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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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eingesperrter Tiger im Haus herum und knurrt, dass er sich diese Leute vorknöpfen wird. Eigentlich solltest du’s meinetwegen tun. Er treibt mich noch in den Wahnsinn.«
    »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Das ist alles, worum ich dich bitte.«
    Plötzlich piepste die Anklopffunktion ihres Telefons. Karen war sich zwar nicht sicher, ob sie mit dem Anrufer auf der anderen Leitung sprechen wollte, aber es war eine gute Entschuldigung. Inzwischen hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Eltern in eine peinliche Position brachte, und noch mehr schlechtes Gewissen war genau das, was sie jetzt nicht brauchte. Die beiden hatten mit Sicherheit unter dem Gerede zu leiden. Es war schon schlimm genug, eine unverheiratete Tochter zu haben, die Polizistin war (ganz zu schweigen von den unvermeidlichen Anspielungen, sie wäre vielleicht lesbisch), aber eine unverheiratete Tochter zu haben, die eine unfähige Polizistin war, musste die Hölle sein.
    »Mutter, ich muss jetzt aufhören. Wir telefonieren morgen wieder, ja?«
    »In Ordnung. Aber denk bitte über Hawaii nach. Du hörst dich an, als könntest du etwas Abwechslung vertragen.«
    »Versprochen«, sagte Karen. Dann nahm sie das zweite Gespräch entgegen. »Hallo?«
    »Hallo, Karen. Was ist denn bei Ihnen los?«
    Sie brauchte einen Moment, um die Stimme zu erkennen. Als ihr klar wurde, wer der Anrufer war, erstarrte sie.
    »Die Presse zieht ja ganz schön über Sie her. Haben Sie schon mal daran gedacht, einen guten PR-Berater zu engagieren? Mit ein paar Dosen Haarspray kriegen wir bei Ihnen mit Sicherheit eine ähnliche Frisur hin wie bei der Zicke, die Sie beleidigt hat.«
    »Was wollen Sie?«
    Das Schweigen in der Leitung dauerte etwa zehn Sekunden. »Ich wollte Ihnen sagen, dass es mir Leid tut …«
    »Was tut Ihnen Leid? Dass Sie meine Freunde getötet haben? Oder dass Sie aus mir ein Paradebeispiel für die Unfähigkeit der Polizei gemacht haben?«
    Sie wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Salam al Fayed sie zu Hause anrufen würde, und war daher völlig unvorbereitet auf das Gespräch. Wie oft würde dieser Kerl sie eigentlich noch auf dem falschen Fuß erwischen?
    »Vermutlich beides. Aber Sie werden mich nur schwer davon überzeugen können, dass die Jungs aus Ihrem Team Ihre Freunde waren. Ich habe immer gedacht, ein arabischstämmiger SEAL zu sein wäre hart, aber ich wette, dass es eine Frau an der Spitze eines SWAT-Teams noch um einiges schwerer hat. Wenigstens hat man bei mir nicht ständig in Frage gestellt, ob ich für meinen Job qualifiziert bin. Meine Kameraden hatten genug damit zu tun, sich zu fragen, ob ich nicht irgendwann einmal allahu akbar! brülle und sie in den Rücken schieße.«
    »Sie wissen einen verdammten Dreck über mich, und über meine Männer wissen Sie schon gar nichts. Ich habe nichts mit Ihnen gemein, Mr al Fayed. Ist das klar? Nichts.«
    »Himmel, Ihre Verhörtechnik ist so ziemlich das Schlechteste, was mir je untergekommen ist. Sollten Sie denn nicht nett zu mir sein, mein Vertrauen gewinnen und mich dazu bringen, dass ich mich verplappere und Ihnen etwas sage, das ich besser verschwiegen hätte?«
    Jetzt, da er es erwähnte, wurde ihr klar, dass sie genau das hätte tun sollen. »Ich bin nicht von den Israelis ausgebildet worden, Mr al Fayed.«
    »Das tut mir auch Leid. Ich wollte Ihnen keine Angst machen.«
    Sie wollte ihm eine harsche Antwort entgegenschleudern, doch dann wurde ihr klar, dass seine Bemerkung nicht herablassend gemeint war. Seine Entschuldigung klang aufrichtig.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass Sie und Ihre Männer Polizisten sind, hätte ich keinen Schuss abgegeben. Das schwöre ich Ihnen.«
    »Aber auf diesen Strand hätten Sie geschossen, nicht wahr?«
    Er lachte leise. »Das haben Sie sich also gemerkt. Vermutlich war ich doch nicht so Angst einflößend, wie ich gedacht habe.«
    »Vermutlich nicht.«
    »Karen, wer hat der Polizei von mir erzählt?«
    »Ich bin nicht berechtigt, Ihnen das zu sagen.«
    »Ich bin nicht berechtigt, Ihnen das zu sagen«, spottete er. Dann lachte er wieder. »Ich liebe die Ausdrucksweise von Polizisten. Lernt ihr das auf der Akademie? Karen, sagen Sie’s mir. Ich habe ein Recht darauf, den Ankläger zu kennen. Oder haben die Patrioten das jetzt auch schon aus der Verfassung gestrichen?«
    Sie antwortete nicht.
    »Sie wissen es nicht, stimmt’s? Sie haben keine Ahnung, warum man Sie zu mir geschickt hat.«
    »Darüber haben wir doch schon gesprochen, oder nicht?

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