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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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das Essen, und bald würden sie Pferde und Proviant für eine lange Reise kaufen müssen. Sie hatten aus Castle City noch ein paar Golddollar, die sie ausgeben konnten. Lirith stellte Kräutertränke her und verkaufte sie in der Nachbarschaft, und sowohl Travis wie auch Durge verdingten sich als Tagelöhner. Am Ende war Travis allerdings dann doch gezwungen, ein paar seiner Sachen zu verkaufen. Von dem malachorianischen Stilett konnte er sich nicht trennen. Aber er verkaufte den Nebelmantel, den Falken ihm überlassen hatte, an einen Kaufmann, und er verkaufte Jacks handgeschriebenes Buch an einen interessierten Gelehrten der Universität von Tarras.
    »Meine Forschung ist auf die heidnische Mythologie des Nordens konzentriert«, sagte der Gelehrte mit begierigem Blick. »Sie ist so barbarisch und primitiv, das ist recht faszinierend, findet Ihr nicht?«
    Travis schenkte ihm bloß ein schmales Lächeln. Er verkaufte das Buch nur gezwungenermaßen. An diesem letzten Abend in Castle City hatte Jack ihm gesagt, er solle es als Erinnerung an ihn behalten, und es war die einzige Ausgabe, die Jack hergestellt hatte. Aber der Gelehrte hatte eine große Summe Gold dafür geboten, und er hatte versprochen, es der Universitätsbibliothek zu stiften, wenn er es nicht mehr brauchte, wonach Travis sich etwas besser fühlte.
    Beim nächsten Vollmond war die Zeit gekommen, die nächste Tür zu passieren; es war Zeit, die Reise nach Norden anzutreten.
    Das Reisen war zuerst ganz einfach. Sie folgten dem Königinnenweg nach Norden, übernachteten in den sauberen, wenn auch schlichten tarrasischen Herbergen, die genau in einem Abstand von einem Tagesritt entfernt standen. Als sie Gendarra und die anderen Freien Städte erreichten, wurde es ungemütlicher, wenn auch nicht so ungemütlich wie schließlich in den Domänen.
    »Im Verlauf des nächsten Jahrhunderts werden Calavan und die anderen Domänen doch beträchtlich zivilisierter, oder?«, fragte Travis, als sie an der zigsten Gruppe von zerlumpt aussehenden Bauern vor einer Ansammlung primitiver Lehmhütten vorbeikamen.
    »Glücklicherweise«, sagte Durge, der wegen des Gestanks die Nase rümpfte.
    »Natürlich werden ein paar Domänen den anderen immer einen Schritt voraus sein«, sagte Lirith fröhlich.
    Durge warf ihr einen scharfen Blick zu, und Sareth musste lachen. »Sei vorsichtig, Beshala. Du wolltest doch Embarr zu den zivilisierteren Domänen zählen, oder?«
    »Aber natürlich.«
    In den Domänen gab es keine Herbergen und nur wenig Schenken. Gelegentlich übernachteten sie im Haus eines örtlichen Lords, aber immer häufiger kampierten sie in freier Natur. Travis störte das nicht. Es war Spätsommer, und während die Tage golden und warm waren, waren die Nächte kühl und voller Sterne. Er beobachtete sie, wie sie sich langsam am Himmel drehten, bis der Schlaf kam.
    Tage vergingen, dann Wochen, während sie durch das hügelige Land Calavans und Brelegonds ritten. Dann, am ersten Tag des Revendath in einem Jahr, das keiner von ihnen beziffern konnte, erreichten sie die Grenze der Domänen. Im Norden erhoben sich die felsigen Gipfel der Fal Sinfath, der Zwielichtberge. Travis wusste, dass der Schwarze Turm an der westlichen Spitze ihrer Ausläufer lag.
    »Von jetzt an reiten wir durch wildes, menschenleeres Land«, sagte Durge. »Ich glaube, wir sollten Führer anheuern, die sich in dieser Ecke der Welt auskennen.«
    Aber sie befanden sich in einem schmutzigen Dorf im Westen Brelegonds, und die einzigen Führer, die sie finden konnten, waren die beiden Söhne eines Freisassen. Sie waren freie Bauern wie ihr Vater, stämmige Männer mit rauen Händen und dumpfem Blick. Travis entging keineswegs der Blick, der der Vater seinen Söhnen zuwarf, als er von Durge eine Hand voll Gold entgegennahm und den beiden Jungs befahl, die Reisenden dorthin zu bringen, wo immer sie hinwollten.
    Die Brüder schienen die Wildnis gut zu kennen. Sie führten die Reiter durch dichte Wälder und über Heideland, mieden Moore und tiefe Schluchten, fanden immer einen vernünftigen Weg und achteten stets darauf, dass die Berge zu ihrer Rechten blieben.
    Der Mordversuch geschah in der fünften Nacht. Den Sternen nach zu urteilen, war es Mitternacht, als Travis erwachte und einen Schatten über sich sah. Auf einer Messerklinge spiegelte sich das Mondlicht.
    Sprich eine Rune, sagte er sich. Aber konnte er das wagen? Wie würde es sein, Runenmagie auszuüben, wo doch das Blut der Zauberei in seinen

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