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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Sie arbeiten für die kolumbianischen Drogenkartelle und haben die Ramirez-Brüder getötet.«
    »Ich habe für die kolumbianischen Drogenkartelle gearbeitet. Aber das ist Jahre her.«
    »Und die Ramirez-Brüder?«
    »Hören Sie, ich habe eine Menge Leute getötet, aber es waren nicht so viele, dass ich welche vergessen hätte.«
    »Soll das etwa heißen, dass Sie unschuldig sind?«
    »Unschuldig … Das haben Sie gesagt, nicht ich. Diese Ramirez-Brüder habe ich jedenfalls nicht getötet. Vermutlich glauben Sie mir das sogar, denn nachdem ich ein komplettes SWAT-Team ausgelöscht habe, habe ich eigentlich keinen Grund mehr, in dieser Hinsicht Haarspalterei zu betreiben.«
    Karen ging durch die Küche, während sie sich die Hände an einem Geschirrtuch abtrocknete, und setzte sich dann an den kleinen Esstisch. Er hatte Recht. Sie glaubte ihm wirklich.
    »Ein höchst bedauerlicher Fehler.« Sie verzog das Gesicht, weil sie das Lieblingswort ihrer Mutter verwendete. Dann stand sie wieder auf und versuchte, das Gefühl der Verwirrung abzuschütteln, das sie überfallen hatte. Sie musste sich zusammenreißen. Sie durfte nicht zulassen, dass er das Gespräch kontrollierte. »Aber dass Sie für die Kartelle gearbeitet haben, ist richtig, nicht wahr? Was haben Sie für sie gemacht?«
    »Ich, ähm, ich habe die Konkurrenz von Castel Vela ausgedünnt. Aber nur in Kolumbien. Nie in den Vereinigten Staaten. Jetzt baue ich Möbel. Sie brauchen nicht zufällig eine schöne Aussteuertruhe? Die Frau, für die ich sie gebaut habe, wird sie jetzt, da ich der Staatsfeind Nummer eins bin, wohl nicht mehr wollen.«
    »Sie können sich vermutlich denken, dass meine Heiratsaussichten zurzeit so gering sind, dass ich absolut keine Verwendung für eine Aussteuertruhe habe.«
    »Sie könnten die Zeitungsausschnitte darin aufbewahren.«
    »Sie können mich mal.«
    »Wie Sie wollen.«
    »Wer ist Strand?«
    »Ein wenig offensichtlich, aber ich schätze mal, Sie haben noch nicht so viel Erfahrung damit …«
    »Gehört er zu den Feinden, die Sie sich in Kolumbien gemacht haben?«
    »Nein, die sind alle tot. Strand ist erst kürzlich auf meine Liste gekommen.«
    »Mr al Fayed, warum um alles in der Welt wollen Sie mir nicht sagen, um was es eigentlich geht? Wenn Sie Grund zur Annahme haben, dass jemand Sie umzubringen versucht, könnte das vielleicht die Anklagepunkte gegen Sie abschwächen. Vielleicht hat uns dieser Strand ja auch selbst angerufen, um Sie reinzulegen. Auf dieser Art von Information könnte Ihr Anwalt die Verteidigung aufbauen …«
    »Ich glaube nicht, dass mein Fall je vor Gericht landen wird. Aber ich finde es sehr nett, dass Sie sich Gedanken darüber machen.«
    Er hörte sich an, als würde er das Gespräch gleich beenden, und Karen versuchte, etwas zu sagen, das ihn in der Leitung hielt. »Warum treffen wir uns nicht? Dann können wir reden …« In Gedanken schlug sie sich vor die Stirn, bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hatte. Geschickt. Sehr geschickt.
    Er war höflich genug, um ihren Patzer zu ignorieren. »Eigentlich hatte ich Sie angerufen, weil ich Ihnen etwas sagen wollte …«
    »Ja?«
    »Ich weiß, wie es ist, Männer aus dem Team zu verlieren, und ich weiß, wie es ist, von den Leuten im Stich gelassen zu werden, die einem eigentlich den Rücken stärken sollten. Aber es war nicht Ihre Schuld. Man hat Sie in eine aussichtslose Situation gebracht. Und vergessen Sie eines nicht: Man kann zwar nicht immer beeinflussen, was andere über einen denken, aber man kann beeinflussen, was man über sich selbst denkt.«
    Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Nach dreißig Sekunden Schweigen in der Leitung hörte sie ihn immer noch atmen.
    »Mr al Fayed?«
    »Nennen Sie mich Fade.«
    »Warum haben Sie mich wirklich angerufen?«
    Wieder hörte sie sein leises Lachen. »Ich glaube, weil ich sonst niemanden habe, mit dem ich reden kann.«
    Die Verbindung brach ab. Sie starrte noch ein paar Sekunden auf den Hörer, bevor sie die Nummer der Polizei wählte.

ZWANZIG
    Die große Tafel auf Rollen , die er gekauft hatte, beanspruchte nahezu den gesamten freien Platz. Egan musste sich seitwärts auf das Bett legen, um lesen zu können, was er auf die Tafel geschrieben hatte. Den wolkenlosen Tag draußen hatte er mit den schweren Vorhängen ausgeschlossen, was den Raum noch beengter machte. Das abgewohnte Hotelzimmer fühlte sich an wie eine feuchte Höhle und roch auch so.
    Er hatte sämtliche Akten über Fade

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