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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Wirklich nicht.«
    Egan nahm den Zettel und ging auf die Tür zu.
    »Hey, Matt?«
    Er blieb mit der Hand auf dem Türknauf stehen. »Ja?«
    »Du solltest besser noch mal darüber nachdenken, ob du Sal wirklich finden willst. Denn wenn du ihn findest, wird das kleine Mädchen keinen Vater mehr haben.«
     
    »Hier drüben«, sagte sein Begleiter. Dann blieb er auf dem Gehweg stehen und deutete vor sich. »Hinter dem Müllcontainer.«
    Egan zögerte, doch dann ging er in die mit Unrat übersäte Gasse, während er sich wünschte, er hätte seine Waffe aus dem Auto geholt, als er daran vorbeigekommen war. Allerdings hatte er dabei zu seiner Erleichterung auch festgestellt, dass der Junge, den er bezahlt hatte, um darauf aufzupassen, immer noch geduldig auf der Motorhaube saß und auf den zweiten Fünfziger wartete.
    Er ging weiter bis ans Ende der schmalen Gasse, wo ein großer Müllcontainer stand.
    Roy Buckner hatte sich nicht sehr verändert. Die Entlassung aus dem Militär hatte nichts an seiner Vorliebe für kurz geschorenes Haar geändert, aber er hatte zugenommen. Mit etwas mehr Fleisch wirkte seine Hakennase zwar weniger bedrohlich, doch dieser Effekt wurde durch die tief in den Höhlen liegenden Augen zunichte gemacht. Aus einem der Mundwinkel sickerte Blut, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen machte es ihn stocksauer, von vier schwarzen Jugendlichen mit Automatikpistolen in Schach gehalten zu werden.
    »He, Roy. Wie geht’s?«
    Buckner verzog die anschwellenden Lippen, was wohl den Eindruck erwecken sollte, dass er die Situation völlig unter Kontrolle hatte. »Gut, Matt. Und dir?«
    »Kann mich nicht beschweren.«
    Egan ging an einem der Jugendlichen vorbei und legte Buckner den Arm um die Schultern. Dann führte er ihn aus der kleinen Gasse heraus, mit seinem neuen Team dicht auf den Fersen. »Hör mir gut zu, Roy. Ich möchte nicht, dass du mir folgst. Wenn ich mir vorstelle, dass ich zwischen dich und Fade geraten könnte, jagt mir das ehrlich gesagt eine Scheißangst ein.«
    »Aber das ist doch nicht mein Problem, Matt.«
    »Doch, schon. Denn wenn ich dich noch ein einziges Mal in meiner Nähe sehe, werde ich dich erschießen.«

ACHTUNDZWANZIG
    Hillel Strands Rezeptionistin schien ganz gut zu verdienen. Selbst in der Dunkelheit wirkte das Neubaugebiet brandneu – noch nicht markierte Straßenbeläge, junge Bäume, die mit grünem Elastikband an Pfählen festgebunden waren, leere Sackgassen. Die Häuser, die schon fertig waren, sahen alle gleich aus und schienen die schmalen Grundstücke, auf denen sie standen, sprengen zu wollen. Überdimensionierte Villen mit Säulen und Erkern, die eher in einen Park passten als in eine Vorortsiedlung.
    Fade ging im Licht der in regelmäßigen Abständen montierten Straßenlampen weiter. Es war keine Überraschung, dass die Hausnummern in absteigender Reihenfolge verliefen, an gut sichtbarer Stelle angebracht und durchgehend beleuchtet waren. Als er Nummer sechshundertneunzehn erreicht hatte, schlich er auf der rechten Seite der Einfahrt hinauf und schlüpfte durch ein unverschlossenes Tor in den Garten hinter dem Haus.
    Von einem noch nicht fertig gestellten Haus einige Grundstücke weiter hatte Fade vor ein paar Stunden gesehen, wie Kelly Braith und ihr Mann zwei Jungen im Teenageralter in einen Minivan gepackt hatten und weggefahren waren. Er hatte sich erst von der Stelle gerührt, als es dunkel genug war, um etwas Deckung zu haben, und er sich vergewissert hatte, dass niemand mehr im Haus war und das Licht einschaltete.
    Der Garten war rundum von einem Holzzaun umgeben, der mehr für Sichtschutz als für Sicherheit sorgte. Fade lauschte auf Geräusche aus den angrenzenden Gärten. Als er keine hörte, stieß er mit dem Ellbogen eine der Glasfüllungen in der Hintertür ein. Nachdem er hindurchgegriffen und das Schloss entriegelt hatte, trat er zurück und wartete auf das Piepsen einer Alarmanlage. Nichts. Vermutlich war das letzte Geld der Braiths dafür draufgegangen, die Küche mit Schränken aus echt falschem Kirschholz einzurichten, für die ein Aufpreis bezahlt werden musste.
    Fade holte einen toten Vogel aus einer mitgebrachten Plastiktüte und legte das Tier so auf den Boden, dass es aussah, als wäre es gegen das Glas geflogen und hätte sich das Genick gebrochen. Dann schlich er leise hinein. Es zahlte sich aus, dass er sich in dem Haus weiter unten in der Straße die Raumaufteilung angesehen hatte, denn er fand das kleine Arbeitszimmer hinter

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