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Die letzte Kolonie

Titel: Die letzte Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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außerirdischen Völkern bedroht wird, worauf die KU ihr Täuschungsmanöver durchgezogen hat. Auch die Schlacht über Roanoke wird erwähnt. Aber nirgendwo wird das Konklave als Konklave bezeichnet.«
    »Aber wir wissen über das Konklave Bescheid«, sagte Savitri. »Jeder hier weiß davon. Wenn unsere Leute Briefe oder Videos an Verwandte und Freunde schicken, werden sie darüber
sprechen. Es wird nicht mehr lange ein Geheimnis bleiben. Erst recht nicht nach den heutigen Ereignissen.«
    »Es gibt viele Möglichkeiten für die KU, das zu verdrehen, wenn sie will«, sagte Beata zu Savitri. »Wir wissen nicht, wer uns heute angegriffen hat. Es könnte sonst wer gewesen sein, und es deutet nichts darauf hin, dass eine Allianz verschiedener Völker dahintersteckt. Wenn die Koloniale Union das Konklave herunterspielen will, könnte sie den Medien einfach sagen, sie hätte uns absichtlich falsche Informationen zugespielt, zu unserem eigenen Schutz. Wir wären bereit, sehr großen Wert auf unsere Sicherheit zu legen, wenn wir glauben, dass es das gesamte Universum auf uns abgesehen hat.«
    Savitri deutete mit einem Finger auf mich. »Und sein Gespräch mit General Gau war nur eine Illusion?«
    »Er wird zurückbeordert«, sagte Beata. »Es ist durchaus möglich, dass ihm der Untersuchungsausschuss die dringende Empfehlung ausspricht, seine Erinnerungen an den Zwischenfall zu revidieren.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du so sehr von Verschwörungstheorien besessen bist«, sagte Savitri zu Beata.
    »Willkommen im Club«, sagte Beata.
    »Es ist möglich, dass Journalisten und andere Personen tatsächlich vom Konklave wissen«, sagte Kranjic. »Nur dass es nicht in die offiziellen Medienkanäle gelangt. Und wenn die KU Journalisten aktiv dazu auffordert, nicht darüber zu reden, dann werden sie das Thema auch uns gegenüber nicht ansprechen …«
    »... weil die Skip-Drohnen unsere einzige Informationsquelle sind«, vervollständigte Jane den Satz. »Was bedeutet, dass die Informationen von der Kolonialen Union zensiert werden können.«

    »Richtig«, sagte Kranjic.
    Ich erinnerte mich an Hickorys Sorge, dass die KU seine Kommunikation mit den anderen Obin abhören könnte. Offenbar war er nicht der Einzige, der der KU so etwas zutraute. »Haben Sie nicht irgendwelche Codewörter oder so?«, fragte ich Kranjic. »Eine Möglichkeit, anderen Journalisten etwas mitzuteilen, auch wenn Sie wissen, dass ihre Kommunikation überwacht wird?«
    »Soll ich schreiben, ›der Falke fliegt um Mitternacht‹?«, fragte Kranjic. »Nein, wir haben keinen Code, und selbst wenn wir einen hätten, würde niemand das Risiko eingehen wollen. Glauben Sie, die KU würde nicht auf semantische Idiosynkrasien und steganografische Muster achten?« Er zeigte auf Jane. »Es geht das Gerücht, dass sie eine Zeit lang für den Geheimdienst der KVA gearbeitet hat. Fragen Sie Ihre Frau danach.«
    »Also wissen wir nicht nur nicht, was die KU weiß, sondern wir können gar nicht wissen, was die KU weiß«, sagte Savitri. »Es ist genauso, als wären wir immer noch von jedem Kontakt abgeschnitten.«
    »Nein«, sagte ich. »Wir können uns sachkundig machen. Wir können es nur nicht von hier aus tun.«
    »Aha«, sagte Trujillo. »Ihre Reise zur Phoenix-Station. Sie glauben, dass Sie dort mehr herausfinden werden.«
    »Ja.«
    »Sie werden vollauf mit dem Untersuchungsverfahren beschäftigt sein«, sagte Trujillo. »Sie werden nicht viel Zeit haben, den neuesten Klatsch aufzuschnappen.«
    »Sie kennen doch sicher immer noch ein paar Leute in den Regierungskreisen der Kolonialen Union«, sagte ich zu Trujillo.
    »Sofern es keinen Staatsstreich gegeben hat, ja«, sagte Trujillo.
»Es ist nur ein Jahr vergangen. Ich kann Ihnen ein paar Leute nennen, mit denen Sie Kontakt aufnehmen können.«
    »Es wäre mir lieber, wenn Sie mitkommen würden. Wie Sie selbst sagten, werde ich mit dem Untersuchungsverfahren zu tun haben. Und diese Leute werden mit Ihnen bestimmt viel offener reden als mit mir. Vor allem, wenn man bedenkt, was Sie von mir gehalten haben, als Sie das letzte Mal mit ihnen gesprochen haben.« Ich schaute zu Kranjic hinüber. »Sie auch, Jann. Sie kennen eine ganze Menge Medienleute.«
    Beata schnaufte. »Er kennt viele Sprücheklopfer«, sagte sie. »Lassen Sie mich mitkommen. Ich kenne die Produzenten und die Redakteure – die Leute, die Leuten wie ihm sagen, was sie sagen sollen.«
    »Sie kommen beide mit«, entschied ich, bevor Kranjic einen

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