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Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters

Titel: Die letzte Rune 09 - Das Tor des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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glaubt nicht, ich könnte das nicht tun. Mir stehen drei Zirkel zur Verfügung und Mächte, die ihr euch nicht einmal vorstellen könnt.«
    Aryn konnte das Aufstöhnen nicht unterdrücken, das ihrem Mund entfuhr. Lirith neben ihr erschauderte.
    Liendra lächelte wieder. »Wie ich sehe, habe ich meinen Standpunkt deutlich gemacht. Jetzt muss ich dem Stierkönig meine Aufwartung machen. Ich werde später mit euch beiden sprechen.«
    Liendra ging den Wachen nach, die beiden jungen Hexen folgten ihr auf dem Absatz, steckten die Köpfe zusammen und tuschelten. Sobald sie außer Sicht waren, wurde Aryn von einer plötzlichen Schwäche ergriffen; ihre Knie drohten nachzugeben. Aber Lirith ergriff ihre Hand und hielt sie aufrecht.
    »Was machen wir jetzt?«, flüsterte Aryn.
    »Wir beten zu Sia«, erwiderte Lirith.

32
    Grace sah vom Sattel ihres Pferdes die desolate Landschaft vorbeiziehen und fragte sich, ob sie jemals an ihrem Ziel ankommen würden.
    Am vergangenen Abend hatten sie den Schlangenschwanzfluss überquert, bevor sie das Lager aufschlugen; Perridon lag hinter ihnen, und jetzt reisten sie durch Embarr. Den ganzen Tag waren die grauen Umrisse der Berge zu ihrer Linken niedriger geworden, während sie über das windgepeitschte Heideland ritten. Die Monotonie der Ebene wurde nur wenig aufgelockert – gelegentlich ein vom Wind verkrüppelter Baum und große Felsen, die ganz allein standen, als hätten Riesen sie dort abgelegt.
    »Seid Ihr froh, wieder in der Heimat zu sein, Durge?«, fragte Grace. Das Schlachtross des Ritters trabte in Shandis' Nähe.
    »Froh, Euer Majestät?«, sagte er und hob eine Braue.
    Sie biss sich auf die Lippe. Vermutlich war das nicht das beste Wort. Nach ihrer Erfahrung war Durge noch nie über etwas froh gewesen.
    Aber das stimmt nicht. Bei der Rückkehr nach Calavere war er froh, Aryn wieder zu sehen. Man konnte es in seinen Augen lesen.
    Aber Calavere war viele Meilen von hier entfernt, und Grace hatte von Aryn keine Botschaften mehr empfangen. Es war zu gefährlich, über die Stränge der Weltenkraft zu sprechen. Seit sie vor drei Tagen auf den Pylonen gestoßen waren, hatten sie zwei weitere der magischen Steine des Fahlen Königs gefunden. Aber diesmal waren sie vorbereitet gewesen. Senrael, Lursa und die anderen Hexen hatten das Böse der Pylonen aus der Ferne gespürt, und die Spinnenmänner hatten einen Pfad für das Heer ausgekundschaftet, der sie einen großen Bogen um die Steine machen ließ.
    Grace versuchte eine andere Taktik. »Wie lange seid Ihr jetzt nicht mehr in Eurem Herrenhaus gewesen?«
    Er strich sich mit der behandschuhten Hand den Schnurrbart. »Es ist fast zwei Jahre her, dass ich meinen Fuß auf die Ländereien von Steinspalter gesetzt habe. Und auf dieser Reise wird sich dafür auch keine Gelegenheit bieten, denn sie liegen viele Meilen im Osten.«
    »Es tut mir Leid, Durge«, sagte Grace, und sie meinte es auch. »Es tut mir Leid, dass ich Euch so lange von Eurem Zuhause fern gehalten habe.«
    Er sah sie ehrlich überrascht an. »Warum, Euer Majestät? Was ist die Bebauung eines Stücks felsigen Bodens verglichen mit dem Dienst für die Königin von Malachor?«
    Es ist sicher, wollte sie erwidern. Aber sie konnte bloß nicken und sich bemühen, nicht in Tränen auszubrechen.
    Danach ritten sie schweigend weiter, Durges zerklüftetes Gesicht nach vorn gerichtet, Grace in ihren Gedanken verloren. In den letzten Tagen war sie das Gespräch mit dem Duratek-Agenten in Gedanken Hunderte Male durchgegangen. Duratek würde ein Tor nach Eldh öffnen. Sie hatten die Technologie perfektioniert und standen kurz davor, das dafür benötigte Elfenblut zu synthetisieren. Aber wann würde sich das Tor öffnen, und was würde es nach Eldh schaffen? Ein Heer von Duratek-Agenten oder Mohg?
    Vielleicht beides.
    »Zeit«, murmelte sie. »Wie viel Zeit haben wir noch?«
    Durge blickte zu ihr herüber. »Was habt Ihr gesagt, Euer Majestät?«
    »Ich sagte, es ist Zeit, nach einem Lagerplatz Ausschau zu halten.«
    Der Ritter nickte. »Ich sage es Sir Tarus.«
    Auf der Heide gab es keinen Ort, der viel Schutz vor dem Wind bot, aber den Spinnenmännern gelang es, ein Gelände zu finden, das etwas niedriger als die es umgebene Landschaft war, und dort gab es einige der großen Felsen – die vermutlich von Gletschern und nicht Riesen zurückgelassen worden waren –, die Oragien, Graedin und die anderen Runensprecher berührten, während sie die Rune des Feuers sprachen.
    Das

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