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Die letzte Rune 01 - Das Ruinentor

Titel: Die letzte Rune 01 - Das Ruinentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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schrecklich leid, dich da reingezogen zu haben. Ich fürchte jedoch, mir bleibt keine andere Wahl. Es gibt einfach keine andere Person, der ich zu vertrauen wage. Und diese Angelegenheiten sind einfach zu wichtig für mich, als daß ich unnötige Risiken eingehen könnte.« Er seufzte, ein Laut tiefer Müdigkeit. »Ich werde fortgehen.«
    Travis sah seinen alten Freund schockiert an. »Fortgehen? Du meinst, Castle City verlassen?«
    Der ältere Mann nickte in trauriger Bestätigung.
    »Aber warum?«
    Jack setzte sich, faltete die Hände sorgfältig zusammen und erwiderte Travis' Blick.
    »Ich werde gejagt«, sagte er.

5
    Travis hielt das leere Brandyglas gepackt und hörte wie betäubt zu, als Jack in einem geradezu aufreizend ruhigen Tonfall erklärte, gewisse Individuen würden schon seit langer Zeit nach ihm suchen. Nun stünden sie kurz davor, ihn aufzuspüren, und er müßte Castle City verlassen, zumindest für den Augenblick. Travis fragte sich, ob Jack möglicherweise mit illegal erworbenen Antiquitäten handelte. Vielleicht waren die Schwerter, Äxte und Helme, die die Wände des verborgenen Raumes schmückten, ins Land geschmuggelt worden und Männer, die sie haben wollten, hinter Jack her. So schwer das auch zu glauben war, erschien es doch als die einzige logische Erklärung.
    Travis wurde sich bewußt, daß Jack ihn etwas gefragt hatte. Verwirrt schüttelte er den Kopf. »Es tut mir leid, Jack. Was hast du gesagt?«
    »Du mußt zuhören, Travis«, sagte Jack mit einem tadelnden Stirnrunzeln. »Das hier ist wichtig. Ich sagte, ich hoffte, du könntest etwas für mich aufbewahren, solange ich fort bin. Es ist ein kleiner Gegenstand, ohne jeden Marktwert, der aber für mich von großem persönlichen Wert ist. Ich wäre sehr erleichtert, wenn ich wüßte, daß er während meiner Abwesenheit in guten Händen ist.« Er schloß eine Truhe auf und holte eine Schatulle hervor; sie war schwarz und klein genug, um von einer Hand umschlossen zu werden. Er stellte sie vor Travis auf dem Tisch ab. »Würdest du das für mich aufbewahren?«
    »Aber natürlich, Jack, wenn du es möchtest.« Travis nahm die Schatulle. Sie war schwer, und er erkannte, daß sie aus Eisen gefertigt sein mußte. Die Oberfläche war mit eckigen Symbolen verziert, die ihm unbekannt waren; als Verschluß diente ein einfacher Haken. Travis fing an, ihn zu lösen.
    »Bei Osiris' verlorenem Glied, mach sie nicht auf!« Jack schlug mit der Hand auf den Deckel und warf Travis einen finsteren Blick zu. Dann lehnte er sich mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck auf seinem Stuhl zurück und zog die Weste glatt. »Travis, verzeih mir. Es wäre einfach nur besser, wenn du dieses Kästchen verschlossen ließest.«
    »Was du nicht sagst«, murmelte Travis.
    »Kein Grund, hier unverschämt zu werden. Versprich mir einfach, die Schatulle zu behüten und zu verstecken.«
    Travis seufzte geschlagen. »Also gut. Ich verspreche es.«
    »Danke.«
    Doch Travis war noch nicht fertig. »Jack, worum geht es wirklich? Wer sind diese Leute, die hinter dir her sind? Wo gehst du hin? Und wann kommst du zurück?«
    Jacks Tonfall war mißbilligend, wenn auch nicht unfreundlich. »Du weißt es doch besser, als solche Fragen zu stellen, Travis. Ich habe dir bereits mehr gesagt, als ich sollte.« Jack stand auf und gab damit deutlich zu verstehen, daß die Unterhaltung zu Ende war. Travis wußte, daß es nichts gab, was er tun konnte, doch dieses Wissen verhinderte nicht, daß es ihm schwer ums Herz wurde.
    Er nahm die eiserne Schatulle und schob sie in die Brusttasche der Felljacke, dann folgte er Jack nach unten. Vor der Vordertür des Antiquitätengeschäfts blieben sie stehen. Travis kaute auf der Unterlippe herum. War dies das letzte Mal, daß er seinen alten Freund sehen sollte? »Jack, ich werde dich vermissen.«
    Ein wehmütiger Ausdruck huschte über Jacks Züge. »Ich dich auch, Travis. Du bist ein wahrer Freund. Danke für dein Verständnis.«
    Travis sparte sich die Mühe zu bemerken, daß er nichts von alledem verstand. Es hätte nichts genutzt. »Good bye, Jack.« Er konnte nicht glauben, daß er diese Worte aussprach. »Wo auch immer du hingehst, paß auf dich auf.«
    In Jacks blauen Augen blitzte es auf. »Oh, darauf kannst du dich verlassen.« Ohne weitere Umstände öffnete er die Ladentür und drängte Travis hinaus auf die Straße.
    Travis setzte sich in Bewegung, blieb aber abrupt stehen. Ein Schauder durchfuhr ihn. »Da ist es wieder«, sagte

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