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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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stieg Übelkeit auf, die schnell von Zorn verbrannt wurde. Bis zu diesem Augenblick hatte er zu wissen geglaubt, wie sich Wut anfühlte. Er hatte sich geirrt. »Sie waren es, die Beltan als Gefangenen gehalten hat. Sie waren es, die ihm … die ihm diese Dinge angetan hat.« Er streckte die Hand nach ihr aus. In seinem Verstand blitzten Runen auf: Zauber von Vernichtung und Tod.
    Sie umklammerte die Tischkante, aber sie wich nicht zurück. »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen einen Vorwurf machen würde, wenn Sie mich töten würden. Was ich tat, war falsch. Falsch in vielerlei Hinsicht.« Sie schüttelte den Kopf, ihr Blick glitt in die Feme. »Es geschieht so schleichend, dass man es nicht einmal merkt. Jeder Schritt ist so klein, man glaubt, nur ein kleines bisschen ins Rutschen zu kommen, dass man sich nicht kompromittiert, dass man immer noch zurückkann. Aber dann wacht man eines Tages auf und erkennt, dass es zu spät ist – dass sie einen Tag für Tag und Stück für Stück in ein Monster verwandelt haben und dass man es zugelassen hat.«
    Der Zorn in Travis' Brust verbrannte zu Asche und hinterließ nur Leere und Kälte. Seine Hand fiel auf den Tisch. Er wusste, wie es war, in ein Monster verwandelt zu werden. Keine seiner Runen und kein Rachezauber hätte sie vernichten können; sie war bereits vernichtet.
    »Warum?«, sagte er. »Warum haben Sie für die gearbeitet?«
    Sie lachte, während sie sich Tränen aus den Augen wischte. »Um Menschen zu helfen. Zumindest habe ich mir das eingeredet. Aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass das nicht die Wahrheit war. In Wirklichkeit wollte ich beweisen, dass ich Recht habe, jedem, der jemals an mir gezweifelt hatte, zeigen, dass sie im Unrecht waren, dass meine Forschung tatsächlich funktionierte.«
    Travis traf eine Entscheidung. Er konnte diese Frau hassen für das, was sie Beltan angetan hatte; das wäre ganz leicht gewesen. Aber war es nicht genau das, wofür Mohg und der Fahle König standen? Ihre Diener gaben für sie ihre Herzen her. Wenn Travis seines aufgab, wenn er sich vom Hass verzehren ließ, dann würde er nicht besser als sie sein.
    Er beugte sich vor und legte die Hände auf die ihren. »Ich glaube das nicht, Doktor Larsen. Wenn Sie wirklich nur hätten beweisen wollen, dass Sie Recht haben, dann würden Sie jetzt nicht hier sitzen und mit mir sprechen.«
    Sie starrte ihn erstaunt an. Dann nickte sie langsam. »Die ganzen Jahre habe ich mir eingeredet, dass sie meine Forschungsergebnisse für eine gute Sache verwenden würden. Aber ich weiß jetzt, dass das eine Lüge ist – dass es das immer war. Darum habe ich das hier gestohlen.« Sie berührte die CD.
    Travis nickte. »Was ist das?«
    »Alles, was ich brauche, um die Wahrheit hinter Duratek aufzudecken, um der Welt zu zeigen, was sie wirklich tun.« Sie blickte auf. Ihre Furcht war weg, ihr Gesicht war so hart wie Porzellan. »Alles, was wir brauchen, um sie zu vernichten.«
    Travis verspürte ein Frösteln. Das Licht in der Mission erschien plötzlich gedämpfter. Mehrere Leute starrten in ihre Richtung, von Bruder Cy und seinen Anhängern war nichts zu sehen. Etwas sagte Travis, dass es hier nicht länger sicher war.
    »Ich glaube, wir sollten gehen.«
    »Warum?«, sagte Larsen überrascht. »Wohin?«
    Travis stand auf und zog seine Jacke an. »Ich weiß es nicht. Egal. Kommen Sie.«
    Larsen stand auf und zog den Mantel an. Sie gingen durch den Korridor zur Lobby. Die Theke lag verlassen da; das Efeu, das sich um die Säule geschlungen hatte, war braun und verwelkt.
    »Was geht hier vor?«, fragte Larsen.
    Es war keine Zeit für Erklärungen da. Bruder Cy war weg, und damit auch der Schutz, den seine Anwesenheit diesem Ort verliehen hatte. Was, wenn Mohgs Sklaven gewusst hatten, dass er hier war? Was, wenn sie ihn beobachtet und darauf gewartet hatten, dass er ihn verließ?
    Travis öffnete die Tür, und die Kälte traf sie wie mit Fäusten, als sie in die Dunkelheit taumelten. Es hatte den Anschein gehabt, als hätten sie Stunden in der Mission verbracht, aber es war noch immer Nacht. Sie gingen schnell durch die verlassenen Straßen, vorbei an dunklen Geschäftsfassaden. Hinter ihnen erklangen Schritte.
    Larsen warf einen Blick über die Schulter. »Da sind Leute. Ich glaube, sie folgen uns.«
    »Gehen Sie weiter.«
    »O Gott, sie kommen auf uns zu. Was wollen sie?«
    »Unser Geld«, stieß Travis hervor. »Vielleicht auch unsere Herzen. Hier entlang.«
    Er riss an ihrem Arm, und

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