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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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gelesen, dazu alles, was er sich über die Männer, mit denen Fade im Einsatz gewesen war, hatte beschaffen können – im Grunde genommen alles, was auch nur im Entferntesten etwas mit Salam al Fayed zu tun hatte. Die Ergebnisse waren nicht gerade überwältigend. Etwa die Hälfte der Tafel war immer noch leer. Die andere Hälfte hatte er mit Ideen voll geschrieben, die man allenfalls als vage Vermutungen bezeichnen konnte. Er versuchte, sich darauf zu konzentrieren, doch dann stellte er fest, dass er lediglich die leere Bierflasche anstarrte, die er auf seiner Brust balancierte.
    Es dauerte nicht lange, bis sich der Gedanke an Elise und Kali in seinem Kopf festsetzte und nicht wieder verschwinden wollte. Nach einer halben Stunde, in der er nichts zustande gebracht hatte, griff er zu seinem Mobiltelefon und wählte seine Privatnummer.
    »Hallo?«
    »Na, was machst du gerade?«
    »Hey, Matt. Vor ein paar Minuten hatte ich Charlie am Telefon. Wir haben über den Erscheinungstermin der CD gesprochen.«
    Charlie war der Chef von Elises Plattenfirma, der ihren Vertrag trotz ihrer nicht sehr profitablen Karriere immer wieder verlängerte.
    »Wirst du den Termin schaffen?«
    »Das dürfte kein Problem sein. Wir werden allerdings bald mit den Proben beginnen und dann auch recht schnell ins Studio müssen. Hoffentlich sind wir mit einigen Songs bis nächste Woche so weit, dass wir sie bei dem Auftritt in Washington vor einem echten Publikum ausprobieren können.«
    »Es tut mir Leid, dass ich nicht da bin, um dir mit Kali zu helfen.«
    »Kein Problem. Ich schaff das schon. Wann kommst du nach Hause?«
    »Es gibt mehr zu tun, als ich erwartet hatte. Vermutlich bleibe ich länger weg.«
    »Die Massen zu unterdrücken ist eine schwierige Aufgabe.«
    »Ich wusste, dass du Verständnis haben würdest.«
    »Ich werde mich rächen. Es sieht ganz so aus, als würde Charlie den Tourneeplan erweitern. Vielleicht werden es sogar dreißig Städte.«
    »Das dürften wohl gute Neuigkeiten sein«, murmelte Egan. »Er muss davon überzeugt sein, dass die CD ein Erfolg wird.«
    »Du hörst dich niedergeschlagen an, Matt. Ist alles in Ordnung?«
    »Ich sitze in einem öden Hotelzimmer und habe ein paar lange, langweilige Besprechungen vor mir.«
    »Bist du sicher, dass das alles ist?«
    Er hatte Elise nicht angerufen, um ihr schon wieder ein paar dilettantische Lügen aufzutischen. Was war dann der Grund für das Gespräch gewesen? Hatte er sich daran erinnern wollen, dass er sie vermutlich nie wiedersehen würde? »Es klopft gerade an der Tür«, log er. »Ich muss aufhören.«
    »Kali hüpft wie ein Gummiball vor mir herum und versucht, mir den Hörer aus der Hand zu reißen. Sag ihr hallo.«
    »Elise, ich …«
    »Hey Daddy! Daddy?«
    Kalis Stimme klang so aufgeregt und vertrauensvoll, dass es ihm den Atem verschlug. »Hallo, Kleines. Wie war’s im Kindergarten?«
    »Ich will Turnerin werden.«
    »Das kommt aber ein bisschen plötzlich. Was für eine Turnerin denn?«
    »Wir hatten Sport, und ich habe einen Salto gemacht, und Miss Reynolds hat gesagt, ich könnte Turnerin werden. Da gibt es so Dinger, auf denen man draufläuft, und Stangen, an denen man schaukelt, und …«
    Im Hintergrund hörte er die Stimme seiner Frau. »Daddy kann nicht so lange reden, Kali, er muss arbeiten. Du kannst ihm ein andermal von deinem Salto erzählen.«
    »Okay. Kommst du morgen wieder nach Hause? Dann kann ich es dir zeigen.«
    »Morgen noch nicht«, erwiderte Egan leise. »Aber bald, okay? Und schön üben. Ich möchte einen perfekten Salto sehen …«
    Als er das Gespräch beendet hatte, kniff er die Augen zu und blendete die Umgebung aus. Es war keine gute Idee gewesen, und sie war auch noch erbärmlich ausgeführt worden. Er sollte Elise und Kali in den hintersten Winkel seines Gehirns verbannen und sie fürs Erste vergessen. Zurzeit waren sie für ihn nur eine Last.
    Er nahm die Bierflasche von seiner Brust und zwang sich dazu, sein Augenmerk wieder auf die Tafel zu richten.
    Am effektivsten war wohl, davon auszugehen, dass Fade ihn bei einem Zweikampf töten wollte. Wenn die beiden Neuen von Strand das Pech hatten, dabei zu sein, würden sie vermutlich ebenfalls getötet werden. Und wenn Polizisten dazukamen, würde es noch ein paar Leichen mehr geben. Das bedeutete, er musste klüger sein. Er musste eine Möglichkeit finden, sich hinter ihn zu schleichen und …
    Und dann was?
    Egan schüttelte den Kopf und versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu

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