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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Mark
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Farr.«
    Sareth ballte die Fäuste. »Ich weiß, wer Ihr seid. Vani hat mir von Euch erzählt. Ihr seid von der Welt auf der anderen Seite des Nichts. Wie könnt Ihr hier sein?«
    Sein Gegenüber winkte ab. »Das ist jetzt nicht von Bedeutung. Nur eines ist wichtig, dass Ihr Eurem Volk eine Botschaft übermittelt.«
    »Eine Botschaft?« Sareth war von der selbstherrlichen Art des Mannes wenig angetan. »Warum überbringt Ihr sie nicht selbst?«
    Der Derwisch trat ans Fenster; ein schmaler Strahl Sonnenlicht drang durch einen Spalt in den Fensterläden und beleuchtete das von der Sonne verwüstete Gesicht. »Weil ich, sobald ich hier fertig bin, zurück muss. Zurück in die Morgolthi. Man hat sie nach all diesen Jahren gefunden.«
    »Wovon sprecht Ihr?«, sagte Sareth und setzte sich auf, wütend, dass er nicht verstand, wütend über seine Furcht. »Was hat man gefunden?«
    Der Derwisch – der Erdenmann namens Hadrian Farr – drehte sich um und musterte ihn mit grauen Augen, die stechend blickten.
    »Die verlorene Stadt Morindu die Finstere.«
    Draußen vor der Hütte heulte der Wind wie ein Schakal.

4
    Beltan wusste, diesmal konnte er dem Kampf nicht ausweichen.
    Nicht, dass ihn das störte, wie er zugeben musste, als er die Zähne zu einem Grinsen bleckte. Schließlich war er im Verlauf seiner fünfunddreißig Jahre Ritter von Calavan, Befehlshaber im Heer von Königin Grace sowie Schwertkampfmeister und Anhänger des Kriegsgottes Vathris Stiertöter gewesen. Unnötig zu erwähnen, dass er eine gute Schlacht genoss.
    Das Ungeheuer ragte vor ihm auf, leuchtend rot spuckte es Hitze und Rauch, stieß einen schrillen Laut aus, um seine Wut zu verkünden. Beltans Finger fassten den kalten Stahl fester, seine grünen Augen verengten sich zu Schlitzen, seine Nasenlöcher spannten sich an. Er schätzte seinen Feind ein, und sie beide machten sich bereit, warteten darauf, dass der andere den ersten Zug tat. Beide wussten, dass es in einem solchen Duell nur einen Sieger geben konnte. Und bei Vathris, Beltan schwor, dass er es sein würde.
    Die Ampel sprang um. Beltan trat das Gaspedal durch, schaltete in den dritten Gang hoch und wirbelte das Lenkrad herum. Das schwarze Taxi setzte sich mit aufbrüllendem Motor vor den roten Sportwagen, schnitt ihn und schoss um den Kreisverkehr.
    »Hey!«, rief eine wütende Stimme vom Rücksitz des Taxis. »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen vorsichtig fahren. Ich habe was Süßes auf dem Schoß.«
    Es gehörte zur Magie des Elfenblutes in seinen Adern, dass Beltan die Sprache dieser Welt verstehen konnte. Aber auch ohne sie wäre er vermutlich gut zurechtgekommen, denn er hatte in den vergangenen drei Jahren viel über die Welt Erde gelernt. Trotzdem konnten ihn manche Worte noch immer verwirren. Er schaute in den Rückspiegel, nicht sicher, ob er einen Kuchen auf dem Schoß des Mannes sehen würde oder eine Dienstmagd mit einladendem Lächeln, wie man sie in König Kels Saal finden konnte.
    Es war ein Kuchen. Auch wenn er nicht unbedingt nur noch auf dem Schoß lag. Jetzt war er auch auf Hemd und Kragen.
    »Tut mir Leid«, sagte Beltan fröhlich.
    Der Mann tupfte mit dem Taschentuch auf dem blutroten Matsch auf seinem Hemd herum. »An Ihrer Stelle würde ich nicht mit einem Trinkgeld rechnen.« Das tat Beltan sowieso nicht. Er fuhr nicht Taxi, weil sie das Gold brauchten; er tat es, weil es ihm Spaß machte. Hinter ihm drückte der Fahrer des roten Sportwagens auf seine Hupe und machte eine böse Geste. Beltan streckte die Hand aus dem Fenster und winkte, dann bog er in die Shaftesbury Avenue ein.
    Er setzte seinen Fahrgast am Piccadilly Circus ab – der Mann zahlte mit klebrigen, mit Kirschen bekleckerten Pfundnoten –, dann steuerte er den Wagen durch die unüberschaubare Masse aus Autos, Bussen und Touristen, die den Verkehrskreisel füllten. Unter der geflügelten Statue, die das Zentrum des Kreises dominierte, hatte sich eine Gruppe aus Männern und Frauen versammelt, die weiße Bettlaken trugen, als würde es sich um irgendwelche Zeremoniengewänder handeln. Sie hielten Pappschilder mit handgeschriebenen Botschaften in die Höhe. Der Rachen ist hungrig, stand auf einem Schild zu lesen. Seid ihr bereit, gefressen zu werden?
    Die Leute in den weißen Laken waren in letzter Zeit ständig am Piccadilly Circus. Mehr von ihnen suchten andere belebte Kreuzungen Londons heim. Die Touristen machten einen großen Bogen um die Schilderträger, wichen ihnen vorsichtig aus, um ein

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