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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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sie stolperten um eine Ecke. Voraus erhellte Licht die Nacht; in der Luft lag Verkehrslärm und ferne Musik. Dort waren Menschen, echte Menschen – sie würden in Sicherheit sein. Er verstärkte den Griff um ihre Hand, senkte den Kopf und lief los.
    Das Aufbrüllen eines Motors zerriss die Nacht, ein schwarzer Wagen schoss aus einer Seitenstraße. Reifen quietschten, dann kam der Wagen zum Stehen, und sowohl Travis als auch Larsen kamen rutschend zum Halt, um nicht in das Fahrzeug hineinzulaufen. Hinter ihnen ertönten Rufe, aber bevor auch nur einer von ihnen reagieren konnte, surrte ein Wagenfenster herunter.
    »Steigt ein«, sagte Deirdre Falling Hawk. Mit einem dumpfen Schnappen öffneten sich die Türverriegelungen. Ihr Blick glitt an Travis vorbei. »Sofort!«
    Er riss die hintere Tür auf, schubste Larsen hinein und stieg hinter ihr ein. Travis war kaum drinnen, da beschleunigte der Wagen auch schon. Er griff nach der Tür und zog sie zu, dann schaute er durch die getönte Heckscheibe. In der Mitte der Straße standen drei schattenhafte Gestalten.
    »Sind das Eisenherzen?«, fragte Deirdre.
    Travis wollte antworten, rang aber noch immer nach Atem.
    »Hier, nehmen Sie die«, sagte der Fahrer mit knirschender Stimme und warf Deirdre einen kleinen Plastikkasten zu.
    Travis konnte ihn nicht gut erkennen, aber eines war klar: Der Mann hinter dem Steuer war keinesfalls Hadrian Farr. Er hatte breite Schultern, das kurze Haar war weißblond.
    Deirdre fummelte an dem Kasten herum. »Was ist das?«
    »Infrarotbrille, Kollegin. Sie verwandelt thermale Muster in ein visuelles Signal.«
    Deirdre öffnete den Kasten und zog etwas heraus, das einem kleinen Fernglas ähnelte. Sie drehte sich auf ihrem Sitz um und hielt das Gerät vor die Augen.
    »Verdammt, wie stellt man das ein? Moment, ich sehe sie jetzt. Sie …« Sie seufzte und senkte das Gerät. »Sie sind fort. Ich glaube, sie verschwanden in der Gasse, bevor ich einen guten Blick auf sie bekam.«
    Larsen hatte es geschafft, sich auf dem Sitz aufzurichten. Sie strich das Haar aus der Stirn. Ihr Blick war panikerfüllt. »Wer sind diese Leute, Travis? Und was sind Eisenherzen?«
    Travis schwitzte jetzt, und er konnte nicht aufhören zu zittern. »Wie habt ihr mich gefunden?«
    »Das Kind Samanda hat uns zu Ihnen geführt«, sagte der Fahrer. »Jedenfalls hat mir Deirdre das so erzählt. Ich persönlich habe keine unheimlichen Mädchen irgendwo herumspuken gesehen, also glaube ich, dass meine Partnerin definitiv den Verstand verloren hat. Aber anscheinend hat sie Sie gefunden.«
    Das Kind Samanda? Ja, das machte Sinn. Falls irgendetwas von dem hier überhaupt einen Sinn ergab. »Können wir irgendwo miteinander reden?«
    Der Fahrer erwiderte seinen Blick im Rückspiegel. »Ich fahre zurück ins Hotel. Da warten die anderen.«
    »Andere? Welche anderen?«
    »Vani und Beltan«, sagte Deirdre. »Sie sind beide hier, Travis. Sie haben nach dir gesucht.«
    Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihn. Sie hätten nicht kommen sollen. Hier war es zu gefährlich. Sie mussten zurückkehren. Trotzdem verspürte er Freude.
    »Beltan«, sagte Larsen und verschränkte die Arme über der Brust. »So hieß er, oder?«
    Travis schaute aus dem Fenster. »Sie haben ihn nicht einmal nach seinem Namen gefragt.« Er sah ihr Spiegelbild im Glas: Es war bleich und gehetzt.
    »Wir konnten … ich wusste nicht, dass ich mit ihm kommunizieren konnte. Hat er … wie geht es ihm?«
    Travis wandte den Kopf und sah sie an. »Er ist anders, Doktor Larsen. Er hat sich verändert.«
    Sie presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und nickte.
    Minuten später erreichten sie das Hotel. Auf dem Weg stellte Deirdre ihnen den Fahrer vor. Sein Name war Anders, und er war ihr neuer Partner.
    »Wo ist Hadrian Farr?«, fragte Travis, als Anders den Wagen stoppte.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagte Deirdre und stieg aus.
    Die Tür der Suite öffnete sich, bevor Anders die Schlüsselkarte durch den Schlitz ziehen konnte. Aber sie war immer wachsam, nicht wahr?
    Travis blickte in goldene Augen. »Vani …«
    Sie lächelte, dann senkte sie den Blick, als wäre sie ganz plötzlich schüchtern. Das erstaunte Travis. Vani war so stark, so voller Gefahr, dass er manchmal vergaß, wie schön sie war, wie klein. Er riss sie in die Arme, und er konnte fühlen, dass sie zitterte.
    »Du stinkst«, sagte sie und stieß ihn lachend von sich.
    »Und du siehst auch nicht besonders gut aus.«
    Travis schaute

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