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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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sein.«
    »Ich suche Javan Franklin.«
    »Wen?«
    Egan wandte sich an den jungen Mann, der offenbar der Sprecher der Gang war, und deutete auf das Mobiltelefon an dessen Gürtel. »Warum rufst du Javan nicht einfach an und sagst ihm, dass ein Freund von Salam al Fayed mit ihm reden will?«
    Die Männer sagten nichts mehr, bewegten sich aber langsam auf ihn zu, bis sie nur noch so weit von ihm entfernt waren, dass er sich im Fall eines Angriffs nur zu Tode prügeln lassen konnte. Nein, das war nicht ganz richtig. Vermutlich würde er sich den Typ vor sich greifen können, bevor er zu Boden ging. Das würde ihm natürlich nichts nützen, aber er würde ein kleines bisschen glücklicher sterben, nachdem er einem von ihnen das Genick gebrochen hatte.
    Vielleicht ahnte der Anführer, was er dachte, oder vielleicht wusste er etwas über Fade – nach einem Moment trat er zurück und wurde durch eine Wand aus Fleisch ersetzt, die von einem T-Shirt mit einem Aufdruck der Chicago Bulls nur mit Mühe gebändigt wurde.
    Egan konnte nicht hören, was der Mann in sein Telefon sagte, doch als er das Gespräch beendet hatte, nickte er kurz, und Egan spürte, wie er mit dem Gesicht nach unten auf den Gehsteig gestoßen wurde. Er versuchte, einen der zahllosen Arme zu erwischen, die ihn gepackt hatten, und fast wäre es ihm auch gelungen, einen heftig beringten Finger zu greifen, der sich in seinem Hemd verfangen hatte. Doch dann donnerte ihm der Fettsack, der eben noch vor ihm gestanden hatte, beide Knie in den Rücken.
    Das war’s dann, dachte er, während er unter dem Gewicht des Mannes nach Atem rang. Er hatte zahllose Einsätze hinter der Feindeslinie überlebt und noch einige mehr koordiniert, und jetzt würde er im Big Apple sterben, durch die Hand von Teenagern. Der Gedanke an Elise und Kali verlieh ihm noch einmal neue Kraft, die er nutzte, um einen Arm freizubekommen. Er hob den Kopf, soweit das möglich war, und musterte die Gürtel vor sich. Eines dieser Arschlöcher hatte bestimmt eine Waffe. Wenn er sie erreichen konnte …
    Er hatte noch immer nichts gesehen, das tödlicher war als eine Gürtelschnalle, als ihm auffiel, dass er noch mehr oder weniger unversehrt war. Er hatte keine Faustschläge, Fußtritte, Messerklingen oder Kugeln verpasst bekommen. Die Hände, die er an seinem Körper spürte, durchsuchten ihn lediglich nach Waffen und Abhöreinrichtungen.
     
    »Jetzt glaub mir doch. Sie haben mich schon gefilzt.«
    »Und ich werd dich jetzt noch mal filzen.«
    Egan wurde an die Wand gedrückt und noch einmal durchsucht, dieses Mal mit dem Lauf einer 45er hinter dem Ohr. »Cool bleiben, okay?«, empfahl der Mann, der ihn abklopfte.
    Schließlich trat er zurück, packte Egan am Kragen und schob ihn durch eine Küche, die aussah, als wäre sie seit den Fünfzigerjahren nicht mehr benutzt worden. Das Schlafzimmer im hinteren Teil der großen Wohnung war mit Sofas und Ledersesseln eingerichtet, deren Platzierung an den Audienzsaal eines Königs denken ließ. Links und rechts hinter dem König, der in einem roten Fernsehsessel saß, standen zwei junge Männer mit Schulterholstern.
    »Ich riech einen Scheißcop auf hundert Meter, und das ist ein Scheißcop«, sagte einer von ihnen.
    Der Mann im Sessel schien unbewaffnet zu sein. Er trug ein weißes Leinenhemd, eine cremefarbene Hose und keine Schuhe an den Füßen. Er nickte, und einer der Männer, die hinter Egan standen, griff sich seine Brieftasche und brachte sie ihm.
    »Süß«, sagte der Mann im Sessel, während er ein Foto von Kali hochhielt. »Deine Tochter?«
    Egan nickte.
    »Was kann ich für dich tun, Matt?« Der Mann warf Egans Brieftasche zurück.
    »Bist du Javan Franklin?«
    Sein Gesichtsausdruck sagte, dass er nicht die Absicht hatte, diese Frage zu beantworten.
    »Ich möchte mit dir über Salam al Fayed sprechen.«
    »Ach ja? Zurzeit höre ich nur Gutes über Sal.«
    Die übrigen Anwesenden – insgesamt sieben Männer – lachten.
    »Hast du in letzter Zeit mit ihm gesprochen?«
    »Was zum Teufel geht dich das an? Du hast doch gesagt, du bist kein Cop.«
    Egan schüttelte den Kopf und kam zu dem Schluss, dass er vielleicht eine kleine Chance hatte, das zu bekommen, was er haben wollte, wenn er die Wahrheit sagte. Franklin sah aus wie ein echter Skeptiker. »Ich habe früher mit ihm gearbeitet. Er glaubt, dass ich ihn reingelegt habe, und hat geschworen, mich zu töten. Ich will ihn finden, bevor ihm das gelingt.«
    Franklin schien ein etwas

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