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Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm

Titel: Die letzte Rune 03 - Der Runensteinturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Fesseln umgaben seinen Körper und lähmten ihn.
    Wißt Ihr, welche Krankheit ihm zusetzt?
    Das war eine andere Stimme. Glatter und zischender, irgendwie schärfer.
    Ich bin mir nicht sicher. Aber ein wütendes Fieber hat von seinem Körper Besitz ergriffen. Bruder Eriaun hat viele Runen des Kühlens über ihn gesprochen, aber ich fürchte, sie haben nur wenig oder gar nichts bewirkt.
    Ist es also die Feuerkrankheit?
    Bei Olrig! Sagt doch nicht so etwas. Wie soll das möglich sein, wenn er aus so großer Ferne kommt?
    Vergebt mir, Großmeister. Ich habe nur gehört, daß sie angeblich auf diese Weise beginnt. Aber Ihr habt natürlich recht. Es ist unmöglich, daß die Krankheit einen Ort erreicht hat, der so weit entfernt ist wie der, von dem er kommt.
    Die leise Stimme war zerknirscht, doch irgendwie machte sie das nur noch verabscheuungswürdiger. Die freundlichere Stimme – die des Mannes mit dem Titel Großmeister – antwortete nur mit einem Grunzen.
    Travis wußte, daß er sprechen mußte, ihnen sagen mußte, daß sie sich irrten, daß die Krankheit, von der sie sprachen, tatsächlich seine Welt erreicht hatte. Er wollte die Augen aufschlagen, aber er war sich nicht sicher, ob er es auch geschafft hatte. Dann stach ein Licht so hell wie die Morgenröte in seinen Schädel. Er zuckte zurück, ließ sich in die Dunkelheit sinken. Aber bevor das Licht verschwand, glaubte er, in ihm einen Schatten gesehen zu haben. Nein, keinen Schatten, sondern einen Mann mit scharfen blauen Augen und einem weißen Bart. Jack? War Jack gekommen, um die Flammen zu löschen?
    Die Stimmen entfernten sich.
    Bruder Wilder!
    Es ist sinnlos, Großmeister. Er kann Euch nicht hören.
    Nein, Ihr irrt Euch, Bruder Larad. Habt Ihr denn nicht gesehen? Er hat die Augen geöffnet – nur kurz, aber er tat es.
    Wenn Ihr es sagt, dann ist es …
    Die Stimmen verklangen wie Rauch im Wind, dann hüllten ihn die tobenden Flammen wieder ein.
    Einige Zeit später wurde er sich bewußt, daß er aufwachte. Er lag still da, lauschte, aber da war nichts zu hören, und die Stille war wie Balsam für seine geschundene Seele. Vielleicht hatte das Feuer seine Arbeit getan. Aber falls dies der Tod war, dann war er immerhin besser als das Sterben. Die Gruft war jetzt kühler, von silbernem Licht erfüllt.
    Er hörte ein Rascheln. Er drehte den Kopf zur Seite. Daß er sehen konnte, wurde ihm erst einen Augenblick später bewußt, denn er erinnerte sich nicht, die Augen geöffnet zu haben.
    Er konnte nicht viel sehen. Selbst dieses weiche Licht trieb Glasscherben in seine Augen. Die Gruft bestand hauptsächlich aus einem grauen Schemen, allerdings konnte Travis einige Dinge ausmachen, die möglicherweise Steinmauern waren, und er spürte, daß er auf einer Art Bett oder Trage lag. Er blinzelte, und ein weiterer Gegenstand nahm Konturen an.
    Zuerst fragte sich Travis, ob der Mann einer der beiden Sprecher war, die er zuvor gehört hatte, aber dann sagte ihm etwas, daß das nicht der Fall war. Der Mann schien jung zu sein. Sein Gesicht war breit, nicht besonders ansehnlich und bartlos; selbst im Sitzen schien er ziemlich klein zu sein, obwohl seine Arme und Schultern einen kräftigen Eindruck machten. Der Mann trug eine braune Kutte, und aus irgendeinem Grund kam das Travis falsch vor. Hätte die Kutte nicht grau sein müssen?
    Der Mann lächelte – ein grotesker Ausdruck, aber nicht furchteinflößend. Er mußte Travis’ Bewegung gesehen haben, denn er stand auf und trat aus seinem Blickfeld. Das verursachte ein starkes Gefühl der Panik in Travis, aber einen Augenblick später war der Mann wieder da, mit einer Tasse in der Hand. Ein kühler Geruch stieg in Travis’ Nase. Wasser.
    Wie lange war es her, daß er etwas getrunken hatte? Er versuchte die Zunge zu bewegen, aber sein Mund hätte genausogut mit Zement gefüllt sein können. Der Mann kniete neben dem Bett nieder, schob einen dicken Arm unter Travis’ Nacken hindurch und hob seinen Kopf an. Travis versuchte zu trinken, aber das meiste von dem Wasser spritzte auf sein Kinn und seine Brust. Doch eine kleine Menge drang zwischen seine Lippen, und er schmeckte Metall. Der Mann legte ihn wieder zurück.
    Das Gewicht der Dunkelheit ließ das graue Licht zusammenbrechen. Travis wußte, daß er nicht viel Zeit hatte.
    Wo bin ich?
    Aber er hatte die Worte nur in Gedanken gesprochen. Das reichte nicht. Er zwang seine aufgesprungenen Lippen dazu, Laute zu formen.
    »Wo …?«
    Diesmal war Travis davon

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