Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
bezahlen.«
    Lirith wollte zurücktreten, aber der Mann schnappte ihr Gelenk und verdrehte es. Sie stieß einen leisen Aufschrei aus.
    Travis und Durge griffen beide nach Sareth, aber sie waren zu langsam. In einer Sekunde hatte er den Tisch erreicht, und seine dunklen Augen funkelten. Er versetzte dem ausgestreckten Arm des Mannes einen harten Schlag. Der Bursche jaulte auf, ließ Lirith los und drückte den Arm an die Brust, während er gegen den Tisch zurücktaumelte. Flaschen fielen herunter und zerschellten auf dem Gehsteig. Der scharfe Geruch von billigem Alkohol erfüllte die Luft.
    »Lasst uns gehen«, sagte Sareth und steuerte Lirith von dem Tisch fort.
    »Dieb!«, kreischte der grauhaarige Mann. »Du musst für das bezahlen, was deine Hure kaputtgemacht hat. Dieb!«
    Mit pochendem Herzen eilte Travis an Liriths und Sareths Seite. Durge war direkt hinter ihm. Sie mussten hier weg. Schnell. Sie drehten sich um …
     … und standen vor den drei Männern in Anzügen.
    Der Bartlose grinste das gleiche Grinsen, das sie bereits zuvor gesehen hatten, allerdings erreichte der Ausdruck seine kalten blauen Augen nicht. »Was haben wir denn hier, Doc? Ein Haufen Herumtreiber? Nun, wir wissen, was man mit ihresgleichen in dieser Stadt machen muss.«
    Er schob das Jackett zurück, enthüllte den Revolver an seiner Hüfte, und die beiden Männer, die ihn flankierten, folgten seinem Beispiel.

7
    Staubige Luft schwebte durch die Leere, die noch Sekunden zuvor ein dicht bevölkerter Teil des hölzernen Gehsteigs gewesen war. Ängstliche Gesichter schauten von der anderen Straßenseite oder durch Schaufenster, aber keiner kam näher.
    Travis holte tief Luft; sie schmeckte nach Staub. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Durge nach dem Breitschwert griff und dann innehielt. Die Klinge war in den Umhang gewickelt und mit Seil verschnürt; das würde dem Ritter nicht helfen.
    »Alles in Ordnung, Doc?«, fragte der jüngste der drei Männer, der mit dem roten Flaum auf den Wangen.
    Der grauhaarige Mann – offensichtlich Doc Wetterly höchstpersönlich – kroch auf Händen und Knien auf dem Gehsteig herum, hob Flaschen auf und stopfte sie sich in die Jackentaschen. »Ja, ja, Mr. Murray. Ich versichere Ihnen, ich komme hier zurecht.« Er sprang auf die Füße und drückte mehrere Flaschen an die Brust. Ein paar davon leckten und tropften auf seinen Anzug und den Gehweg. »Nun, wenn Sie mich jetzt …«
    Noch bevor Wetterlys Mund die Entschuldigung vollendet hatte, trugen ihn seine Beine bereits schnellen Schritts den Gehsteig entlang. Er flitzte um die Ecke und war verschwunden.
    Der Mann mit den blauen Augen verlagerte das Gewicht und legte eine Hand auf die Hüfte, neben den Revolver. »Ich habe es doch gewusst; in dem Augenblick, in dem ich die vier da sah, dachte ich mir, die haben was Verschlagenes an sich, habe ich es nicht gesagt, Mr. Ellis?«
    »Das haben Sie, Mr. Gentry«, sagte der Mann mit dem Schnurrbart und der blassen Gesichtsfarbe. Er führte eine dünne Zigarre an die Lippen und nahm einen tiefen Zug.
    »Das habe ich in der Tat«, fuhr der Mann namens Gentry mit seinem breiten, melodischen Akzent fort. »Ich schätze, die beiden da sehen nicht besonders auffällig aus.« Er deutete mit dem Kopf auf Travis und Durge. »Obwohl der Große etwas blass ist – vermutlich ist er frisch aus dem Osten. Und der Kleine macht irgendwie einen gefährlichen Eindruck. Ich erkenne einen Killer, wenn ich ihn sehe, und ich würde sagen, dem Blick in seinen Augen nach zu urteilen, hat er schon zuvor ein Leben genommen, vielleicht sogar mehr als eins.«
    Travis entging nicht, wie sich die Muskeln in Durges Kiefer anspannten. Neben ihm hielt sich Lirith eng an Sareth. Gab sie ihm mit Hilfe eines Zaubers etwa irgendwelche Anweisungen? Travis wollte etwas sagen, irgendetwas, aber seine Zunge schien fest mit seinem Gaumen verschmolzen zu sein.
    Gentry machte einen Schritt auf Sareth und Lirith zu. »Aber diese beiden, Mr. Ellis und Mr. Murray, die stachen hervor. Wir sehen in dieser Stadt nicht viele Negerinnen, und die, die ich kenne, findet man in Morgan’s Variety, einen Dime den Tanz. Aber du bist nicht wie ein Tanzmädchen angezogen, auch wenn du meiner Meinung nach hübsch genug bist, um eins zu sein.«
    In Sareths Augen blitzte Wut auf. Er wollte etwas sagen, aber Gentry war schneller.
    »Und du«, sagte er, und sein Tonfall wurde schneidend, »du bist der, der mich wirklich stört. Als ich dich gesehen habe, da habe ich so

Weitere Kostenlose Bücher