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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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habe versucht, Ihre Beurlaubung rückgängig zu machen, aber es ging nicht. Die Vorschriften. Sollte ich eine Spur finden, denke ich mir allerdings etwas aus, damit Sie wieder arbeiten können. Sie fehlen mir sehr bei den Ermittlungen.«
    »Vielen Dank, John.«
    »Kopf hoch, Karen.«
    Sie legte den Hörer auf, und zum ersten Mal an diesem Tag verspürte sie nicht mehr den Drang, sich die Nachrichten im Fernsehen anzusehen. Es war gut, dass es John Wakefield gab.
    Als sie in die Küche gehen wollte, klingelte das Telefon schon wieder. Sie hob ab und nahm es mit.
    »Hallo?«, meldete sie sich, während sie die Tür der Spülmaschine öffnete und anfing, das Besteck aus der Spüle zu nehmen.
    »Ist alles in Ordnung mit dir, Liebes?«
    »Hallo, Mutter. Mir geht es gut.«
    »Du hörst dich aber nicht so an, als würde es dir gut gehen. Hast du die Nachrichten im Fernsehen gesehen? Das ist ja furchtbar. Wann wirst du ein Interview geben und das richtig stellen?«
    »Das kann ich nicht, Mutter. Darüber haben wir doch schon gesprochen.«
    »Dieser Vorfall ist natürlich höchst bedauernswert, aber das ist doch kein Grund dafür, dass man im Fernsehen so etwas Schlimmes über dich sagt.«
    Ihre Mutter war ein gnadenlos höflicher Mensch. Das Höchste, was sie sich an Kritik erlaubte, war die Bemerkung »sehr ungezogen«. Adolf Hitler? Sehr ungezogen. Alles, was weniger verwerflich war, bekam das Attribut »bedauerlich«. Das gesamte Team ist niedergeschossen worden, viele Kinder haben ihren Vater verloren? Bedauerlich. Sie und Vater waren herzensgute Menschen und hatten sich sehr bemüht, das schwarze Schaf in der Familie zu verstehen und es nach Kräften zu unterstützen, obwohl das Karens Leben nicht immer einfacher gemacht hatte.
    Als Karens redselige Kollegen herausgefunden hatten, dass ihre Eltern nicht nur Multimillionäre, sondern zudem treue Anhänger der Country Club-Kreise waren, war alles nur noch schlimmer geworden. Ihr war nicht viel übrig geblieben, als die höhnischen Kommentare mit Augenrollen und einem Grinsen zu quittieren. Es war nicht ganz einfach, vehement dagegen zu protestieren, schließlich war das Haus, in dem sie wohnte, ein Geschenk ihrer Eltern zum Abschluss ihres Studiums, und die Raten für das Auto, das sie sich von ihrem eigenen Geld gekauft hatte, waren eines Tages plötzlich abbezahlt gewesen.
    Noch heikler war die Tatsache, dass ihre Eltern genauso wenig von Polizisten hielten wie diese von ihnen. Weder ihre Mutter noch ihr Vater hatte gedacht, dass sie diesen »Polizeijob« länger als ein oder zwei Jahre machen würde. Sie waren davon ausgegangen, dass sie sich bis dahin die Hörner abgestoßen hatte, kündigen und sich mit einem netten Mann zusammen ein schönes Haus suchen würde. Manchmal fühlte sie sich, als würde sie vom Gewicht der Klischees erdrückt werden.
    »Im Fernsehen haben sie gesagt, du seist beurlaubt. Heißt das, du musst nicht arbeiten?«
    »So könnte man das nennen.« Karen versuchte, ein paar festgeklebte Nudeln aus einer Pfanne zu entfernen.
    »Was hältst du davon, wenn wir ein paar Tage in unserem Haus auf Hawaii verbringen? Dein Vater hat gerade etwas Zeit. Ihr solltet euch zusammensetzen und reden.«
    »Mutter, fang nicht wieder damit an.«
    »Was meinst du damit? Er ist dein Vater und will dir helfen. Aber du weißt, dass er nichts unternehmen wird, ohne dich vorher zu fragen.«
    Ihr Vater hatte am Anfang seiner Karriere Zigaretten von der Ladefläche eines Pick-ups ausgeliefert und mit Intelligenz, brachialer Rücksichtslosigkeit und dem richtigen Parteibuch eine erfolgreiche Spedition mit Millionenumsätzen daraus gemacht. Auf dem Weg nach oben hatte er mit seinem Geld und anderen Ressourcen stets die Republikaner unterstützt und dabei nie auf einen Verlierer gesetzt. Heute war er ein steinreicher Unternehmer mit sehr guten politischen Verbindungen, weshalb sie ihn in ihrer idealistischen Phase, die jeder im College durchmacht, heftig kritisiert hatte.
    »Mutter, ich kann nicht.«
    »Du kannst nicht mit nach Hawaii, oder du kannst ihn nicht um Hilfe bitten?«
    »Beides. Ich glaube nicht, dass ich am Strand liegen könnte, während meine Männer beerdigt werden, und ich kann Vater nicht um Hilfe bitten, weil ich während meiner College-Zeit so gemein zu ihm gewesen bin.«
    »Wenn du es schon nicht für dich selbst tust, tu es wenigstens für ihn. Es bringt ihn fast um, nichts unternehmen zu können. Wenn er nicht im Büro ist, läuft er wie ein

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