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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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bringen. Zuerst musste er sich darauf konzentrieren, Fade zu finden. Um alles andere brauchte er sich erst später zu kümmern.
    In der ersten Spalte der Tafel hatte er notiert, in welche Richtung die Ermittlungen der Polizei gingen. Im Wesentlichen würden sie sich an den Informationen orientieren, die ihnen über Fade vorlagen. Nach den Berichten, die er bis jetzt gesehen hatte, waren sie allerdings nicht ganz so eifrig bei der Sache, wie er das erwartet hatte. Die Fahndung nach dem Sammler blockierte enorme Ressourcen, und Pickering schien mehr Interesse daran zu haben, sich und seine Position abzusichern, als den Mann zu finden, der sein SWAT-Team ausgelöscht hatte.
    Bis jetzt hatte die Polizei den Verbindungsnachweis für Fades Telefonanschluss untersucht und festgestellt, dass er nicht oft telefonierte – zuletzt mit Sharper Image und einem Hersteller von Modellflugzeugen, der die Geräte geliefert hatte, mit denen Fade sein Haus in eine gigantische Sprengfalle verwandelt hatte. Befragungen von Nachbarn, Kunden und Kollegen vervollständigten das Bild eines Mannes, der keinen einzigen Freund hatte.
    Egan holte sich noch ein Bier aus dem kleinen Kühlschrank und versuchte, nicht an das zu denken, was aus Fade einen zornigen, gewalttätigen und niedergeschlagenen Mann gemacht hatte. Früher waren Partys verschoben worden, wenn er aus irgendeinem Grund nicht kommen konnte.
    Der Rest seiner Notizen auf der rechten Seite der Tafel listete die Sackgassen auf, in die sich die Polizei verrannt hatte. Fades Eltern waren tot, und er und seine einzige Schwester hatten sich nie sehr gut verstanden.
    Natürlich hatte man inzwischen die Fahndung nach dem Auto eingeleitet, in dem Karen Manning von Fade transportiert worden war, aber den Wagen war er inzwischen mit Sicherheit losgeworden. Nachfragen der Polizei bei Flughäfen, Busbahnhöfen, Mietwagenfirmen und Taxiunternehmen hatten nichts ergeben, ebenso die halbherzige Überprüfung von Auto- und Motorradverkäufen lokaler Händler.
    Die Polizei machte einen grundlegenden Fehler: Sie ging davon aus, dass Fade auf der Flucht war. Egan dagegen war so gut wie sicher, dass er nirgendwohin gehen würde, bis er das erledigt hatte, was er sich vorgenommen hatte. Als Erstes hatten Pickerings Leute versucht, Fade über dessen Mobiltelefon zu finden, indem sie anhand von Echtzeitdaten feststellen wollten, welcher Verstärker sein Signal auffing. Allerdings schien sich Fade in den letzten Jahren mit neuen Technologien beschäftigt zu haben, denn er hatte ein Satellitentelefon mit tausend vorausbezahlten Stunden gekauft und dafür Bargeld auf den Ladentisch gelegt. Billy zufolge konnten sie höchstens darauf hoffen, dass Fade gerade telefonierte, wenn der Satellit, mit dem er verbunden war, über den Horizont kam, und seinen Standort dann auf einige tausend Quadratkilometer genau bestimmen, was natürlich nicht sehr hilfreich war.
    Der Wagen war ein Ansatzpunkt. Fade hatte eine Schwäche für Oldtimer – insbesondere Cabrios. Egan konnte sich noch gut an sein enzyklopädisches Wissen und die langen Monologe zu seinem Hobby erinnern, mit dem sich Fade die Zeit zwischen den Einsätzen vertrieben hatte. Dem aufgebockten Auto nach zu urteilen, das Egan im Vorgarten von Fades Haus gesehen hatte, gehörte sein Steckenpferd zu den wenigen Dingen, die er nicht aufgegeben hatte.
    Fade würde es als ein letztes Vergnügen ansehen, und daher war es auch sehr wahrscheinlich, dass er sich nach einem passenden fahrbaren Untersatz umgesehen hatte. Geld war natürlich auch ein Thema, aber da er sehr bescheiden gelebt und das Geld, das er bei den Kolumbianern verdient hatte, nicht für die Rückenoperation verwendet hatte, konnte man wohl davon ausgehen, dass er eine Menge Bargeld bei sich trug.
    Abgesehen davon hatte Egan nicht viel. Das sichere Haus, in das Karen Manning von Fade gebracht worden war, bewies, dass er damit gerechnet hatte, von jemandem aus seiner Vergangenheit gejagt zu werden – allerdings war er wohl nicht davon ausgegangen, dass es die US-Regierung sein würde. Und das bedeutete, dass ihm vermutlich mehrere Identitäten und eine entsprechende Waffensammlung zur Verfügung standen.
    Strands Name war in Mannings Bericht aufgetaucht, allerdings war weder sein Vorname noch der Heimatschutz erwähnt worden. Die Polizei hatte mehrere tausend Strands in den Vereinigten Staaten mit Daten über Personen abgeglichen, die eine Gefängnisstrafe verbüßt hatten oder im Verdacht standen, am

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