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Die letzte Mission

Die letzte Mission

Titel: Die letzte Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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jagen könnten, wären Ihre Probleme doch auf einen Schlag gelöst.«
    »Fade, ich will Sie nicht erschießen.«
    »Natürlich wollen Sie das. Geben Sie’s ruhig zu. Warum sollten Sie es nicht wollen?«
    »Weil ich überhaupt niemanden erschießen will. Und ich will auch nicht, dass Sie noch mehr von unseren Leuten erschießen – was durchaus passieren könnte, wenn es zu einem dieser Macho-Showdowns kommt. Ich glaube Ihnen, wenn Sie sagen, dass Sie meine Männer nicht töten wollten, und ich gehe davon aus, dass Sie nicht noch mehr Menschen töten wollen. Also, warum entschärfen Sie die Situation nicht? Stellen Sie sich. Besorgen Sie sich einen guten Anwalt. Dann werden Sie diese Sache auch überleben.«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand Interesse daran hat, meine Geschichte an die Öffentlichkeit zu bringen. Und wenn ich mich stelle, wird das lediglich mit meiner Hinrichtung enden. Aber ich habe nicht vor, auf einer Bahre festgeschnallt zu sterben, während die Familien meiner Opfer zusehen. Außerdem müssten Sie ein Stadion mieten, wenn Sie alle dazu einladen wollten …«
    »Aber wenn …«
    »Karen, es gibt leider gewisse … Verwicklungen. Aber ich freue mich, dass Sie sich deshalb Gedanken machen. Wirklich.«
    Die Kennzeichen waren festgeschraubt. Fade richtete sich auf und streckte seinen schmerzenden Rücken, während er sich fragte, ob der Kmart auf der anderen Straßenseite Luftgewehre verkaufte.
    »Fade …«
    »Danke für das Gespräch, Karen. Ich muss jetzt los.«

SIEBENUNDZWANZIG
    Egan brauchte sechs Stunden, um den Stadtrand von New York zu erreichen, und dann noch einmal zwei, bis er sich durch das Verkehrschaos zu dem gefährlich aussehenden Viertel durchgekämpft hatte, das ihm genannt worden war.
    Seit die Sonne untergegangen war, schien es noch heißer geworden zu sein. Als er aus dem Auto stieg, schlug ihm feuchte Luft entgegen, die nach Beton und Autoabgasen roch. Die Straße war leer, aber auf dem Gehsteig lungerten einige Männer herum, und noch mehr von ihnen saßen auf den Stufen der Treppen, die zu den baufälligen Häusern aus rotbraunem Sandstein führten. Sie taten alle das Gleiche: Sie starrten ihn an. Er wollte schon über die Straße gehen, doch dann drehte er sich noch einmal um und beugte sich in den Wagen, um seine Waffe im Handschuhfach einzuschließen. Ob das klug oder reiner Selbstmord war, würde sich später herausstellen.
    »He, Mister, soll ich auf Ihren Wagen aufpassen?«
    Egan knallte die Tür zu und drehte sich um. Der Junge war etwa dreizehn Jahre alt und trug eine Jeans und ein sauberes weißes T-Shirt, das seltsamerweise kein Markenlogo aufwies. »Du siehst aber nicht gerade so aus, als wärst du hart im Nehmen.«
    »Ich vertrag mehr als Sie.«
    Egan lachte und sah sich um, wobei er sich vergewisserte, dass die anderen ihn immer noch anstarrten. Er fragte sich, ob Fade die gleiche Reaktion hervorgerufen hatte, als er seinen Wagen in Washington abgestellt hatte. Mit einem großen Unterschied natürlich. Jeder, der nicht von einem Pferd gegen den Kopf getreten worden war, wusste instinktiv, dass man sich nicht mit Fade anlegte. Er dagegen sah genauso aus wie das, was er war – ein Mann, der mit seiner verrückten Frau und seiner Tochter, die mit Lichtgeschwindigkeit auf die Pubertät zuraste, in einem Vorort wohnte.
    »’ne gute Investition, Mann. Garantiert.«
    »Garantiert. Wie viel?«
    »Zwanzig Mäuse.«
    Egan zog seine Brieftasche heraus und gab dem Jungen einen Fünfziger.
    »He, Mann, seh ich aus, als würde ich Wechselgeld mit mir rumschleppen?«
    »Sag mir, wo ich Javan Franklin finde, und der Rest gehört dir.«
    Der Junge seufzte genervt. »Mann, Sie sehen doch, wie ich rumlaufen muss. Meine Mutter besteht drauf. Mein Leben ist schon hart genug, da muss ich nicht auch noch zu viel quatschen.«
    »Verstehe.« Egan ging los, in Richtung eines breiten Gebäudes am Ende des Blocks. »Wenn ich zurückkomme und der Wagen noch so aussieht wie jetzt, bekommst du noch einen Fünfziger.«
     
    Als er noch etwa sechs Meter von den jungen Männern auf den Treppen entfernt war, standen alle auf, und mindestens drei von ihnen sprachen hastig in ihre Mobiltelefone. Als er sich ihnen bis auf drei Meter genähert hatte, kam die Hälfte von ihnen auf den Gehsteig und umzingelte ihn.
    »Was zum Teufel hast du hier zu suchen? Hast du dich verlaufen, oder bist du ein Cop?«, fragte einer.
    »Weder das eine noch das andere.«
    »Dann musst du übergeschnappt

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