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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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verweilte, entweder kurz oder lang, bevor man die Tür öffnete, hindurchtrat und sah, was als Nächstes kam.
    Auf dem Weg zum Schwarzen Turm passierten sie viele solcher Türen und Räume – viele solcher Zeitabschnitte.
    Da war ihre Zeit in Castle City, ihre letzten Stunden dort. Es schien seltsam zu sein, dass sie sich beeilen mussten. Denn wenn Jack Recht hatte mit dem, was sie im Turm der Runenbrecher finden würden, dann hatten sie alle Zeit der Welt. Es gab keinen Grund, warum sie nicht bei Maudie und Tanner in der Pension bleiben konnten, zumindest noch eine Weile lang. Kein Grund außer den dunklen Ringen unter Sareths Augen, die Schatten in seinen eingefallenen Wangen, sein keuchendes Atmen.
    »Wir müssen jetzt gehen«, sagte Lirith und zog Travis ins Esszimmer; sie sah erschöpft aus. Die anderen waren im Wohnzimmer versammelt, wo Sareth bewusstlos auf dem Sofa lag. »Ich kann seinen Lebensfaden nicht länger zusammenhalten.«
    »Aber die erneute Reise durch das Nichts – wird sie seinen Zustand denn nicht verschlimmern?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Schaden ist bereits angerichtet. Ich glaube, dass ich auf Eldh seinen Faden heilen kann. Aber hier nicht.«
    Sie brauchten nicht lange mit ihren Vorbereitungen. Sie holten ihre spärlichen Besitztümer, und Travis stellte das Tor-Artefakt in die Mitte des Wohnzimmers. Der Onyx-Tetraeder absorbierte das Licht, aber Travis wusste, was er wirklich wollte. Blut.
    »Was soll das?«, fragte Maudie mit einem Anflug von Panik in der Stimme. »Was geht hier vor?«
    Tanner ergriff ihre Hand. »Ich werde versuchen, dir das später zu erklären, Maude.«
    »Ich glaube, da kann ich Ihnen helfen«, sagte Jack.
    Maudie schüttelte den Kopf; sie war jetzt ruhiger. »Nein, ich glaube, ich verstehe.« Sie sah Travis, Durge und Lirith an. »Sie gehen irgendwohin, nicht wahr?«
    Travis nickte. »Es ist eine andere Welt.«
    Einen Augenblick lang stand Verwirrung in ihre grünen Augen geschrieben, die dann aber verschwand. Sie legte eine Hand an die Brust. »Ich nehme an, ich werde auch bald reisen. In eine andere Welt.«
    Sie verabschiedeten sich schnell, als würde es das irgendwie weniger schmerzhaft machen. Travis schüttelte Tanner die Hand. Was konnte er schon sagen, um das auszudrücken, was er fühlte? Er begnügte sich mit den Worten: »Danke für alles, Sheriff.«
    »Keine Ursache, Mr. Wilder. Aber Miss Lily hat Recht. Es heißt jetzt Mr. Tanner.« Er warf Maudie einen Blick zu, die Lirith stürmisch umarmte. »Ich habe vor über einer Woche den Gouverneur aufgefordert, einen neuen Sheriff zu schicken. Wenn er in ein paar Tagen eintrifft, werde ich meinen Stern abgeben.«
    »Aber was wollen Sie tun?«
    Tanner zuckte mit den Schultern. »Mr. Manypenny hat immer gesagt, dass bei ihm ein Job auf mich wartet, also werde ich ihn wohl beim Wort nehmen. Und ich brauche einige Zeit, um mich an Miss Lilys Anweisungen zu halten und vom Laudanum loszukommen. Aber hauptsächlich will ich sie mit Maude verbringen. Die Zeit, die ihr noch bleibt.«
    Travis sah zu Maudie hinüber. Sie umarmte gerade Durge, hielt ihn fest, als ginge es um ihr Leben, aber der stoische Ritter wehrte sich nicht. »Das freut mich«, sagte er.
    Es war Mitternacht. Durge und Travis legten Sareth neben dem Tor-Artefakt auf den Teppich, und Lirith kniete neben ihm nieder. Travis entfernte das dreieckige Oberteil des Artefakts und enthüllte das darin befindliche Reservoir. Er nahm das malachorianische Stilett und brachte sich am linken Arm einen kleinen Schnitt bei. Blut floss, tropfte in das Artefakt und füllte das Reservoir.
    Travis befestigte das Onyx-Dreieck wieder auf dem Artefakt. Eine Sekunde lang befürchtete er, nichts würde passieren. Schließlich war nur ein einziger Blutstropfen des Gottkönigs Orú in seine Adern eingedrungen. Dann erwachte das Tor knisternd zum Leben: ein dunkles, von blauen Flammen umzüngeltes Oval. Das Letzte, was Travis hörte, war Jacks Stimme. »Bei Jovus, das wird ein tolles Abenteuer!«
    Und es war, als würde sich eine Tür öffnen und schließen und sie von einem Zimmer ins nächste schaffen.
    Danach kam ihre Zeit in Tarras. Es war eine langsame, ruhige Zeit, erwärmt von der sanften, südlichen Sonne, duftend nach Gewürzen, Orangen und dem Meer. Eine Zeit des Heilens.
    Sie mieteten im Vierten Kreis von Tarras einen Monat lang ein kleines weißes Haus. Es war Durges und Liriths Idee gewesen, in diese Stadt zu kommen. Durge hatte argumentiert, dass sich Tarras

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