ich hatte ihn ihr noch satteln müssen, damit sie ihn später in deiner Begleitung nach Hause reiten konnte. Das würde euch Zeit sparen, meinte sie. Ich glaube, sie fürchtete, du würdest es nicht erlauben, weil es schon so spät war. Ich hab’s auch nur ungern getan!“
    „Und ich glaube, sie wollte uns austricksen und Zottel allein nach Hause reiten. Jedenfalls hat sie’s versucht. Aber sie ist hier nicht angekommen, Mirko! Wir müssen sie suchen! Ich mache mich sofort auf den Weg. Sag den Mädchen Bescheid. Sucht ihr hinter der Feriensiedlung und westlich vom Stall bis zur Hauptstraße, ich klappere die Wege bis zum Wald ab, die ich mit ihr gegangen bin.“
    Und schon war sie wieder draußen. Bevor sie sich auf den Weg machte, holte sie sich Onkel Pauls Taschenlampe und den kleinen Erste-Hilfe-Kasten aus der Stallapotheke und klemmte beides auf den Gepäckträger. Zwei Minuten später war sie auf dem Weg. Systematisch suchte sie die Umgebung ab, immer wieder rief sie und lauschte auf eine - wenn auch noch so leise - Antwort. „Lena! Zottel! Zottel, wo seid ihr? Lena, hörst du mich?“
    Nichts. Panik begann Bille von neuem zu überwältigen. Wie hatte sie Krolles so leichtfertig

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