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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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zur Seite, und er war fest davon überzeugt, dass sein Herz den Anblick vor ihm nicht ertragen konnte.
    »O Beltan.«
    Der blonde Mann grinste, ein Ausdruck, der sein sonst so unscheinbares Gesicht verwandelte. »Du hast doch wohl nicht geglaubt, du würdest so einfach von uns loskommen, oder?«
    Travis konnte nur den Kopf schütteln. Beltans Grinsen stockte, und dann war er da, nahm Travis in die starken Arme, hielt ihn so fest, dass es wehtat, aber Travis war das egal. Er erwiderte die Umarmung mit aller Macht.
    Beltan flüsterte wilde Worte. »Bei allen Göttern, verlass mich nie wieder, Travis. Verlass uns nie wieder!«
    Das werde ich nicht, wollte er sagen. Ich schwöre es. Aber sein Hals war wie zugeschnürt; er brachte die Worte nicht heraus.
    Schließlich ließ Beltan ihn los. »Beim Stier, Vani hat Recht. Wann hast du das letzte Mal gebadet?«
    Travis kratzte sich am Bart und lachte. »Ich weiß es wirklich nicht mehr.«
    Deirdre sah ihn an. »Und, willst du uns nicht deiner Freundin vorstellen?«
    Dr. Larsen stand neben der Tür; sie sah unsicher aus. Travis holte tief Luft. Wie sollte er das machen? »Also, das hier ist …«
    »Du!«, brüllte Beltan.
    Er überbrückte die Distanz zu Larsen mit drei Schritten, legte ihr die Hände um den Hals, bevor sie reagieren konnte, und drückte zu. Ihre Augen traten hervor, ihre Finger kratzten an seinen Handgelenken, erfolglos.
    Einen Augenblick lang stand Travis wie gelähmt da, dann war er in Bewegung. »Hör auf, Beltan. Lass sie los – sofort.«
    Der blonde Mann biss die Zähne zusammen. »Nein. Nicht nach dem, was sie Ellie und dem Elfen angetan hat. Nicht nach dem, was sie mir angetan hat.«
    Larsens Bewegungen wurden bereits schwächer. Ihre Haut war weiß, sie verdrehte die Augen.
    »Vani!«, rief Travis. »Hilf mir.«
    Aber die T'gol verschränkte bloß die Arme vor ihrem schwarzen Leder. Deirdre schaute voller Entsetzen zu. Anders griff unter die Jacke und zog eine Pistole. Travis schüttelte den Kopf. Niemand würde hier sterben, nicht wenn er es verhindern konnte.
    Er legte Beltan die Hände auf die Arme, nicht, um sie wegzuziehen, sondern bloß um sie zu berühren. Sie waren hart und steif. In den Augen des blonden Mannes funkelte ein Licht: ein grünes Glimmen.
    »Beltan, bitte«, sagte er. »Lass sie los. Nicht um ihretwillen, auch nicht um meinetwillen, sondern um deiner selbst willen. Du hast gesagt, sie hätten dich zum Killer machen wollen. Zeig ihnen nicht, dass sie gewonnen haben.«
    Larsen kämpfte nicht länger. Sie hing schlaff in den Händen des großen Mannes. Einen Augenblick lang stand er reglos da, mit einem wie aus Stein gemeißelten Gesicht. Dann durchfuhr ihn ein Schauder, und Larsen sackte zu Boden. Beltan starrte seine Hände an. Das Elfenlicht war aus seinen Augen verschwunden.
    »Was habe ich getan?«, fragte er leise. »Bei Vathris, was habe ich getan?«
    Deirdre kniete bereits neben Larsen. »Anders, helfen Sie mir.«
    Sie zogen Larsen zusammen hoch und setzten sie auf einen Stuhl in der Nähe. Ihr Kopf rollte hin und her. In Travis stieg Panik auf. Sie durfte nicht sterben. Er brauchte sie. Sie alle brauchten sie.
    Ihre Augen öffneten sich, sie schnappte nach Luft.
    Travis berührte ihre Schulter. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ja, ich …« Sie zuckte zusammen und hielt sich den Hals. Die Haut begann sich bereits zu verfärben. »Mir geht es gut.« Sie sah Beltan erschüttert an. »Es tut mir Leid. Ich weiß, dass Sie mir niemals verzeihen können, aber ich will, dass Sie wissen, wie Leid mir das alles tut.«
    Beltan wollte etwas sagen, aber er brachte kein Wort hervor. Er wandte sich ab und krümmte die Schultern. Travis wollte ihm beistehen, aber Vani war schneller. Sie legte die Arme um ihn. Er zögerte kurz, dann legte er den Kopf auf ihre Schulter.
    Verblüfft konnte Travis nur zusehen, wie Anders ein Glas Wasser holte. Deirdre half Dr. Larsen, sich gerade aufzusetzen und zu trinken. Beltan hatte Vani fortgeschoben. Der Ritter trat zu Larsen und kniete vor ihrem Stuhl nieder.
    »Ellie hat sich für mich geopfert. Wenn Ihre Arbeit sie zu dem gemacht hat, was sie war, dann kann Ihre Arbeit nicht für das Böse gewesen sein.«
    Tränen strömten Larsens Wangen hinunter. Sie streckte eine zitternde Hand aus und berührte Beltans Gesicht, und sie verharrten einen Augenblick lang so, bevor er wieder aufstand.
    »Nun, das war alles etwas unerfreulich«, sagte Anders und schob die Pistole zurück unter die

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