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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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nicht zustimmte. »Hillel, in dieses Land kommt jede Woche so viel Kokain, dass man damit ein Schlachtschiff versenken könnte. Fade hat es nur getan, um …«
    »Wie viel Kokain in dieses Land geschmuggelt wird oder welche Beweggründe al Fayed hatte, tut nichts zur Sache. Sie haben nicht die Befugnis, so etwas verschwinden zu lassen. Und Sie wissen verdammt gut, dass …«
    »Fade hat es nur getan«, wiederholte Egan, der seinen Satz zu Ende bringen wollte, »um die medizinische Behandlung zu bekommen, die wir ihm hätten bezahlen sollen. Aber als er das Geld dafür hatte und wieder in den Staaten war, hatte sich bereits Narbengewebe gebildet, und es war zu spät für eine Operation. Wir sind schuld daran, dass er dort unten war.«
    Strand schien das nicht im Mindesten zu interessieren. »Wie Sie meinen, Matt. Das ist alles.«
    Egan stand auf, stützte sich auf den Tisch und sah seinem Chef direkt in die Augen. »Das ist noch nicht alles, Hillel. Lassen Sie die Finger von der Sache. Es wird nichts Gutes dabei herauskommen.«
    Strand schwieg einen Moment, als überlegte er, ob er antworten oder Egan hinauswerfen sollte. »Ich kann nicht nachvollziehen, wie Sie zu dieser Schlussfolgerung gekommen sind. Wir sind kurz davor, einen sehr talentierten, hervorragend ausgebildeten Agenten einzustellen, der fließend arabisch spricht. Das ist das Gute, das dabei herauskommen wird.«
    Egan nahm die Handflächen von der kalten Tischplatte und ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Wenn es überhaupt eine Möglichkeit gab, Hillel Strand zur Vernunft zu bringen, dann jetzt. »Ich will es Ihnen erklären … Der Fade, den Sie gestern gesehen haben, ist nicht mehr der Mann, den ich einmal gekannt habe. Sie können mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass er kurz vor einem Zusammenbruch steht. Es gibt eine ganze Menge über ihn, die Sie nicht in seiner Akte lesen können.«
    »Vielleicht wäre es das Beste für ihn, in ein strukturiertes Umfeld zurückzukehren, in dem er die Möglichkeit hat, das einzubringen, was er gut kann? Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht?«
    »Er braucht kein verdammtes strukturiertes Umfeld!«, brüllte Egan, der die Fassung verlor. Er hob die Hand und brachte Strand zum Schweigen, bevor dieser zurückschreien konnte. Als er weitersprach, hatte er sich wieder in der Gewalt. »Es tut mir Leid. Ich habe schlecht geschlafen. Ich will es Ihnen aus einem anderen Blickwinkel erklären: Sie sagen, er sei gut. Das ist, genau genommen, eine Untertreibung. Fade gehört zu den wenigen Menschen, die besser sind als alle anderen. Eine Art Michael Jordan, aber mit einem Gewehr in der Hand anstelle eines Basketballs. Zurzeit sitzt er in seiner Scheune herum und nagelt Quiltrahmen zusammen. Und das ist etwas sehr Positives. Es gibt keinen Grund, zu ihm zu fahren und ihn zu provozieren. Man weiß nicht, wie er reagieren wird.«
    Auf Strands Gesicht breitete sich ein ungläubiges Lächeln aus. »Sie fürchten sich vor ihm, nicht wahr?«
    »Hillel, ich habe panische Angst vor ihm.«

SECHS
    Karen Manning legte den Kopf in den Nacken und starrte in das dichte Grün der Bäume, das die Sonne aussperrte. In der Nacht hatte es geregnet, und die Erde unter ihren Füßen war noch feucht, was die Luftfeuchtigkeit noch mehr in die Höhe trieb und ihre Bluse am Rücken kleben ließ. Der Ort, an dem sie war, schien alles zu schlucken – Luft, Geräusche, Licht. Was, wie sie fand, auch recht passend war.
    Der Anruf, den sie mit Bangen erwartet hatte, war vor etwa einer Stunde gekommen. Der atemlos vorgetragene Bericht eines Mannes, dessen Hund einem nur schwach wahrnehmbaren Geruch gefolgt war. Jetzt schien der Gestank alles und jedes zu durchdringen. Er schürte ihre Wut und ihre Frustration, bis ihr die Kontrolle darüber zu entgleiten schien. Wie jedes Mal.
    »Haben wir eine Spur?«, fragte sie schließlich, während sie nach unten sah.
    Der nackte Körper der Frau hatte sich von Kopf bis Fuß in ein gelbstichiges Grau verfärbt – bis auf die Stelle, an der das dünne Seil, mit dem ihr das Leben genommen worden war, einen schwarzen Ring hinterlassen hatte. Karen hielt ein feuchtes Foto in der Hand, das die junge Frau in glücklicheren Zeiten zeigte. Sie trug einen gelben Bikini und winkte lächelnd in die Kamera.
    »Nichts Neues«, sagte John Wakefield, der sich mit einiger Mühe neben die Leiche hockte und mit einem Arm das dichte Unkraut unter ihr untersuchte.
    Auf den ersten Blick würde niemand vermuten, dass

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